bordsteckdose an der dr650

Mehr Strom

Meine Suzuki stammt noch aus Zeiten, in denen es schlichtweg undenkbar war, dass ein Motorrad eine Bordsteckdose aufweist. Unnötig, kein nützlicher Zweck, wird nicht benötigt.

Die Zeiten haben sich geändert. Inzwischen sehe ich zu, dass meine Motorräder immer irgendwie mit einer Bordsteckdose ausgestattet sind. Elektrische Verbraucher gibt es jede Menge, vom Handy über Navi bis hin zum Tablett. Und, was hier noch dazu kommt, die meisten von uns besitzen auch solche Geräte. Und da ist es doch ganz praktisch, eine passende Steckdose am Motorrad zu haben.

Insofern ist für mich recht schnell klar geworden, dass meine DR650 auf eine Steckdose angewiesen ist.

Wozu eine Steckdose

Als für mich klar war, dass ich für mein Motorrad gerne eine Bordsteckdose hätte, musste ich mir erst mal klar werden, wozu genau ich die denn brauche.

Smartphone

Ein (teures) Motorradnavi an die Suzuki zu montieren kommt für mich nicht in Frage. Da überwiegt einfach die falsche Seite der Kosten-Nutzen-Rechnung. Andererseits gibt es auch für kleines Geld passende Halterungen fürs Smartphone. Und dort läuft zumindest GoogleMaps. Oder eben eine andere Navigationssoftware. Und das ist doch dann schon ein guter Kompromiss.

Also muss ich via Bordnetz zumindest mein Smartphone so gut wie möglich aufladen können.

Batterieladegerät

Letztes Frühjahr habe ich mir ein tolles Batterieladegerät angeschafft. Mit passendem Stecker für die Steckdose meiner BMW ausgestattet, ist es hervorragend geeignet, per Plug-and-Play einfach in der „toten Zeit“ im Winter die Batterie am Leben zu erhalten.

Bei meiner Suzuki sieht es da anders aus. Da keine passende Steckdose vorhanden ist, muss ich immer umständlich mit den Klemmen direkt an der Batterie rumfriemeln. Unnütze Arbeit. Geht auch einfacher.

Und daher muss meine Bordsteckdose auch möglich machen, dass ich meine Motorradbatterie aufladen kann.

Optionen für die Montage der Bordsteckdose

Position

Entgegen der landläufigen Meinung gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, eine Steckdose am Motorrad zu montieren. Und jede hat Vor- und Nachteile.

Jeder kennt die Bordsteckdose, die direkt am Lenker montiert ist. Vorne, direkt in der Sichtlinie des Fahrers, in der Nähe möglicher Montagepunkte von Navi und Co. So kennt man das. Alternativ auch irgendwo im Bereich der vorderen Verkleidung. Ist eigentlich noch besser.

Allerdings hat diese Position auch Nachteile. Direkt am Lenker ist die Steckdose am stärksten dem Wetter ausgesetzt, Regen, Graupel und hin und wieder sogar Schnee sind jetzt für elektrische Bauteile nicht unbedingt die beste Umgebung. Weiterhin kannst du noch so gut verstecken wollen, am Ende musst du am Lenker dann immer noch ein zusätzliches Kabel verschwinden lassen, damit es ordentlich aussieht.

Die andere Möglichkeit für eine Bordsteckdose wäre die Position unter der Sitzbank. Einigermaßen vom Wetter geschützt, in der Nähe der Batterie und doch mit nur wenigen Handgriffen zu erreichen. Wenn ich tatsächlich mein Smartphone an der Bordsteckdose laden möchte, kann ich es auch unter die Sitzbank packen, will ich mein Handy als Navi nutzen, wird halt ein USB-Kabel nach vorne gezogen.

Diese Montageposition hat also auch Vorteile.

Ich habe mich dafür entschieden, meine Steckdose am Lenker meiner Suzuki, genauer gesagt am Spiegelhalter, zu befestigen. So habe ich das Teil immer im Blick. Und wenn irgendwann für mich die Entscheidung kommt, dass das doch nicht so toll ist, nun dann wird eben umgemodelt.

Stromanschluss

Irgendwie muss die Bordsteckdose mit Strom versorgt werden. Und wer sich schon mal damit beschäftigt hat, wird die verschiedensten Ideen zu lesen bekommen. Ich fasse hier mal kurz zusammen:

Direkt an die Batterie

Die einfachste Lösung. Du hast eine Bordsteckdose und Kabel. Die Kabel werden einfach zwischen Batterie und Steckdose gezogen, Fall erledigt.

Schnell, sauber und auch für den Laien ohne Probleme machbar.

Diese Lösung hat aber auch Nachteile.

Zunächst einmal musst du unbedingt (!) irgendwo eine Sicherung einfügen. Ein nicht abgesichertes Kabel an die Batterie anzuklemmen beschwört geradezu Probleme herauf. Du glaubst es nicht? Ich habe mal an meinem uralten Opel Omega ein altes Radio ausgebaut. Und ehe ich es mir versah ist mir nach kurzem Kabelkontakt mit der Masse die komplette Kabelisolierung weggeschmolzen, ich habe mir furchtbar die Pfoten verbrannt und musste mittels einem kräftigen Ruck das komplette Kabel raus rupfen, um schlimmeres zu verhindern. Der Vorbesitzer hatte halt das Radio direkt an die Batterie geklemmt.

Also auf jeden Fall muss eine Sicherung in den Stromkreis eingebaut werden, um für den Fall von Kurzschlüssen verschmorte Kabel, Flüche und ein vielleicht abbrennendes Motorrad zu vermeiden.

Vorteile dieser Methode ist, dass du immer Strom auf der Steckdose hast. Auch wenn du an der Ampel mal die Zündung ausstellst, kurz eine Zigarettenpause machst oder einfach die Mittagspause am Ende der Welt nutzen möchtest, um kurz dein Handy aufzuladen, es klappt. Auch ohne den Zündschlüssel stecken zu lassen. Und du kannst, wie von mir gewünscht, auch in der Garage das Ladegerät an die Batterie anstöpseln.

An die Zündung

Eine andere Option ist der Anschluss der Bordsteckdose an ein Kabel, dass lediglich mit eingeschalteter Zündung mit Strom versorgt wird. In aller Regel bietet sich hier Rücklicht, Standlicht oder sogar die Hupe an.

Dies hat auf jeden Fall auch Vorteile. Du brauchst dir keine Gedanken darüber zu machen, dass ein eingestecktes Navi in der nächsten Woche in der Garage deine Motorradbatterie leer saugt, dass irgendwelche Spannungswandler noch Strom ziehen und hast allgemein das beruhigende Gefühl, dass dein Motorrad wirklich komplett „aus“ ist, wenn du den Zündschlüssel abgezogen hast.

Weiterhin sind alle Stromkreise an deinem Motorrad bereits abgesichert. Das bedeutet, dass du dir keine Gedanken mehr darüber machen musst, noch irgendwo eine Sicherung zwischenschalten zu müssen.

Nachteil ist meiner Meinung nach der etwas höhere Montageaufwand (du musst immerhin wissen, welchen Stromkreis es anzuzapfen gilt). Weiterhin gibt es eben auch Situationen, in denen du vielleicht eine dauernd geschaltete Bordsteckdose haben möchtest (siehe oben).

Nebenbei: Möchtest du dich an einen „geschalteten“ Stromfluss „anhängen“ gibt es die Möglichkeit, einen „Stromdieb“ in den Sicherungskasten zu hängen. Am besten an die Sicherung, die deine Beleuchtung absichert. Das dürfte die für Laien einfachste Art des Anschlusses sein.

Schalter und Co

Für mich am attraktivsten ist ein Kompromiss. Ich möchte zwar so lange wie möglich Saft auf meiner Bordsteckdose haben, auch ohne den Zündschlüssel einzustecken, andererseits will ich die Bordsteckdose auch nicht ständig eingeschaltet haben.

Zu diesem Zweck bietet es sich an, einen kleinen Schalter irgendwo am Kabel zwischenzuschalten. Einfach ein kleiner Ein/Aus-Schalter, damit die gesamte Steckdose tot gemacht werden kann.

Dies ist, zumindest für meine Anforderungen, die beste aller Möglichkeiten. Wenn im Winter die Maschine wochenlang am Batterieladegerät hängt, ist der Schalter eben eingeschaltet, Strom kann fließen. Und wenn ich dann zur Arbeit fahre und ganz bestimmt kein Handy nutze, kein Navi montiert habe oder sonst irgendwo Strom benötige, na dann ist die ganze Geschichte eben ausgeschaltet. Und ich muss mir keine Gedanken mehr darum machen.

Fazit

Ich besorge mir eine Bordsteckdose für meine Suzuki DR650. Na ja, bei Erscheinen dieses Artikels ist sie sogar schon da 😀

Die Steckdose wird bei meinem Motorrad am Spiegelhalter befestigt und direkt (über eine Sicherung) mit der Motorradbatterie verbunden. Und dann kommt irgendwo an die Anlage noch ein einfacher Ein/Aus-Schalter, damit ich das Alles tot schalten kann.

So einfach ist das.