Wenn das Helmvisier fertig ist

Vor einiger Zeit war ich ja bei der Louis-Vertretung in meiner Nähe. Ein recht teurer Besuch, vor allem angesichts der Tatsache, dass ich eigentlich nur eine Lederhose für Schatzi anschaffen wollte.

Aber immerhin hat mir einer der dortigen Mitarbeiter noch ein Helmreinigungs-Set andrehen können, bestehend aus einem Produkt zur Reinigung des Helmpolsters (habe ich aber immer noch nicht ausgetestet) sowie einem Mittelchen samt Schwamm zur Reinigung des Helmvisiers.

Und ich muss zugeben, mein Motorradhelm braucht irgendwie beides. Dringend.

Da das Visier meines Motorradhelms jedoch sowieso schon am Ende seiner Lebenszeit angelangt war und auch durch noch so tolle Reinigung mehr zu retten war, habe ich einfach ein neues Visier samt Pinlock-Einheit erworben. Und jetzt ist eben ein Helmvisier übrig.

Mit dem Louis-Mitarbeiter geschwatzt

Jetzt ist es natürlich so, dass ich ganz gerne mit dem Mitarbeiter in der Louis-Filiale geschwatzt habe. Er war ja der Meinung, ich bräuchte zur ordentlichen Reinigung des Helmvisiers eben das Spezialmittel von S100. Und ich war der Meinung, wenn die „normalen“ Mittel versagen, wäre es doch am besten, das Helmvisier in die Spülmaschine zu packen.

Da hat er mich nur ausgelacht…

Und ich habe angeboten, das dann mal auszutesten und soweit als möglich Bescheid zu geben. Und das ist jetzt hier der Fall.

Die Sache mit der Spülmaschine

Ich muss zugeben, ich habe hier ein wenig geschummelt. Ich kenne das nämlich schon. Habe ich nämlich schon ausgetestet.

Wenn das Helmvisier vollständig verdreckt ist und ich keine Lust habe, das Teil mit feuchten Tüchern zu säubern, habe ich es schon ausprobiert. Einfach mein Visier vom Motorradhelm entfernt, im Normalwaschgang zum Geschirr dazu gelegt und hinterher wieder dran geschraubt. Alles kein Problem, Helmvisier wieder sauber.

Und dann sagt der Louis-Mensch das klappt nicht?

Der Beweis samt Fotos:

Mein eher verdrecktes, mit Insekten verklebtes Helmvisier

Ein schmutziges Helmvisier? kein Problem für meine Spülmaschine

Das alte Helmvisier. Verklebt mit Mücken, irgendwelchen anderen Insekten und Staub von einigen Sommertouren. Dazu noch der Schmutz von ekligen Kilometern im Regen? Alles kein Problem. Das Helmvisier einfach in die Spülmaschine.

Zwei Stunden später, die Spülmaschine ist durchgelaufen…

Das Helmvisier, nach der Wäsche. Kleines Problem: noch ein paar Kalkflecken.

Helmvisier herausgenommen und… Mist. Zwischen „normalem“ Helmvisier und dem Pinlock-Visier hat sich Wasser angesammelt. Nicht gut. Das bekomme ich so nie raus.

Also Pinlock-Visier wieder raus genommen, es kann jetzt einzeln trocknen.

Ein Blick: Beide Teile sind blitzblank sauber. Klar die Kratzer werden dadurch nicht weniger, aber immerhin kann ich jetzt wieder ordentlich durch schauen. Einziges Problem: Ich sollte dringend mal wieder ein wenig Wasserenthärter in der Spülmaschine nachfüllen… die Kalkflecken nerven.

Zusammenbau

Nur ganz am Ende ergibt sich ein kleines Problem. Ein eher unerwartetes Problem. Ein Problem, mit dem ich so nie gerechnet hätte.

Als ich das Pinlock-Visier wieder festklemmen möchte, muss ich feststellen, dass es offenbar ein wenig „eingegangen“ ist.

Irgendwie muss das Pinlock-Visier eingegangen sein. Es ist nämlich leiner, als es vorher war. Die Befestigungen passen nicht mehr.

Entweder dies, oder die Befestigungspunkte haben sich auf dem normalen Helmvisier verschoben.

Das Ergebnis ist eindeutig. Das Pinlock-Visier lässt sich nicht mehr ordentlich festklemmen, ist irgendwie geschrumpft. Eine ordentliche Montage ist nicht mehr möglich.

So was habe ich bei Kunststoff bislang noch nie gesehen.

Fazit

Der Louis-Mitarbeiter meiner Wahl hatte recht. Vielleicht nicht so, wie er dachte, aber immerhin im Ergebnis. Mein Helmvisier vom Nolan N90 mit Pinlock-Innenvisier lässt sich nicht in der Spülmaschine reinigen.

Klar, sauber ist alles.

Aber hinterher zusammen bauen klappt halt nicht mehr.

Merke deshalb:

Nur ein „normales“ Helmvisier lässt sich in der Spülmaschine sauber bekommen. Das aber dann richtig.