Wenn ich nichts mehr sehen kann
Du kennst das bestimmt auch. Unterwegs bei einer Motorradtour im Sommer triffst du auf Land, Leute und die komplette einheimische Fauna. Um genau zu sein, so ist es zumindest bei mir, trifft die einheimische Fauna vor allem auf mich. Und zwar auf mich in meinem Motorradhelm. Immer mal wieder macht es „platsch“ und irgendeine Art von Fliege, Käfer oder sonstigem Getier knall gegen das Helmvisier. Und dort bleibt es dann auch. Oder eher die Überreste bleiben dort auch.
Immer mal wieder bei den notwendigen Tankstopps wird dann natürlich ein wenig sauber gewischt, das gröbste entfernt, damit ich dann wieder ein wenig durch mein Helmvisier durchschauen kann.
Ist soweit bekannt.
Und nach dem Urlaub erfolgt dann meist die „richtige“ Reinigung.
Ich weiche dann das ganze Getier auf meinem Helmvisier mit einem feuchten Tuch ein, nach kurzer Zeit kann ich dann das ganze Viehzeug meist komplett abwischen. Vielleicht noch mit etwas Hilfe von klassischem Spüli, aber doch recht einfach.
Kein Problem, oder?
Nur hat sich natürlich auch jemand aus der Industrie schon Gedanken zu der Situation gemacht. Wozu denn irgendwelche bewährte, einfache, normale und auch günstige Hausmittel verwenden, wenn doch ein Spezialprodukt dies auch könnte?
Wenn ich mir was verkaufen lasse
Und so war es dann auch, als ich zuletzt in meinem Louis-Shop einkaufen war (Siehe HIER). Neben einem Helmpolster-Reiniger (wollte ich mal austesten, bin aber noch nciht dazu gekommen), gab es, quasi als Spar-Pack, noch einen Helmvisier-Reiniger von S100 mitsamt dem dazugehörigen Mikrofaser-Schwamm für wenig Geld.
Und da mich solche tollen Sachen sowieso immer interessieren, habe ich auch hier mal gleich zugeschlagen.
Und jetzt lagere ich schon seit geraumer Zeit den besagten Visierreiniger in meiner Garage. Und er wartet atemlos auf seinen Einsatz. Und ich wiederum warte atemlos darauf, mein Helmvisier mit dem Spezialmittel mal sauber zu bekommen.
Praktisch eine Win-Win-Situation. Das Spezialmittel will genutzt werden und ich will mal das Spezialmittel nutzen. Zeit, die Sache mal ernsthaft anzugehen.
Der Versuchsaufbau
Einfach das Mittel zu benutzen um dann zu behaupten „Ja, macht sauber“ oder „taugt nischt“ wäre ja blöd.
Ein total verdrecktes Helmvisier (ja, ich sollte mich tatsächlich häufiger drum kümmern) ist vorhanden. Und die notwendige Zeit auch.
Also gebe ich der Sache eine halbe Stunde Zeit. Das Helmvisier wird (imaginär) in zwei Hälften geteilt. Die eine Seite wird mit einem feuchten Lappen eingeweicht und dann sauber gewischt. Die klassische Art, meinen Motorradhelm zu säubern.
Die andere Seite des Helmvisiers wird mit dem Spezialmittel zunächst eingesprüht, dann lasse ich das Reinigungsmittel kurz einwirken, anschließend nutze ich den Hightech-Mikrofaserschwamm zum sauber wischen.
Und dann vergleiche ich das Ergebnis. So zumindest stelle ich mir das vor.
Der Vergleichstest
Motorradhelm und Helmvisier dreckicg: Check
Nasser Lappen aufgelegt: Check
andere Seite eingesprüht: Check
Wartezeit (5 Minuten): Check
Danach mit dem nassen Lappen einseitig nachgewischt. Sieht noch nicht gut aus. Nochmals ein Putztuch anfeuchten, Spüli drauf… so, jetzt siehts gut und sauber aus, so würde ich jederzeit wieder los fahren. Helmvisier (einseitig) sauber.
Die andere Seite: Der Reiniger konnte einwirken. Eigentlich braucht er nur eine Minute… also nochmals nachsprühen, dass die Fläche ordentlich feucht ist. Dann mit dem Mikrofaserteil wischen… und alles sauber. Gleich beim ersten Versuch.
Ergebnis: Mit dem S100 Helmvisierreiniger bekomme ich das Visier meines Motorradhelms ordentlich sauber. Alle verstorbenen (mögen sie in Frieden ruhen) Insekten sind weg.
Also alles gut?
Fazit
Mein improvisierter Viesierreinigertest ist vielleicht nicht wissenschaftlich belastbar. Aber zumindest recht praxisnah.
Mit dem S100-Produkt bekomme ich das Visier meines Motorradhelms ordentlich sauber. Sogar sehr sauber. Da gibts gar nichts zu meckern oder herumzukritteln.
Andererseits muss ich auch ganz klar sagen, dass ich auch mit einem einfachen feuchten Tuch mein Helmvisier schön sauber bekomme. Auch hier verschwinden die Insektenleichen.
Also ist der Visierreiniger vielleicht nicht sooooo unbedingt notwendig. Vielmehr ist es so, dass ich gut zehn Euro für ein Produkt bezahlt habe, was zwar gut funktioniert, aber meiner Meinung nach auch einfach durch ein bereits seit Ewigkeiten bekanntes und bewährtes Hausmittel (einweichen, nachwischen) ersetzt werden kann.
Daher meine Meinung: Lohnt nicht die Anschaffungskosten, auch wenn diese mit nem Zehner überschaubar sind. Aber bringt einfach keinen Mehrwert.
WASSER KOCHEN, LEICHT GEMACHT!
Ist dies die Überschrift für den nächsten Bericht?
LIEBEn Gruß
rudi rüpel
Wenn ich unterwegs bin, habe ich immer zwei wiederverschliessbare kleine Plastikbeutel dabei. In dem ersten Beutel kommt ein feuchtes Microfasertuch und in den zweiten, größeren Beutel, der erste Beutel und ein trockenes Microfasertuch. Somit kann ich immer jederzeit bei einem Zwischenstopp das Visier reinigen, ohne dass die Tierleichen richtig antrocknen können. Und falls doch mal was hartnäckigers auf dem Visier klebt, kann ich abends das feuchte Tuch zum Einwirken auflegen und mit dem zweiten schlierenfrei abtrocknen. Die Beutel fahren immer im Tankrucksack mit.
Gruß Thom
Hi, deinem Test kann ich nur zustimmen, hab mir das gleiche Produkt „aufschwatzen“ lassen
Wir haben die Flasche einfach mit Fensterreiniger aufgefüllt und nehmen das auf unsere Touren mit, um zwischendrin den Durchblick zu bewahren
Liebe Grüße
Also ich zahl gern ein bisschen was (hab nen 20er Pack S100 feuchte Tücher, einzeln verpackt mit jeweils Trockentuch dabei günstig bei Ebay erworben), um schnell ein völlig sauberes, streifenfreies Visier zu haben. Putze nach jeder kleinen Tour drüber, seit 4 Wochen mit ein- und demselben feuchten Tuch, weil die Dinger sich wunderbar wieder in der Aluverpackung einwickeln lassen und über Wochen feucht bleiben! Also bei geringer Verschmutzung mehrfach verwendbar. Ich finde da lohnt sich jeder Cent.