Gepäck auf dem Motorrad: Grundlagen

Bei der Vorbereitung einer Motorradtour sollte man sich immer Gedanken darüber machen, was wie zu transportieren ist. Hier bieten sich die Unterschiedlichsten Möglichkeiten an. Während ich ganz klar ein Fan von Seitenkoffern bin, gibt es noch einige andere Möglichkeiten sein Urlaubsgepäck mit der Maschine zu transportieren.
Die verbreitetsten Methoden und Utensilien sind hier im Rahmen eines kurzen Abrisses dargestellt. Auch allgemeine Hinweise zur Beladung des Motorrads finden sich hier, obwohl sie jedem eigentlich bekannt sein müssten.

Gewicht

Wer auf seinem Motorrad das Reisegepäck transportiert, sollte immer im Hinterkopf behalten, dass jedes Gepäckstück ein Eigengewicht besitzt. Auch wenn die Gepäckrolle selbst nur 10 kg wiegt, der Tankrucksack nochmal so viel und die Koffer auch ein wenig mehr wiegen summiert sich das Gesamtgewicht schnell mal auf nicht unerhebliche Mengen. Dies ist in aller Regel kein größeres Problem. Ist man allerdings zu zweit auf der Maschine unterwegs und kommt dann noch das komplette Urlaubsgepäck dazu, gerät man schnell einmal, ohne es zu merken, an den Punkt, an dem das zulässige Gesamtgewicht der Maschine überschritten wird. Das sich dadurch das Fahrverhalten sowie die Belastung der Technik natürlich entsprechend ändern, sollte jedem klar sein.

Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Punkt ist dabei, dass diverse Möglichkeiten der Gepäckunterbringung an sich schon eine Gewichtsbeschränkung aufweisen. So ist bei den meisten Seitenkoffern bereits eine maximale Zuladung von zehn Kilogramm vorgegeben. Ist diese überschritten, kann man im Fall von Beschädigungen jegliche Garantieansprüche in den Wind schreiben.

Gewichtsverteilung

Mindestens genauso wichtig (wenn nicht noch wichtiger) ist die Gewichtsverteilung am Motorrad. Als Grundregel gilt hier: So nah wie möglich am Schwerpunkt der Maschine unterbringen. Dies bedeutet in der Praxis, dass das Gewicht vor allem nach unten und in die Mitte muss.

In eine Gepäckrolle, welche hinten, weit oben montiert ist, sollte man demnach nur soweit als möglich leichtes Gepäck verstauen, in die Seitenkoffer kann dann schon eher das schwerere Zeug hinein. Ein Tankrucksack, der zwar schön mittig, aber halt auch weit oben montiert ist, sollten nur (leichte) Kleinigkeiten eingepackt sein. In eventuelle Ausleger des Tankrucksacks, welche am Tank nach unten laufen, können dann (zumindest der Fahrphysik gemäß) dann auch wieder etwas schwerere Teile gepackt werden.

Die Auswirkungen für ein falsch beladenes Motorrad sind enorm. Man sollte bedenken, dass man bei jedem Kurvenschwenk das komplette Gewicht beispielsweise einer Gepäckrolle zunächst aus der Kurve heraus- und in die nächste Kurve hineinwuchten muss. Und dies noch in einer Position, in der die Last der Gepäckrolle gleichsam an einem langen Hebel sitzt und damit noch schwerer als sonst Einfluss auf die Fahrphysik nimmt.

Alles in allem kann man sagen, dass eine ungünstige Gepäckverteilung an der Maschine zumindest sehr lästig, auf vielen Strecken unnötig anstrengend und im Extremfall sogar gefährlich sein kann. Man sollte sich also die Zeit nehmen, bei der Beladung der Maschine ganz kurz über die möglichen Folgen nachzudenken.

Sicherung von Gepäckstücken

Klingt eigentlich ganz logisch: Das Gepäck sollte sicher am Motorrad fixiert sein. Man sieht jedoch immer wieder recht interessante Konstruktionen auf der Straße. Ein Tankrucksack hat den Lenkkopfriemen nicht nur zur Zierde, man kann ihn auch vorne durchziehen. Auch könnte man den Tankrucksack nicht so vollstopfen, dass die Magnete die Haftung verlieren. Lieber ein wenig Last umverteilen.

Die Seitenkoffer sollten immer gut eingehängt, die Verriegelungen im Idealfall dann auch geschlossen sein. Nur wenn man das Schloss am Koffer ordentlich zu bekommt, kann man in aller Regel davon ausgehen, dass die Koffer „satt“ sitzen und nicht beim ersten Schlagloch abfallen.

Eine Gepäckrolle hinten kann man eigentlich mit ganz billigen Gummi-Gepäckspannern fixieren. Habe ich auch jahrelang gemacht. Auf normalen Straßen reicht das. Will man sich da aber noch etwas sicherer sein, sollte man sich ernsthaft überlegen, Zurrgurte aus Nylon mit einem Metallklemmschloss (siehe unten) anzuschaffen. Die Teile kosten fast nichts und halten bombenfest. Wenn sie nicht gebraucht werden, kann man sie zusammenrollen und einfach wegpacken. Auf jeden Fall stabiler als alte Gummispanner.

Noch ein Tipp:

Legt man unter die Gepäckrolle, auf das Motorrad noch ein Geschirrtuch, lassen sich unangenehme Kratzer vermeiden.