Neulich vor dem TÜV-Termin
Meine BMW war zur Hauptuntersuchung fällig. Und insgesamt erwarte ich da eigentlich keine Probleme, nehme ich mir doch jedes mal vor dem Termin die notwendige Zeit, mein Motorrad ordentlich zu prüfen.
Unter anderem gehört für mich auch ein Blick auf die Bereifung meines Motorrads dazu. Allgemeinzustand, Profiltiefe und Luftdruck sind hier für mich immer einen Blick wert. Wäre ja doof, wegen eines Reifenproblems keine Plakette zu bekommen.
Von daher habe ich keinerlei Probleme zu erwarten gehabt, immerhin habe ich einige Wochen vor meinem TÜV-Termin ja einen Satz neue Motorradreifen aufziehen lassen. Für einen unbescheidenen Lohn von Pneuhage.
Was mir damals nicht aufgefallen ist, hier wurde wohl ein wenig an den Reifenventilen gespart. Es wurden nämlich die kürzesten Ventile verwendet, die ich mir so vorstellen kann. Und das führt zu Problemen.
Jetzt musst du dir vorstellen, dass ich die Luftkontrolle (und das Luft nachfüllen) normalerweise an der Tankstelle um die Ecke erledige. Die haben dort so ein Luftauffüllteil (hat das einen speziellen Namen?), damit klappt das perfekt. Bis jetzt. Auf Grund der Tatsache, dass die Ventile nicht mal einen Daumenbreit aus der Felge heraus schauen, bin ich nun in der tollen Situation, dass ich nicht mehr mit diesem gekröpften Handgerät an das Ventil herankomme. Ist dann ziemlich unpraktisch, wenn ich mal kurz die Luft auffüllen möchte.
Zeit, sich ein wenig zu ärgern. Und Zeit für einen Moment der Selbsterkenntnis. Vor Ort hätte ich das durchaus merken können. Der Teufel steckt (wie immer) im Detail.
Mit der klassischen Fußluftpumpe und dem Eckventil versucht: Klappt. Zwar mühselig, aber klappt.
Ideen klauen
Jetzt bin ich natürlich nicht gerade derjenige, der den Reifen an seinem Motorrad von Hand aufpumpt. Viel zu anstrengend, zu lästig und sieht auch noch unprofessionell aus.
Aber ich habe mich dann gleich an einen Artikel in der Blog-Nachbarschaft erinnert. Wozu selbst aufpumpen, wenn es doch die Möglichkeit gibt, so was machen zu lassen.
Und weil gute Ideen (hier: einen Kleinkompressor für den Zigarettenanzünder anzuschaffen) dazu bestimmt sind, über kurz oder lang geklaut zu werden, habe ich mir gleich über Amazon einen eigenen Kleinkompressor zugelegt.
Der neue Kleinkompressor
Nach zwei Tagen war das neue Höllengerät dann auch gleich da. Natürlich habe ich mich gleich ans Austesten machen müssen. Und bin gleich über die ersten Hürden gestolpert.
Gedacht ist der Kleinkompressor für den Betrieb via Zigarettenanzündersteckdose. Hat jedes Auto, ist daher nur Folgerichtig. An meiner BMW gibt es aber lediglich eine DIN-Steckdose.
Also erstmal in der Garage kramen, einen passenden Adapter raussuchen.
Zweiter Versuch. Gerät am Reifen eingestöpselt, Kabel verbunden, Fülldruck eingestellt, Einschalten.
Tatsächlich schnauft der Minikompressor gleich los und ackert sich durch das Digitalmanometer nach oben. Bis er auf einmal ausschaltet. Kein Strom mehr auf der Maschine.
Kurz die Nase an das Gerät gehalten… riecht zumindest nicht verschmort. An der F800GS die Zündung nochmals aus- und wieder eingeschaltet… der Kompressor brummelt wieder los. Aha. Liegt also an meiner Bordsteckdose. Und schon schaltet der Kompressor wieder ab. Mist.
Eine kurze Kontrolle ergibt: Der Minikompressor kommt locker auf gut 10 Ampere Stromstärke. Meine BMW-Steckdose ist wohl nicht passend abgesichert. So gehts also nicht.
Das Gleiche dann mal an meinem Pkw ausprobiert (stärkere Sicherung drin): Der Minikompressor schnauft sofort los und füllt meinen Reifen mit dem passenden Fülldruck. Soweit zumindest gut.
Fazit zum neuen Kompressor
Einen kleinen Kompressor zu Hause zu haben hielt ich nie für notwendig. Bis ich dann tatsächlich nicht mehr zum Luftauffüllen zur Tankstelle konnte.
Das neue Gerät war aber recht günstig, funktioniert und ist gut unterzubringen. Ein echtes Manko ist dagegen, dass ich mit der Stromversorgung meiner BMW eben nicht deren eigene Reifen aufpumpen kann. Hier hätte ich mir (von meinem Motorrad) schon ein wenig mehr erwartet.
Bleibt abzuwarten, ob der Kompressor auch dauerhaft hält.
Und, falls ich nochmals in diese Verlegenheit geraten sollte: Vielleicht einen etwas schwächeren Kompressor anzuschaffen, der weniger Strom zieht.
Wie, hast keinen „normalen“ Kompressor in der Garage stehen? Kostet doch nicht die Welt und hat einen hohen Nutzwert. Gerade am Moped, wenn beim z.B. beim basteln mal was ausgeblasen werden muss.
Grüßle,
Daniel
Für einen „richtigen“ Kompressor reicht bislang einfach der Platz in der Garage nicht. Das wird dann erst fällig, wenn ich mal ein wenig Lagerraum außerhalb der Garage schaffen kann.
Hallo Torsten
Ich bin jetzt gerade an Deinem Bericht hängen geblieben und musste lachen, denn ich wurde an mein Erlebnis mit einem Kompressor erinnert.
Vor einiger Zeit hatte ich, aus ähnlichen Gründen wie Du, so ein Mini-Kompressor im Baumarkt, für kleines Geld, geholt.
Allerdings wollte ich damit einen Reifen an meinem Geländewagen aufpumpen.
Der Kompressor surrte los und bereits wenige Sekunden später roch es gewaltig nach verbranntem Plastik.
Die Aktion endete kurze Zeit später, weil der Kompressor durchgebrannt war.
Schön zu lesen, dass Deine Wahl zu einem guten Ergebnis geführt hat. 🙂
Viele Grüsse
Dominique
Na irgendwann wird es bei mir auch mal einen richtigen Kompressor für die Garage geben. Aber klar: das Amazon teil keucht auch ganz schön und müffelt nach Ozon nach einiger Betriebszeit. Aber noch funktioniert es.