Und Motorradfahren ist doch gefährlich
Ich fahre gerne Motorrad. Und ich fahre auch recht viel Motorrad. Ist ja irgendwie auch unverzichtbar, wenn ich einen Motorradblog, und sei er auch noch so klein, betreibe.
Und ich mache auch kein Geheimnis daraus, dass ich viel mit dem Motorrad unterwegs bin. Weder im Freundes-, Familien-, noch im Kollegenkreis. Und dort höre ich dann immer wieder: „…was, du fährst Motorrad? Aber ist das nicht gefährlich / zu kalt / zu warm?“ (je nach Situation.)
Zu gefährlich?
Und immer versuche ich dann, zu erklären, dass Motorradfahren eigentlich gar nicht so gefährlich ist, dass nur wenig insgesamt passiert, dass es sich häufig bei diesen Unfällen um Situationen handelt, bei denen halt zu den äußeren Umständen noch eine Portion Pech dazu kommt. Aber wenn jeder da ein wenig aufpasst, kann ja gar nichts passieren. Wie gesagt, wenn jeder ein wenig aufpasst.
Und dann passiert ein Unfall, wie du oben im Bild sehen kannst.
Warum passieren Motorradunfälle
Ein „normaler“ Unfall passiert in aller Regel auf Grund von Unaufmerksamkeit, falscher Einschätzung einer Situation oder ähnlichem. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass bei Motorradunfällen oft noch ein anderer Faktor hinzu kommt.
Mag sein, dass in Unfallberichten etwas von „den besonderen Verhältnissen nicht angepasster Geschwindigkeit“, aber ich persönlich bringe es mit „das Hirn ausschalten“ vielleicht besser auf den Punkt. Natürlich kann ich das nicht mit statistischen untermauern, aber ich habe den Eindruck, dass es bei Motorradunfällen recht häufig so ist, dass der Motorradfahrer nicht nur selbst der Unfallverursacher ist, sondern durch das eigene Verhalten einen Unfall geradezu grob fahrlässig herbeigeführt hat.
Immer wieder kommt es vor, dass ich andere Motorrafahrer sehe, bei denen ich dann für mich selbst denke, dass sie schlichtweg nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, so wie die fahren.
Der vorliegende Unfall
Wenn du das Bild oben anschaust, wirst du einen dieser Motorradfahrer erahnen können.
Vielleicht zum Sachverhalt: Der Motorradfahrer fährt innerorts. Er überholt zwei Pkw, die schon mit 50 km/h unterwegs sind, bemerkt zu spt, dass er 90°-Kurve, die folgt, nicht mehr schafft und bemerkt viel zu spät, dass in der Kurve eine Baustelle ist (mit ein wenig Schmutz auf der Straße). Er hätte es bemerken können, immerhin standen genug Schilder herum. Ergebnis: ein Sturz, auf dem Boden entlang gerutscht, Verletzungen.
Ein wenig Nachdenken bei der Fahrt wäre vielleicht angemessen gewesen. Es muss doch wirklich nicht sein, dass er blind vor Geschwindigkeitsrausch in der Stadt andere Fahrzeuge überholst und dann einen Unfall provozierst.
Klar, Fremdschaden entstand in diesem Fall nicht. Aber das liegt nicht daran, dass er besonders aufgepasst hätte, sondern nur am schieren Glück.
Und dann noch die Sache mit dem eigenen Schaden. Wenn ich auf mein Motorrad steige, dann trage ich ordentliche Sicherheitsbekleidung. Da gibt es bei mir keine Kompromisse.
Aber es gibt natürlich auch Motorradfahrer, denen wird natürlich nie etwas passieren, die niemals in einen Unfall verwickelt werden, kann ihnen ja gar nicht passieren. Das sind dann genau die Leute, die ihre Maschine lediglich mit einem Helm besteigen, dazu Sicherheits-Chucks und eine Sicherheits-Fleecejacke tragen. Dass diese Kombination im Falle eines Unfalls nur suboptimal ist und Unfallfolgen ungefiltert auf den Körper übergehen, dass in diesem Fall anstatt mit Leder mit der nackten Haut auf dem Asphalt herumgerutscht wird, ist vielleicht eine ganz natürliche Folge und nur zu passend.
Und was bedeutet das für mich?
Ich stehe dann da und erkläre beispielsweise jemandem aus meiner Verwandtschaft, dass es eigentlich gar nicht so problematisch ist, Motorrad zu fahren, dass es eigentlich unnötig ist, mir solche DInge zu erklären, dass es schon fast nervig ist, mich jedes Mal für mein liebstes Hobby rechtfertigen zu müssen.
Und dann kommen wieder Unfälle mit teilweise schweren und schwersten Folgen (hier: schwerverletzt), verursacht durch eigenes Fehlverhalten, und dann kann ich bei meiner Verwandtschaft gerade wieder von vorne beginnen. Nein, es ist eigentlich nicht gefährlich, nein, ich passe natürlich auf…
Und dann frage ich mich: Bin ich eigentlich der einzige, der sich dafür schon schier entschuldigen muss, Motorradfahrer zu sein?
MY GENERATION (the who)
Hoffentlich sterbe ich bevor ich alt werde. Am Ende wartet nunmal der Tod. Und ja, Motorrad fahren ist gefährlich! Leben auch! Ich komme im Traum nicht auf die Idee mich bei irgendjemand für mein Leben zu rechtfertigen. Bald wird alles der Vernunft untergeordnet, dafür lassen sich ganz leicht Mehrheiten finden. Wer will schon unvernünftig sein? Und ist es nicht total simpel gegen das Treiben der anderen zu sein, nach Verboten zu verlangen, solange es mit dem eigenen Leben nichts zu tun hat? Also: race your life!
Gute Fahrt und LIEBEn Gruß
rudi rüpel
Was bist du für eine Memme?
Vll schaffst du dir lieber eine Modelleisenbahn, wenn du unbedingt Sicherheit willst.
Schutzausrüstung… und nennt dann Motorradfahren auch noch „sein“ Hobbie xD
Dieser Blog…einfach nur peinlich
hahahahahahahahaha, EinEchterBiker, schön kommentiert! LIEBEn Gruß vom (unechten?)
rudi rüpel
„Echte Biker“ find ich klasse. Die fahren bei Sonne und Schnee, bei Matsch und Glatteis, und – da für einen „echten Biker“ unwürdig – ungeschützt gegen die Auswirkungen äußerer Einflüsse (z.B. Unfall). Man ist ja keine Memme!
Ich kenne aber auch „echte Biker“ die nicht mehr biken, weil der Körper nichts verzeiht. Die fahren jetzt SUV mit Sitzheizung und Klimaanlage, und teilen der Außenwelt per Heckaufkleber mit, dass Sie doch eigentlich ein „echter Biker“ sind, aber aus dem und dem Grund nun doch nicht.
Ich bin lieber kein „echter Biker“, schütze mich und bin dafür länger auf der Karre. So Long…