Selbstgekochtes Menü auf dem Campingplatz

Manchmal kann ich es mir einfach machen

Es ist ja nicht ganz einfach, regelmäßig neue Beitragsideen zu bekommen. Manchmal geht einfach nichts in dieser Hinsicht. Daher bin ich ja zufrieden, wenn ich in irgendeiner Form Rückmeldung bekomme, zunächst mal unabhängig davon, ob positiv oder negativ. Und zu einem meiner letzten Beiträge, als ich mir einen Gasbrenner für den Trangia-Kocher zugelegt habe, kam auch eine nette Mitteilung per Kontaktformular.

Noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache:
Manchmal klappt das mit der Kommentarfunktion nicht. Hat was mit dem Spamschutz zu tun. Viel ändern kann ich da momentan nicht, sorry. Ich versuche das dann hin und wieder „von Hand“ zu korrigieren.

Auf jeden Fall habe ich folgenden Hinweis zum Thema Campingkocher für den Motorradfahrer erhalten:

Du nutzt einen Spirituskocher, dann einen Gaskocher. Was ist mit den Benzinkochern? Schnell, stark, billig im Betrieb und Sprit hast du auf dem Motorrad immer dabei, oder nicht?

Und dieser Mitteilung kann ich nur bedingt zustimmen. Eine kleine Erklärung zu meinen Gründen:

Meine Erfahrungen mit Benzinkochern

Tatsächlich habe ich in der Vergangenheit (vor gefühlten hundert Jahren) auch mal die Nutzung eines Benzinkochers ausprobiert. Ich habe mir dazu im einschlägigen Fachhandel einen Benzinkocher „Juwel“ angeschafft. Und den habe ich dann auch einige Jahre immer mal wieder genutzt. Sowohl bei Rucksacktouren als auch beim Motorradurlaub. Und ich bilde mir ein, sowohl die Vor-, als auch die Nachteile soclcher Geräte inzwischen kennengelernt zu haben.

Lebensdauer

Zunächst einmal hatte ich natürlich das einfachste und wahrscheinlich auch das robusteste Köcherlein, welches denn so im einschlägigen Handel erhältlich ist. Wenig bewegliche Teile, somit auch nichts, was kaputt gehen kann. Absolut resistent gegen Stöße, Schläge, grobe Behandlung oder auch Alterungserscheinungen. Somit diesbezüglich alles im grünen Bereich.

Natürlich gibt es bei den handelsüblichen Benzinkochern auch Modelle, bei denen eine kleine Pumpe genutzt werden muss, welche dann auch irgendwann mal defekt ist. Merke: Je mehr bewegliche Teile, desto schneller tritt ein Problem auf.

Leistung

Das Teil war auch auf jeden Fall leistungsstark, das ist so korrekt. Ist aber so üblich bei Benzinkochern. Benzin hat von den verfügbaren Brennstoffen für Campingkocher nun mal die höchste „Energiedichte“. Das Wasser für den morgendlichen Kaffee hat innerhalb kürzester Zeit geköchelt, so schnell konnte ich nicht mal die Croissants und Brötchen vom Kiosk holen, bis das Kaffeewasser schon halb verkocht war.

Brennstoffversorgung

Und Tatsächlich ist Benzin als Brennstoff für den Campingkocher tatsächlich praktisch überall zu haben. Auch im Tank des eigenen Motorrads. Aber das stimmt eben nur halb.

Ein Benzinkocher kann definitiv jede Art von Benzin nutzen. Also auch das Super bleifrei E10 von der Tankstelle um die Ecke. Und ausgehend von dieser Aussage ist es ja eigentlich nur folgerichtig, für den Motorradurlaub nur einen Benzinkocher zu nutzen. Nie mehr nach passenden Gaskartuschen suchen, nicht mehr in den Supermarkt und in einer unmöglichen Fremdsprache nach Brennspiritus fragen, viel einfacher geht es nicht.

Andererseits ist es eben nicht die beste Lösung, einen Campingkocher mit Benzin von der Tankstelle zu betreiben. Normalerweise wird empfohlen, für den Betrieb eines solchen Kochers eben spezielles Reinbenzin zu verwenden. Im normalen Tankstellenbenzin finden sich alle möglichen Additive. Und dies bedeutet dann direkt ein deutliches Mehr an Gestank beim Betrieb des Kochers. Weiterhin setzt sich (recht gut nachvollziehbar) auch die Düse des Kochers beim Betrieb mit Tankstellenbenzin öfter mal zu. Zwar leicht zu beheben, aber lästig. Ich würde mal ganz pauschal behaupten: Je besser der Sprit für einen Motor geeignet ist, desto schlechter passt er für den Kocher.

Bedienung

Ein Benzinkocher ist grundsätzlich mal leicht zu benutzen. Sprit ist im Tank, irgendwie muss der Sprit unter Druck gesetzt werden, damit du ihn ordentlich entzünden kannst. Bei meinem alten Juwel-Kocher war das recht leicht, da wurde auf dem Tank des Kochers(!) einfach ein wenig Spiritus verbrannt. Tank wird warm, Benzin verdunstet, Druck entsteht. Bei anderen Kochern gibt es eine kleine Pumpe, mit der halt ein wenig Druck erzeugt wird.

Schließlich wird der Kocher entzündet, nach einiger Zeit (eine bis drei Minuten) brennt er mit gleichmäßiger, starker Flamme. Alles kein Hexenwerk.

Und warum doch kein Benzinkocher?

Tja, wenn du jetzt oben durch bist, müsstest du ja davon ausgehen, dass ein Benzinkocher das Nonplusultra für den Campingurlaub mit dem Motorrad darstellt. Ist es aber nicht.

Zunächst mal ist es doch so, dass ich eben doch noch extra Brennstoff (nämlich Waschbenzin) mitnehmen muss. Ansonsten stinkt die ganze Kiste nämlich doch erheblich. Und den normalen Tankstellensprit nutzen? Ja, geht. Dann fülle ich an der Zapfsäule eben noch meine Brennstoffflasche beim Tanken gleich mit. Geht, ist aber eine Fuzzelei. Oder gleich aus dem eigenen Tank? Ja, früher ging das bei mir. Aber während des Motorradurlaubs auf dem Campingplatz die Verkleidung wegschrauben, den Benzinschlauch abklemmen, um damit den Kocher zu füllen? Ja, geht definitiv, irgendwie zumindest. Aber ist das nicht ein wenig viel Arbeit und Aufwand? Ich meine, wir leben jetzt nicht mehr in den 80ern, wo ich an meiner alten XT noch kurz mal an den Benzinschlauch direkt dran gekommen bin…

Also wegen der Brennstoffversorgung würde ich mir (zumindest hier im zivilisierten Europa) jetzt nicht unbedingt einen Benzinkocher zulegen. Wenn nötig, muss ich mir halt im Urlaubsgebiet mal einen Outdoorladen suchen, um mir Gaskartuschen mit Schraubanschluss zuzulegen. Wird wohl auch dieses Jahr so weit kommen.

Und der Robustheit? Nun ja. Je mehr bewegliche Teile, desto mehr wird kaputt gehen. Mein letzter Spirituskocher hatte gar keine beweglichen Teile. Da war (außer einem Dichtring) nie etwas kaputt. Besser geht es fast nicht.

Und dann noch die Bedienung. Dieses Vorheizen des Benzinkochers zum Druckaufbau, dass vorsichtig das Vebtil öffnen, anzünden und zuwarten, bis der Campingkocher ordentlich läuft? Das gibt es halt bei anderen Arten von Campinkochern nicht. Auch wenn das kein Hexenwer kist, die anderen Arten von Kochern können das eben noch leichter. Beim Gas: Aufdrehen, Feuerzeug dran, fertig. Beim Spiritus: Aufdrehen, Feuerzeug dran, gut. Dies hat für mich eine besondere Bedeutung, da ich auch mit meinem Junior auf Motorradtour gehe. Und der sollte eben ein narrensicheres Gerät haben.

Fazit

Ja, für Motorradfahrer sind Benzin-Campingkocher durchaus geeignet. Aber eben nicht nur. Alleine die Tatsache, dass ich immer Sprit dabei habe, der (zwar nicht optimal, aber immerhin) den Kocher am Laufen erhält, reicht mir nicht aus, um nur auf dieses System festgelegt zu sein. Es gibt einfachere, günstigere (Benzinkocher sind teuer) und auch kleinere Alternative, die es eben auch tun.