abdeckplane motorrad

Wenn es denn Winter ist

Das Motorrad steht draußen

Eklig jetzt zur Zeit. Der Winter hat ein wenig zugeschlagen, die Temperaturen sind niedrig und entweder regnet oder schneit es. Keine guten Voraussetzungen zum Motorradfahren. Also sind beide Maschinen „eingewintert“ und stehen in der Garage. Und da habe ich Glück. Früher war das nicht so, da hatte ich keine Garage. Da mussten meine Motorräder immer draußen ihren Winterschlaf abhalten.

Und so habe ich, etwa seit ich mit 16 mein erstes Moped bekam, alles mögliche ausprobiert, damit meine Motorräder nicht ungeschützt in Kälte und Regen im Hof stehen mussten. Alle möglichen Arten von Abdeckplanen habe ich ausprobiert, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.

Die Gewebeplane

In der schlechten alten Zeit, als ich mein erstes Moped mein Eigen nannte, (war im Februar) war recht schnell klar, dass ich irgend etwas machen musste. Die Maschine stand draußen, es hat drauf geregnet, einzelne Teile begannen dann recht schnell zu rosten, alles Mist. Da war dann recht schnell klar, dass ich irgendwie zumindest den gröbsten Regen vom Motorrad abhalten muss. Und da war die einfachste Lösung, einfach aus dem Keller eine Plane zu schnappen und über die Maschine zu werfen.

Du kennst vielleicht diese Gewebeplanen, die du über Holzstapel wirfst, damit sie den Winter über trocken bleiben? So was habe ich zu Anfang genutzt. Einfach eine Gewebeplane als Wetterschutz über das Moped geworfen und gut war.

Gut? Nein, eher nicht. Die Plane nur über das Motorrad zu werfen reicht natürlich nicht aus. Wind ist natürlich immer ein Problem. Um zu verhindern, dass es eine einfache Gewebeplane wegweht, musste ich überall zuerst mit Seilen (bei mir waren es diese blau-weißen Gipserstricke) alles verzurren. War ziemlich aufwändig und hat nicht besonders gut funktioniert. Besser war es dann, als ich Fahrrad-Gepäckgummis verwendet habe.

Aber auch so wurde die Sache nicht wirklich besser. Bis die Plane so über dem Moped verzurrt war, dass ich nicht mehr jeden Moment damit rechnen musste, dass alles beim nächsten Unwetter hat es ewig gedauert. Und morgens vor der Abfahrt zur Arbeit die Plane wieder abnehmen und verstauen ging auch nicht viel schneller.

Dazu kam noch eine weitere Eigenheit. Obwohl diese Planen eigentlich recht stabil sind, dauerte es nicht lange, bis die ersten Risse auftraten, wo die Plane über scharfe Ecken und Kanten gezogen wurde.

Alles ein wenig unbefriedigend. Das hat dann dazu geführt, dass ich mich recht schnell von der Gewebeplane als Wetterschutz für das Motorrad verabschiedet habe. Hat bei mir etwa einen bis anderthalb Monate gedauert, bis ich mich nach einer besseren Methode umgeschaut habe.

Nebenbei: Die Gewebeplane (in einem hübschen Grün übrigens) ist toll zum Holz abdecken, für das Motorrad aber nur suboptimal. In meinem Fall liegt sie jetzt schon seit Jahren wieder im Holzschopf…

Die erste Motorrad-Abdeckplane (Geiz ist geil?)

Recht schnell war dann klar, dass ich das Moped nicht mit einer Plane zum Abdecken von Holzstapeln gegen das Wetter sichern konnte. Also habe ich es mir einfach gemacht und beim Motorradfritzen um die Ecke eine Motorradabdeckplane gekauft.

Ich gebe gerne zu, dass ich da noch jung und dumm war. Da wurde mir eine Abdeckplane aufgeschwatzt. Eigentlich ein Billigprodukt, in meinem Fall wurde mir aber ordentlich Geld (damals bescheidene 60 Mark) abgeknöpft für ein eher schäbiges Produkt. Eine einfache Nylon-Abdeckung. Damals hatte ich natürlich keinen Vergleichsmaßstab (ist das Internet nicht toll?), inzwischen kann ich aber sagen, dass es sich eher um ein Einstiegsprodukt gehandelt hat.

Trotzdem, eine „richtige“ Motorrad-Abdeckplane ist halt schon eine ganze Hausnummer besser, als eine improvisierte Gewebeplane. Dünnes Nylonmaterial (also auch recht gut zusammenzurollen), passend zugeschnitten und vernäht, zusätzlich noch mit Schnallen, Ösen und einigen Haken versehen. Das Ganze war dann so ausgestattet, dass ein Gurtverschluss unterhalb des Motors eingeklickt werden konnte, weiterhin befand sich ein Gummizug mit Haken umlaufen an der Unterseite der Abdeckplane.

Vorteil:

Einfach über die Maschine ziehen, den Gurt verschließen und dann den Gummizug anziehen und festhaken. Alles einigermaßen passend und es geht wesentlich schneller als eine unförmige Plane über das Motorrad zu fummeln. Für mich war das fast drei Jahre lang die optimale Lösung.

Natürlich gibt es auch hier Probleme. Zunächst mal war es doch so, dass ein recht leichtes Material nicht dauerhaft robust ist. Das Nylon wies auch hier nach recht kurzer Zeit einige Risse auf, wo scharfkantige Ecken am Motorrad waren. Dann hat sich herausgestellt, dass die Nähte auch nicht unbedingt für die Ewigkeit gemacht waren. Immer wieder drüber ziehen, verzurren, abnehmen und zusammenlegen hat dann recht schnell dazu geführt, dass sich die Nähte der Abdeckplane Stück für Stück verabschiedet haben. Klar, mit Gewebeklebeband kann man da schon einiges machen und ich wollte ja auch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen…

Das Hauptproblem an der ganzen Sache war jedoch etwas anders geartet. Nylon verträgt sich definitiv nicht mit einem heißen Auspuff. Das habe ich recht schnell bemerkt. Mit dem Moped abends nach Hause gekommen, die Plane drüber gezogen und verzurrt, ehe ich es mich versah, war schon ein Loch im hinteren Bereich. Muss man dran denken. Aber auch hier: Gewebeklebeband hilft.

Eine ordentliche Motorrad-Abdeckplane

Meine erste Abdeckplane hat etwa drei Jahre lang gehalten, eher sogar ein wenig länger. Zu diesem Zeitpunkt hat dann in nicht allzu großer Entfernung der erste Polo-Shop geöffnet. Dem dortigen Händler habe ich dann mal mein Leid geklagt (die Abdeckplane sah zu diesem Zeitpunkt schon recht wüst aus), der hat mir dann einfach mal ein paar Dinge erklärt.

Zunächst mal: ich war nicht der erste, der sich über Stabilität, Hitzebeständigkeit und Aufwand Gedanken gemacht hat. Und es gibt auch bessere Produkte. Wie immer bekommt man natürlich genau das, wofür man bezahlt.

Und so kam es dann, dass ich mich nach einer recht kurzen Beratung eine etwas bessere Motorrad-Abdeckplane mit nach Hause nahm.

Und das teurere Modell (so viel teurer war es nicht mal) hatte dann auch einige Details aufzuweisen, auf die ich bei der Erstanschaffung nicht so ganz geachtet habe. Das „Auspuffproblem“ war durch ein etwas hitzebeständigeres Material gelöst, die Abdeckplane selbst durch einen schwereren Stoff wesentlich robuster und die Nähte waren auch ein wenig fester gearbeitet.

Und konkrete Nachteile? Eigentlich gar keine. Die Plane hat recht lange gehalten, zunächst auf einer Sevenfifty, später dann noch zwei Jahre auf der CBR600, dann ist sie von mir in Ehren entsorgt worden. Und hat zum Zeitpunkt ihres Todes sogar noch einigermaßen nach was ausgesehen. Keine größeren Schäden, keine Risse oder Materialermüdungen

Fazit

Wer sein Motorrad draußen über den Winter hinweg abstellt, nutzt (häufig) einen Wetterschutz. Dazu eignen sich einfache Gewebeplanen und speziell gefertigte Motorrad-Abdeckplanen.

Für den regelmäßigen Gebrauch würde ich aber auf jeden Fall zu den etwas teureren Motorradabdeckplanen greifen. Der Preisunterschied ist nicht gewaltig, dafür bekommst dafür aber besseren Wetterschutz, weniger Fummelei und damit auch mehr freie Zeit. Wer will denn schon ewig herumfummeln, dass die Abdeckplane ordentlich sitzt, wenn er einfach nur die Maschine abstellen und sich aus den (nassen?) Motorradklamotten schälen kann…