Die Frage der Übernachtung
Warum Campen?
Ich bin ja gerne mit dem Motorrad unterwegs. Vor allem mehr, als nur eine kurze kleine Nachmittagstour. Vielmehr bin ich ein Fan von Mehrtagestouren mit dem Motorrad. Und dies bedeutet, dass ich eben auch irgendwo übernachten muss. Und für mich ist es am angenehmsten, dies als Camping zu gestalten.
Warum Camping?
Nun, zunächst mal ist es unter anderem eine Preisfrage. Irgendwo in einer Pension oder einem Hotel einzukehren, kostet nun mal ausreichend Geld. Dies insbesondere dann noch in „touristisch attraktiven“ Regionen. Ein Zimmer direkt am Mittelmeer, eine Pension am Lago? Beides durchaus möglich, aber eben auch mit hohem Preis verbunden.
Dazu kommt dann noch die Verpflegung. Während es auf dem Campingplatz durchaus noch drin ist, mir mein Süppchen auf dem Campingkocher zuzubereiten, klappt das in einem Hotel jetzt nicht so wirklich. Dort gehe ich dann ins Restaurant und zahle eben auch entsprechend. Insofern ist es auf jeden Fall günstiger, anstatt in einem Hotel zu nächtigen, einen Campingplatz zu nutzen.
Ein weiterer Faktor, der für mich sogar noch eine größere Rolle spielt, ist das „Zusammenleben“, wie es auf dem Campingplatz üblich ist. Es gab bisher für mich kaum Schwierigkeiten, mit anderen Campingplatzbesuchern recht schnell Kontakt aufzunehmen, bis zu dem Punkt, wo man dann zusammen noch Abends sein Bier genießt. Das gibt es meiner Erfahrung nach in Pensionen so nicht.
Daher ist es meiner Meinung nach die beste Möglichkeit, bei einer Mehrtages.Motorradtour zu nächtigen.
Wild Campen?
Jetzt bin ich ja ein Fan von Übernachtungen auf dem Campingplatz. Allerdings hat mich ein Kollege letztes Jahr auf eine andere Idee gebracht. Es muss ja nicht jedes Mal ein Campingplatz sein.
Nicht falsch verstehen. Ich habe mich schon im „wild campen“ versucht, war aber nicht so ganz begeistert. Einfach mein Zelt irgendwo in der Pampa aufzustellen, macht mich nicht unbedingt beliebt. Geht zwar, aber eben nur eingeschränkt. Die besten Erfahrungen damit habe ich noch damit gemacht, einfach bei Einheimischen zu fragen, wo denn ein geeigneter Platz sei und dann dort eben mein Zelt aufzustellen.
Und ja. Das hat funktioniert. Die Nachteile sind jedoch nicht unbeträchtlich. Zunächst stellt dein Zelt eben doch eine „Provokation“ für alle möglichen Leute dar, die eben nicht möchten, dass beispielsweise an diesem See oder an jenem Waldrand gezeltet wird. Kann ich irgendwo nachvollziehen. Und dann fühlt sich doch immer mal wieder der zuständige Revierförster oder Gewässerwart bemüßigt, dich wegzuscheuchen. Dafür ist er ja auch da.
Dann stellt sich das Problem mit der Versorgung. Auf einem Campingplatz habe ich meist einen Kiosk direkt vor Ort, einen Supermarkt in der Nähe, morgens frische Brötchen, was auch immer. Wenn ich wild kampiere, muss ich mich selbst im Voraus versorgen. Kein Kiosk in der Nähe, keine Versorgungsmöglichkeiten. Alles ist im Voraus zu beschaffen. Und wenn sich am nächsten Morgen herausstellt, dass ich nicht an ein Frühstück gedacht habe, gibt es halt keinen Kaffee.
Und dann gibt es noch das Problem mit der Hygiene. Ich gebe gerne zu, dass ich ein kleines bisschen Luxus schon zu schätzen weiß. Und dazu gehören ordentliche Toiletten, warme Duschen und fließendes Wasser. Und das gibt es halt auf einer Wiese im Nirgendwo nicht. Von daher bietet es sich an, auf einer mehrtägigen Motorradtour zumindest hin und wieder auf einem ordentlichen Campingplatz einzukehren.
Wild kampieren 2.0
Tja, und dann hat mir der erwähnte Kollege eben noch einen anderen Vorschlag gemacht. Ob ich denn schon mal überlegt habe, Schutzhütten zu nutzen.
Schutzhütten? Nun ja, zumindest bei uns gibt es ja jede Menge „Unterstände“, Grillhütten oder ähnliche Einrichtungen, vor allem für Wanderer gedacht, die eine kleine Pause machen möchten. Was spräche denn dagegen, diese auch für eine Übernachtung zu nutzen?
Die Idee ist meiner Meinung nach sehr gut. Diese Unterstände sind recht häufig anzutreffen, liegen meist recht abgelegen, so das ich meine Ruhe habe und sind, zumindest bei uns, in ordentlichem Zustand.
Hier bei uns am Rande des Schwarzwalds gibt es jedenfalls genügend Möglichkeiten. Auch im Alpenraum gibt es solche Hütten wie Sand am Meer. So sollte dann zumindest öfter mal die Möglichkeit bestehen, in einer dieser Schutzhütten die Tagesetappe zu beenden.
Auch hier habe ich natürlich die Probleme mit der Versorgung und der Hygiene. Ich muss alles, was ich brauche, mitnehmen. Weiterhin kann ich auch hier nicht mit Sanitäranlagen oder ähnlichem rechnen.
Andererseits kann ich bei Schutzhütten schon mal darauf verzichten, mein Zelt aufzubauen. Meist ist auch noch irgendeine Art Grillplatz vorhanden sowie zumindest grob gezimmerte Bänke und Tische. Ist auf jeden Fall bequemer, mein Abendessen an einem ordentlichen Tisch einzunehmen, als im Schneidersitz auf dem Boden.
Und bei Schlechtwetter sind die Vorteile sogar noch größer. Sind wir ehrlich: Ein Zelt bei Sauwetter aufzustellen, mach gar keinen Spaß. Bis das Zelt richtig steht und ich ordentlich drin liege, ist das halbe Gepäck schon nass. Und am nächsten Morgen das ganze Gepäck wieder abzubauen macht noch weniger Freude. Das alles kann ich mir natürlich ersparen, wenn ich mit dem Moped an einer Hütte halt mache, meinen Krempel ins Trockene trage und mich dann dort ausbreite.
Insofern bieten Übernachtungen in einer Schutzhütte durchaus einige beachtenswerte Vorteile.
Probleme bei den Hütten
Natürlich gibt es auch hier ganz eigene Probleme, die mir schon aufgefallen sind.
Zunächst mal muss ich unterwegs erst mal eine solche kleine Schutzhütte finden. Das ist als Ortsfremder nämlich gar nicht so einfach. Wie sich herausgestellt hat, funktioniert hier GoogleMaps nicht. Da sind solche Grillplätze oder ähnliches gar nicht verzeichnet. Was sich für mich bewährt hat: Einfach mal in eine klassische Landkarte schauen. Natürlich eine Karte in entsprechendem Maßstab. Dort sind solche kleinen Unterstände durchaus verzeichnet.
Dann gibt es noch das Problem, dass solche Hütten und Grillplätze eben auch von anderen Leuten genutzt werden. Wenn dort halt schon eine Gruppe Wanderer hockt, werden die natürlich recht merkwürdig schauen, wenn ich dort mein Gepäck ausbreite und meinen „Hausstand“ überall verteile. Auch das herumtrödeln am nächsten Morgen kann genau diesen Effekt haben: Auf einmal stehen Leute um den Schlafsack herum…
Auch Festivitäten finden nun mal häufig an solchen Grillplätzen statt. Hier einer Geburtstagsfeier nicht in die Quere zu kommen, ist wohl selbstverständlich, oder?
Dann gibt es noch das Problem mit der Erlaubnis. Wildes kampieren in Wald und Feld ist in der BRD halt verboten. Auch das Nächtigen in Schutzhütten oder Unterständen ist auch nicht so wirklich erlaubt. Andererseits habe ich auch schon mit einem Revierförster zu tun gehabt, mit welchem ich bei genau so einer Aktion mal in einer Schutzhütte zusammengetroffen bin; der bat mich lediglich, meinen Müll ordentlich wieder zusammen zu räumen und ein mögliches Grillfeuer nicht unbeaufsichtigt brennen zu lassen. Ansonsten haben wir ein recht interessantes Gespräch geführt. Also würde ich jetzt einfach mal behaupten, dass es hier weniger Schwierigkeiten gibt, als wenn ich irgendwo im Wald mein Zelt aufstelle…
Fazit
Ich bin kein Experte zum Thema „Wild Campen“. Das wird hin und wieder von mir so betrieben, klappte bislang auch recht problemlos. Und insgesamt würde ich sagen, dass es weniger problematisch ist, bereits vorhandene Schutzhütten oder Grillplätze zu nutzen, als irgendwo im Nirgendwo extra das Zelt aufzustellen.
Ich finde die Grillhütten mit meinem Navi auf dem ich Openstreetmap Karten habe. Ich nutze sie allerdings meistens beim wandern, denn viele sind mitten im Wald und man darf mit dem Mopped nicht dort hin.
Griesie, MOTORRADWANDERN! YAEH! Gestern ist einer auf einem Elektromotorrad an mir vorbei gesurrt, damit würde er nicht eine Wutz aufscheuchen.
LIEBEn Gruß
rudi rüpel
Das wird erst interessant, wenn man das E-Bike über Nacht im Wald aufladen kann.
hahahahahaha! ja dat wird lustig! et jibt doch so Sonnendinger. Oder?
Diese Hütten auf dem Navi, liegen die dir als POIs vor?
Was noch fehlt ist der rechtliche Aspekt. Tipp für die Zukunft: Kein Zelt aufbauen. Das kann – je nach Bundesland in .de – auch schon ziemlich teuer werden. Eine OWI ist’s schnell – in Österreich wird’s sogar sehr teuer: Bis zu 14’500 Euro sind wohl möglich (aber da muss jemand schon mehr machen als nur ein Zelt aufbauen). Biwaksack in .at ist auch böse, böse, böse.
Ein Biwaksack tut’s aber eigentlich – und in Deutschland und in der Schweiz ist der akzeptiert. Ihn gibt’s entweder neu zum Gegenwert von vier, fünf hochwertiger Bremsscheiben oder gebraucht aus Beständen der Bundeswehr/KSK für ca. 40-60 Euro. Der Biwaksack ist (meist) ein drei- oder vierlagiges Laminat. Wasserdampf raus, Wassertropfen dürfen nicht rein.
Alternativen damit man keine OWI (in Deutschland) wegen einem Zelt begeht: Ein Tarp verwenden oder die »Dackelgarage« wie sie bei Bundeswehr und Bundesheer in günstigster Variante mit kleinem Packmaß verwendet werden. Die dann aber ohne Gestänge verwenden -> dann gibt es keine »Tragkonstruktion« (das macht die Dackelgarage zum Zelt) sondern aufhängen oder eben wie ein Tarp verwenden.
Na ja, das Waldgesetz ist ja Ländersache. Und in Baden-Württemberg ist in den einschlägigen Vorschriften ausdrücklich von „zelten“ die Rede. Eine Übernachtung in einer Schutzhütte ist dort eben nicht erwähnt.
Ich glaub ich steh im Wald. WALDGESETZ? Was es nich alles gibt. Zum Glück habe ich davon, bisher noch nie was gehört. Mamamia und ich war mal beim Wandervogel. Man hätte uns wahrscheinlich alle einbuchten müßen. Garnicht auszudenken was es sonst noch so an juristischen Spitzfindigkeiten gibt. In Zukunft bleib ich Zuhause. Zu gefährlich überall. HORRIDO!
NÄ! NÄ! NÄ! wie war das nochmal? Hieß es nicht Freiheit und Abenteuer? Halt! Stimmt! Wir schreiben das Jahr 2018. Man sagt Freiheit und Abend teuer!
LIEBEn Gruß
rudi rüpel
Dass Google Maps hier nichts findet, wundert mich nicht. Openstreetmap benutzen. Lässt sich auch auf einigen Navis installieren.