garmin zumo 345 am Motorrad

Und wieder mal ein Motorradnavi

Manche Dinge sind unausweichlich. So beispielsweise die Feststellung, dass ich mir ein neues Motorradnavigationssystem anschaffen möchte. Nachdem mich das Tourmate N4 von Pearl dann doch ein wenig enttäuscht hat, was schließlich zur Rücksendung führte, habe ich mich nach einem neuen Motorradnavi umgeschaut. Und auf dem Markt ist nicht mehr viel übrig. Entweder in Richtung TomTom bewegen oder ein Gerät von Garmin anschaffen… mehr Optionen bleiben nicht.

Nachdem ich dann einige Testberichte durchgeackert habe konnte ich dann recht schnell feststellen, dass sich die beiden Geräte gegenseitig nicht viel nehmen. Das TomTom Rider besticht durch eine vollständige (!) Kartenauswahl, das Garmin dafür durch das bessere Display und die bessere Eignung im Regen (wenn ich den Testberichten glauben darf).

Navigieren und motorradspezifische Funktionen bieten beide. Und da ich keinen Bedarf an einer weltweiten Kartenabdeckung habe (wer will denn schon in Paraguay sein Navi nutzen?), entscheide ich mich für das Garmin zumo 345.

Welches Garmin-Gerät?

Und dann geht es los. Welches Gerät von Garmin soll es denn sein. Im Motorradbereich gibt es hier die 300er-Serie und die 500er-Serie. Die unterscheiden sich zunächst mal vor allem durch die Größe.

Größer gleich besser?

Für mich jetzt nicht unbedingt. Ich will ja an meinem Motorradnavi nicht unbedingt wochenlange Expeditionen planen und brauche dafür dann ein Tablett-artiges Gerät. Nein, mir reicht das kleinere Modell. Ist besser abzunehmen und einzupacken, nimmt keinen Platz weg im Koffer und stört sich auch nicht an meinem Tankrucksack. Also soll es das kleinere der beiden Geräte werden.

Und welches 300er-Modell wird es? Es gibt aktuell das zumo 345 und das zumo 395. Und leider muss ich jetzt gestehen, dass ich die Unterschiede immer noch nicht ganz begriffen habe. Zwar war ich beim Händler um die Ecke, der konnte mir aber keine befriedigende Antwort geben, welche Funktionen jetzt das teurere Gerät hat. Und die Hardware sieht (nach blick auf die Verpackung) auch gleich aus.

So habe ich mir einfach mal das Garmin zumo 345  bestellt.

Wenn mir jemand im Detail die Unterschiede benennen könnte, würde ich mich natürlich freuen 😀

Lieferung und Montage des Navis

garmin zumo 345 im karton

Die Lieferung des Navis erfolgt in einem kleinen Karton

Anlieferung

In wirklich kurzer Zeit, gerade mal drei Tage, kommt das Päckchen mit dem Navigationssystem bei mir an. Wir sind recht weit gekommen, oder? Es ist noch gar nicht so lange her, da haben Versandhausartikel ein bis zwei Wochen bis zur Lieferung gebraucht… und das waren dann die Teile, die auf Lager waren.

Auf jeden Fall ergibt ein schneller Blick in das Päckchen, dass ich ein zumo 345, eine Pkw-Halterung mir passendem Ladekabel (Zigarettenanzünder), sowie eine Ram-Mount-Halterung für das Motorrad sowie das passende Anschlusskabel erhalten habe.

Alles nochmals einzeln verpackt, alles macht einen ordentlichen, geradezu wertigen Eindruck. Fein.

Einzelteile des Navis

die Lieferung ist vollständig und nochmals einzeln verpackt. Alles macht einen guten Eindruck.

Aber: mein einfacher Akkubohrschrauber aus dem Baumarkt kommt schon in einem ordentlichen Kunststoffkoffer daher. Vielleicht wäre eine Art Navi-Case als Verpackung zur Mitnahme des Geräts auch nicht schlecht. Und in der gehobenen Preisklasse wäre das unter Umständen gar keine verkehrte Sache, oder?

Anbringung des Geräts am Motorrad

Das Garmin zumo 345 ist jetzt mein drittes Motorradnavigationssystem. Bei den letzten beiden habe ich es immer so gehandhabt, dass der Großteil der Befestigungstechnik (vor allem die Ladeschale) so von mir angebracht wurde, dass ich sie jederzeit abnehmen kann. Ist auch sinnvoll. Bei den Pearl-Produkten hatte ich immer ein etwas „schwindeliges“ Gefühl bei der Befestigung (obgleich es noch nie Grund zur Klage diesbezüglich gab).

Dazu gehörte dann auch, dass die Anschlusskabel auch jeweils nur mittels Steckverbindung an der Bordsteckdose hingen.

Beim Garmin-Gerät soll das nun ein wenig anders werden. Feste Montage, die Halterung verbleibt am Motorrad. Einfach schon deshalb, weil die ganze Halterung wesentlich wertiger verarbeitet zu sein scheint.

Ram-Mount-Halterung

Die Ram-Mount-Halterung für den Motorradlenker

Zunächst schraube ich die Ram-Mount-Halterung am Lenker fest. Im Lieferumfang ist auch ein Satz Schrauben, um das Teil an der Halterung des Kupplungs- oder des Bremshebels zu befestigen, das passt mir aber nicht so gut. Für mich passt eine möglichst mittige Montage am besten.

Also wird die Kugelhalterung fast mittig montiert.

An die Kugel der Ram-Mount-Befestigung kommt dann noch eine „Hülse“, daran kommt dann die eigentliche Navi-Halterung. Das ergibt dann einen einigermaßen beweglichen Arm, damit ich die genauere Position meines Navigationssystems auch ordentlich regulieren kann.

Kleiner Hinweis: Am Klemmblock für das Navi befindet sich an der Aussparung für das Kabel eine wirklich winzige (!) Schraube unter einem Stück Klebeband. Beim Lösen dieses Klebebandes nimmst du die Schraube mit. Mir ist sie herunter gefallen und ist inzwischen auf dem Garagenboden unauffindbar. Funktioniert trotzdem alles… aber vielleicht bereue ich ja später mal den Verlust dieser Schraube.

Die komplette Navi-Halterung am Motorrad

Die komplette Navi-Halterung am Motorrad

Anschluss des Navis an die Elektrik

Stromversorgungskabel des Navis

Die Stromversorgung des Garmin zumo 345

Jetzt gibt es gleich mehrere Optionen. Ähnlich wie bei dem Nachrüsten einer Bordsteckdose (siehe hier), kann ich mit der Stromversorgung direkt an die Batterie (eine Sicherung ist am Kabel vorhanden), einen Stecker für die Bordsteckdose anbringen (würde auch noch in der Garage herum liegen) oder auch an ein nur bei eingeschalteter Zündung stromführendes Kabel gehen.

Direkt an die Batterie anschließen ist definitiv die einfachste Variante. Auf Grund des im Kabelstrang befindlichen Spannungswandlers wirst du aber feststellen, dass deine Motorradbatterie langsam aber sicher leer gezogen wird. Ist nicht dramatisch, du wirst nicht am nächsten Tag mit leerer Batterie da stehen. Aber wenn deine Maschine im Winter mal für vier Wochen steht, ist halt die Batterie leer gesaugt.

Normalerweise würde ich mich daher für die Lösung mit einem einfachen Schalter im Leitungsstrang begeistern.

Aber: Meine BMW F800GS besitzt einen Stecker für Sonderzubehör (umgangssprachlich auch „Cartool“-Stecker, obwohl dies strenggenommen falsch ist).

Kabelstrang des Garmin zumo 345

Das gelbe Kabel mit Stecker: Sonderzubehörstecker für die F800GS, der Rest: „Kabelbaum“ des Navis

Ich habe mich entschlossen, noch ein wenig mehr Geld auszugeben (für einen passenden Stecker) und habe mein Motorradnavi genau dort angestöpselt. Ergebnis: Ähnlich wie bei meiner serienmäßigen Bordsteckdose habe ich nun Strom, so lange die Zündung eingeschaltet ist. Nicht ganz optimal (ein Schalter unter der Sitzbank wäre für mich besser), aber dafür eine saubere Sache.

Und nun das Beste: der ganze Kabelstrang passt genau in den Freiraum neben der Batterie. Kein überflüssiges Gefummel.

Das Gerät ausprobiert

Innerhalb von lausigen 20 Minuten das Motorradnavi montiert, das Kabel angeschlossen und alles wieder sauber verpackt? Klingt fast zu gut um wahr zu sein, normalerweise ist immer (zumindest bei mir) dann der Kupferwurm drin.

Aber zu meiner grenzenlosen Überraschung reagiert das Garmin zumo 345 perfekt. Zündung ein, Gerät geht mit an. Kein Wackelkontakt, alles läuft stabil. Nichts wackelt, nichts klappert und nirgendwo scheuert ein Kabel.

Jetzt bleibt mir nur, in den nächsten Wochen, zumindest so lange noch ein wenig Motorradsaison ist, das neue Motorradnavi ein wenig auf Herz und Nieren zu prüfen.