Oberhalb des Lac de St. Croix

Der Sommer geht zu Ende

Der motorradmäßig recht interessante Sommer geht nun so langsam zu Ende, die Motorradsaison ist, zumindest für mich, ziemlich vorbei. Klar, im Herbst geht natürlich auch noch was, aber die Zeit der größeren Motorradtouren ist ziemlich um.

Und damit auch die Zeit des toten Motorradblogs.

Und ich muss feststellen, dass ich dieses Jahr einige Dinge zum Thema Motorradfahren (wieder) gelernt habe. Dinge, die für mich früher selbstverständlich waren, die aber irgendwie in den letzten Jahren doch ein wenig in Vergessenheit geraten sind. Ist zwar blöd, einfache Wahrheiten zum Thema Motorradfahren zu vergessen, macht aber dann umso mehr Spass, sich wieder an solche Basics zu erinnern.

1. Vertrau deinem Navi nicht

Motorrad auf der Schotterpiste

Manchmal stehst du mit dem Motorrad auf einmal mitten auf einer Schotterpiste, obwohl das so gar nicht geplant war…

Ich bin ja durchaus der Meinung, dass mir die elektronischen Helferlein das Leben durchaus erleichtern können. Insbesondere das Navi hat mir, und das gebe ich gerne zu, vor allem innerstädtisch schon viel Sucherei und Generve erspart. Ich verfahre mich seltener, muss weniger Zeit aufwenden, den Weg zu suchen und mich dabei von meinem eigentlichen Hobby (Motorradfahren) ablenken lassen, sondern kann vielmehr die wichtigen Dinge angehen.

Nur zu sehr auf das Navi bauen ist, habe ich inzwischen erkannt, ebenfalls eine blöde Idee. Auf einmal stehe ich mitten im Nirgendwo auf einer Schotterpiste, die mit der Option „kürzester Weg“ automatisch für mich ausgewählt ist und rumple mit voll bepacktem Motorrad voran und hoffe nur noch, irgendwann wieder mal den Asphalt zu sehen.

Also merke: Eine gute alte Landkarte, ein Zettel und ein Stift haben auch noch ihre Vorteile…

2. Nur weil ein Weg asphaltiert beginnt, …

… muss er auch nicht asphaltiert so weitergehen.

Motorrad auf Sandpiste

Manchmal macht es ja Spaß, unbefestigte Wege zu befahren. Aber oft ist es auch nur noch lästig und du willst einfach nur irgendwo ankommen.

Natürlich ist es immer mal wieder nett, ein wenig eine Schotterpiste entlang zu brummeln. Aber irgendwann kommt natürlich der Punkt, wo du eigentlich nur von A nach B fahren möchtest und die Abzweigung da vorne wäre ja eine tolle Abkürzung…

Und dann stehst du auf einmal auf einem unbefestigten Weg, der in den letzten Kilometern immer schlechter wurde, voran geht es immer langsamer, weil der Weg erst immer schlechter wird, dann auch noch alles nass ist, und Lust hast du schon seit einiger Zeit keine mehr.

Also: nicht darauf vertrauen, dass der eingeschlagene Weg so bleibt, wie du es dir wünschst.

3. Es müssen nicht immer die großen Alpenpässe sein

Col d' Espinouse

Auch die wirklich kleinen Pässe können genauso viel Spaß bereiten, wie die berühmten Alpenübergänge.

Ja, auch so eine Geschichte, die ich für mich diese Motorradsaison für mich wieder entdecken musste. Klar, natürlich macht es Spaß, den Iseran oder auch den Bonette hoch und wieder runter zu brausen. Aber dieses Jahr hatte ich den meisten Fahrspaß an einer wirklich unbedeutenden Passauf- und -abfahrt, die höhenmäßig bestimmt drei mal in den Iseran hinein passen würde. Und obwohl unbedeutend und niedrig hat mir hier gar nichts gefehlt.

Also nicht einfach von den „Großen“ blenden lassen, es gibt auch jede Menge kleinere Motorradstrecken, die genausoviel oder gar mehr Spaß bringen.

4. Mach vor jedem Urlaub einen Technik-Check

Motorrad, teilzerlegt

Und dann stehst du auf einmal bei einer französischen Werkstatt für Schneemobile, weil du technische Hilfe brauchst.

Du kannst noch so sehr davon überzeugt sein, dass dein Motorrad technisch in hervorragendem Zustand ist. Du kannst immer darauf bauen, dass du noch nie eine Panne hattest und auch, weil du regelmäßig deine Inspektionstermine für das Motorrad einhältst. Komplett wurscht.

Du denkst erst daran, dass du vielleicht ein wenig mehr hättest tun können, wenn du mitten in den französischen Alpen am Ende der Welt mit dem Motorrad stehst und überlegst, wie du die Kühlflüssigkeit, die unten aus der Maschine hinaus suppt, wieder irgendwie in den Kühler hinein bekommen sollst.

Btw: Wo in dieser Situation das dichte und jederzeit erreichbare Händler- und Werkstattnetz von BMW sein soll, frage ich mich jetzt noch.

5. Zieh immer rechtzeitig Regenbekleidung an

Parkplatz im Regen

Nicht ewig warten, bevor du deine Regenbekleidung anziehst…

Ich bin ja ein Fan der Kombination Textiljacke mit Lederhose. In der Textiljacke fehlt dann normalerweise die herauszippbare wasserdichte Innenjacke. Und so ist es dann nur logisch, dass es ein wenig dauert, bis ich regendicht aufgerüstet bin.

Und genauso natürlich ist es natürlich auch, wenn ich mir die Entscheidung nicht leicht mache, die Regenklamotten für das Motorrad anzuziehen. Ist ja auch ein wenig unbequem.

Und dann kommt halt die Situation, dass ich geraume Zeit am Himmel die aufziehenden Regenwolken beobachte und anstatt dann noch rechtzeitig anzuhalten um mich regenfest anzuziehen, lieber noch ein wenig weiter fahre. Und dann kommt es eben doch schlagartig und sintflutartig vom Himmel. Und ich bin komplett durchnässt, weil ich mich eben nicht früh genug damit befasst habe, Regensachen überzuziehen.

Merke: frühzeitig anhalten und die Gummipelle überziehen erspart Ärger und Verdruß.

6. Rechne auch im Sommer mit lausigen Temperaturen

8,5° C auf dem Display

Auch im Sommer knn es bitter kalt werden. Da reicht ein T-Shirt unter der Motorradjacke nicht.

Ob jetzt im Juni oder auch im September. Grad egal. Irgendwie schaffe ich es immer, genau die Zeit zu erwischen, wo es absolut keinen Spaß macht, in den lockeren Sommersachen zu fahren. Und irgendwie bin ich immer zu optimistisch, um auch ausreichend warme Motorradbekleidung zur Sommerzeit mit mir herum zu schleppen.

Und regelmäßig falle ich darauf herein. Ich glaube es ist grad wurscht, wann ich denn tatsächlich mit dem Motorrad unterwegs bin, ob am Anfang oder Ende der Sommersaison.

Also merke: Immer auch warme Kleidung einpacken.

7. Ravioli gehören immer noch zu den Standards

Ravioli in der Dose

Ravioli gehören einfach irgendwie zum Campingurlaub. Wer will das bestreiten?

Kannst du dich noch an deine ersten Campingtripps erinnern? Irgendwie gehörte es doch zu den Standards, eine Dose Ravioli aufzuwärmen, damit etwas warmes in den Magen kommt. Und, zumindest bei mir ist das so, diese lieb gewonnene Sitte ist bei mir ein wenig in Vergessenheit geraten.

Das soll nicht passieren. Auf dem Campingplatz gehört es irgendwie dazu, auch mal wieder eine Dose Ravioli zu essen.