Motorradbekleidung samt Pflegemittel

Es wird zu kalt

Der Winter naht. Ich bemerke dies in aller Regel nicht daran, dass auf einmal Weihnachtsartikel im Supermarkt stehen (dieses Jahr seit Mitte September) oder daran, dass die Blätter braun werden, sondern daran, dass es frisch wird in meiner Motorradjacke.

Sehr frisch.

Immerhin ist meine Sommerjacke, obwohl eines im Schrank in der Garage liegt, nicht mit einem Innenfutter ausgestattet. Meine Tuareg-Jacke von Hein-Gericke (gibt es leider nicht mehr) ist schlichtweg nichts für die kalte Jahreszeit. Und die Lederhose dazu auch nicht. Von den einfachen ungefütterten Handschuhen muss ich da wohl auch nicht reden. Alles für den Sommer sehr gut, für den Winter auf dem Motorrad nur wenig geeignet.

Und daher ist es Zeit, die Motorradbekleidung zu reinigen, zu pflegen und schließlich bis nächstes Frühjahr im Schrank verschwinden zu lassen.

Klar, den Aufwand mit Reinigung und Pflege könnte ich mir auch sparen, aber dann habe ich die Arbeit nächstes Frühjahr, wenn ich meine Motorradbekleidung aus dem Schrank ziehe und gleich nutzen möchte. Also lieber gleich erledigen.

Die Textiljacke

Meine Tuareg-Motorradjacke ist uneingeschränkt Klasse für den Sommer. Nicht nur leicht, luftig und angenehm hell (dieses Standard-Schwarz bei Motorradbekleidung nervt mit der Zeit), sondern auch noch gut anzusehen. Gar keine Frage. Sie weist nur ein klitzekleines Problem auf. Durch die helle Grundfarbe der Motorradjacke sieht sie nach einer Saison, bei der ich Regen, Staub und sonstigen Straßenschmutz erlebt habe, schon sehr abgeranzt aus. Zumindest sieht die Jacke wesentlich älter aus, als ihre sechs Jahre vermuten lassen.

Von daher ist es eine gute Idee, gleich nach Ende der Saison, noch bevor sie wieder im Schrank verschwindet, ein wenig Textilpflege zu betreiben.

Nach dem Ausräumen der Taschen werden erst mal die Protektoren herausgeholt. Hier zeigt sich schon Problem Nummer eins. Der linke Ellenbogenprotektor ist glatt auseinandergebrochen, der rechte zeigt auch schon Risse auf der Außenseite. Und das, obwohl sie sturzfrei sind. Aber kein Problem. Aus dem Zubehörhandel sind neue Protektoren schnell bestellt.

Und während ich auf die neuen Protektoren warte, bietet es sich an, die Jacke gleich mal ordentlich durchzuwaschen. Dafür habe ich kürzlich extra ein Spezialwaschmittel angeschafft.

Nachdem die Jacke ordentlich getrocknet ist (entgegen aller möglichen Ratschläge direkt in der Sonne), kommt noch die Imprägnierung. Nicht, dass meine Jacke ohne die eingezippte Membran wasserdicht wäre, aber es ist gut, wenn sie sich nicht bei den ersten Regentropfen vollsaugt. Dazu musste ich mir erst mal das passende Imprägnierspray anschaffen. Aber gut, nach dem Imprägnieren und dem dazugehörigen Gestank perlt das Wasser wieder von der Motorradjacke ab.

Danach noch die neuen Protektoren rein, dann kann ich die Jacke im Schrank bis zum Frühjahr verschwinden lassen.

Die Lederhose

Meine Lederhose hat ihre besten Zeiten vermutlich auch schon hinter sich. Zumindest sieht sie so aus. Die ehemals ordentlich schwarze Oberfläche ist zerkratzt und zerschrammt und gefühlt gibt es mehr graue als schwarze Oberfläche an meiner Motorradhose.

Aber auch hier kann ich noch regelnd eingreifen. Auf jeden Fall kann ich dafür sorgen, dass die Hose zumindest noch für die nächste Saison geeignet ist und diese auch noch überlebt.

Eine Wäsche für die Hose erspare ich mir. Ich hege die Befürchtung, dass von meiner Lederhose nicht mehr viel übrig bleibt, wenn ich sie jetzt noch einer Maschinenwäsche unterziehe.

Früher habe ich sie mit einfachem Lederfett oder gar Melkfett behandelt, damit sie im Kleiderschrank über den Winter nicht aushärtet. Inzwischen nutze ich schwarzes Lederpflegemittel von Collonil. Habe ich sowieso in ausreichender Menge zu Hause, da ich damit auch meine Stiefel behandle. Vorteil von einer Lederpflege am Ende der Saison ist, dass Wachs, Fett oder was auch immer im Laufe des Winters ordentlich in das Leder einziehen kann und ich mir so keine Sorgen um schmierige schwarze Flecken machen muss.

Also kein Problem, die Hose wird gefettet, kurz getrocknet und kann dann auch im Schrank bis zum Beginn der nächsten Saison verschwinden. Immerhin ist sie wieder ein wenig „schwärzer“.

Motorradstiefel

Nachdem ich diese Motorradsaison ja neue Motorradstiefel angeschafft habe, gehören auch diese mal ordentlich gepflegt. In diesem Fall ist schwarze Schuhcreme auf braunen Stiefeln vielleicht nicht ganz optimal.

Daher habe ich mir, extra für die braunen Stiefel eine Dose farbloses Lederwachs angeschafft (jaja, ein ganzer Schrank voller Pflegemittel, für jedes Bekleidungsstück ein extra Mittel). Angeblich kann ich ja meine Schuhe auch mit dem Imprägnierspray behandeln und das sei dann genauso ausreichend wie von Hand die Stiefel zu wachsen, aber ich bin da eher altmodisch und glaube auch nicht so recht dran.

Also mache ich mir auch die Mühe, von Hand meine Stiefel zu putzen und frisch einzuwachsen. Auch hier danach ein wenig auslüften lassen und danach können auch die Stiefel bis nächstes Frühjahr im Schrank verschwinden.

Motorradhandschuhe

Für die ungefütterten einfachen Sommerhandschuhe wird es inzwischen zu kalt. Das merke ich inzwischen jeden Morgen, wenn ich mit dem Motorrad zur Arbeit fahre.

Durch die ungefütterten Motorradhandschuhe, die auch noch ordentlich belüftet sind, zieht die kalte Luft glatt durch. Und da helfen auch meine Heizgriffe nur noch bedingt. Es fröstelt.

Es wird Zeit, die ungefütterten Motorradhandschuhe in den Winterschlaf zu schicken.

Die Pflege ist hier wiederum recht einfach. Einen Finger voll Collonil auf die Handschuhe geben und einfach ordentlich die Hände reiben. Schnell ist die Pampe verteilt, das Lederfett kann über den Winter hinweg einziehen.

Die Handschuhe werden ebenfalls in ihrer Schublade zur Ruhe gebettet.

Alles vorbereitet für die nächste Saison

Außer meinem Helm (der wird Sommer wie Winter getragen) ist jetzt meine komplette Motorradbekleidung für die Einlagerung im Winter vorbereitet. Die ganze Geschichte hat mich (das Waschen und Trocknen der Jacke ausgenommen) gute zwei Stunden Arbeit gekostet. Ist auch nicht sooo wenig.

Allerdings ist es ganz wichtig, die Pflege meiner Motorradbekleidung am Saisonende zu übernehmen, da ich mich ja selbst kenne: wenn nächstes Jahr die Sonne herauskommt, möchte ich nicht noch extra einen ganzen Nachmittag meine Motorradsachen pflegen, bevor ich die Sommerbekleidung nutzen kann.

Und weil ich es mit meinen Wintersachen dieses Frühjahr schon genauso gehandhabt habe, kann ich jetzt recht entspannt meinen Büse-Textilkombi aus dem Schrank ziehen und nutzen.