Motorrad Hänsle, Frontansicht

Zu Besuch bei meinem BMW-Händler

Dieses Wochenende gab es doch einige Optionen für Motorradbegeisterte bei mir in der näheren Umgebung. Der Moppedli-Club Wagenstadt feierte sein jährliches Fest, in Schweighausen war Motocross angesagt und mein ganz persönlicher BMW-Händler feierte sein 40-jähriges Jubiläum. Eigentlich also ein Garant für ein ausgefülltes Wochenende.

Aber ich musste mich entscheiden. Ich kann ja Frau und Kind nicht einfach mal das ganze Wochenende sich selbst überlassen, nur weil ich gerne Motorrad-Veranstaltungen besuchen würde. Das macht man nicht. Daher musste ich eine Wahl treffen. Und habe beschlossen, Schatzi und unseren Jüngsten einzupacken und am Sonntag Nachmittag mal zur Firma Hänsle, meiner hiesigen BMW-Niederlassung zu pilgern.

Es handelt sich hierbei um eine kombinierte Triumph-, Kawasaki und BMW-Niederlassung, alles in allem nicht allzu klein. Und ich würde einfach mal behaupten, mit der Veranstaltung hat der Chef schon was auf die Beine gestellt. Samstag und Sonntag Programm, am Samstagabend Livemusik.

Bewertung

Vielleicht ganz pauschal: Das ist jetzt kein Werbeartikel. Ich habe zu dem Motorradhändler ein eher zwiespältiges Verhältnis. Einerseits wird hier definitiv ordentliche Arbeit geleistet. Das kann ich sofort unterschreiben. Größere, umfangreichere oder kompliziertere Arbeiten würde ich sofort hier machen lassen, anstatt in irgendeine Hinterhofklitsche zu gehen.

Andererseits ist der Laden schon ein wenig „zu professionell“, eher schon behördenmäßig. Kleines Beispiel? Nach einer Inspektion ging die Bordsteckdose an meiner BMW nicht mehr, wahrscheinlich einfach vergessen, das Kabel wieder einzustöpseln. Eine Sache, die ich auch selbst schnell machen kann, aber ich dachte mir, ich bringe die Maschine vorbei. Ist ja quasi Garantie. Gesagt, getan. Kurz an die Theke, mein Problem geschildert… war gestern bei Inspektion, jetzt Steckdose tot… bitte kurz drüber gucken… dauert wohl nur ein paar Minuten.

Ergebnis: anstatt kurz den Mechaniker drauf schauen zu lassen, wird erst mal umständlich ein Werkstattauftrag geschrieben, die Rechnung von gestern kopiert, ein Annahmebogen ausgefüllt, mein Fahrzeugschein kopiert… irgendwann kommt der Mechaniker, schraubt kurz auf, stöpselt ein, schraubt zu. Hat weniger lang gedauert, als die ganze „Annahme“. Für mich ein untrügliches Zeichen für Behördenstatus, wenn die „Verwaltung“ länger dauert, als die Arbeit.

Aber immerhin wird die Arbeit gut erledigt. Gefühlt zwar nicht ganz billig, aber immerhin saubere Arbeit.

Der Sonntag des Jubiläums

Stuntshow

Motorrad mit Dach

Stuntshow von Dirk Manderbach. Hat schon was hergemacht.

Und dieser Laden hat nun sein 40-jähriges Bestehen gefeiert. Da musste ich ja praktisch hin. Und es war dann doch was geboten. Zur Mittagszeit angekommen, habe ich direkt eine kleine Stuntshow von Dirk Manderbach anschauen können. Auf verschiedenen Motorrädern (unter anderem auch auf einer „bekofferten“ F800GS) zeigte er, was so alles geht, wenn du dich bemühst. Für mich zwar nicht, ich mag es eher, unspektakulär unterwegs zu sein, aber schön anzuschauen.

Anschließend gab es einen leckeren Burger bei einem engagierten Food-Truck. Recht lecker, aber zwei Burger mit zwei Cola für lockere 20 Ocken ist halt dann schon ne Marke. Ich meine, auf einem Fest ein Burger in der Preisklasse? Respekt. Wirklich lecker, aber das muss er ja auch sein bei dem Preis.

Auspuffanlagen

Diverse Stände mit Vorführungen. Für mich recht interessant: die Auspuffanlagen

Anschließend habe ich mich erst mal bei einem Stand von Kesstech https://www.kesstech.de/de/ umgesehen und dem Vortrag des Verkäufers gelauscht. Du kennst das nicht? Es handelt sich dabei um ein Auspuffsystem. An die Elektronik deines Fahrzeugs angeschlossen regelt dieses dann das Öffnen einer Auspuffklappe. Damit verändert sich der Sound deines Motorrads. Das System wurde vorgeführt, der Sound war tatsächlich merklich „satter“. Und das alles ist angeblich absolut erlaubt.

Nun muss ich ehrlich sagen, dass ich da schon ein wenig kritisch bin. Heutzutage gehen Techniker bei den Herstellern beim Auspuffdesign doch sowieso an die Grenze des Erlaubten. Und wenn es dann noch lauter wird? Dann soll das immer noch erlaubt sein? Ich glaube irgendwie nicht so dran. Und wenn ich dann einen Mängelbericht bekomme, weil meine 2000-Euro-Auspuffanlage zu laut ist und ich diese dann abschrauben muss, weil sie eben doch nicht so ganz alle Anforderungen erfüllt, dann habe ich wohl schlichtweg Pech gehabt…

Airbag-Jacke

Airbag-Jacken

Ich denke, die Airbag-Jacken sind so langsam auf einem Entwicklungsstand, der sie auch im praktischen Einsatz gut aussehen lässt.

Der nächste Stand war dann schon eher was für mich. Ich bin ja eine Art Sicherheits-Fetischist. Und da war dann gleich der passende Stand der Firma HeLite http://www.helite-motorradjacken.de/. Hast du schon mal von Airbagjacken gehört? Feine Sache. Du bist über eine Reißleine mit deinem Motorrad verbunden. Prallst du auf ein Hindernis, machst du ja den Abflug, die Reißleine zieht, die Jacke bläst sich auf.

Nun kenne ich das noch von früher, habe mal bei einer Motorradmesse den Urvater dieses Systems kennengelernt. Inzwischen denke ich, dass dieses System wirklich ausgereift ist. Und da es auch einigermaßen bezahlbar scheint (eine Textiljacke mit diesem System kostet etwa 700 €), wäre das, was die Sicherheit angeht, für mich auf jeden Fall eine Überlegung wert. Muss ich mal drüber nachdenken bei Gelegenheit.

Motorräder

Tja, und dann noch meine Version des Bummelns. Mal durch die Ausstellungsräume schlendern und neue oder gebrauchte Maschinen anschauen. Ich will ja immer noch die Maschine von Schatzi verkaufen, um mir / uns dann noch ein kleines Motorrad anzuschaffen. Eines, dass diesmal ich auswähle.

Nur, und das muss ich halt auch sagen, beim Hänsle muss ich da nicht schauen. Die ausgestellten Gebrauchtmaschinen sind alle nicht mein Ding. Ich suche ja eher eine Mühle, die schlichtweg in einem Zustand ist, dass ich damit zur Arbeit kann, mehr nicht. Den Rest kann ich dann durch eigene Schrauberei verändern, so wie ich das möchte.

Und hier habe ich halt nur Maschinen, welche eben gut (scheckheft-)gepflegt sind, noch einige Jahre ohne eigene Schrauberei unterwegs sein werden und damit nicht in mein Beuteschema fallen.

Der Abschied fällt schwer

Mal wieder bei einer größeren Veranstaltungen einfach nach Motorrädern und Zubehör schauen, das hat mir schon ein wenig gefehlt. Irgendwie habe ich ja nie Zeit dazu. Insofern fand ich es toll, mal einige Stunden am Sonntag Nachmittag das Jubiläum „meines“ Motorradhändlers mitzunehmen. Ich kann sagen, dass mir der Nachmittag sehr gefallen hat.