Motorradreifen für die BMW F800GS

Stand: 08/2022

Nach einigen Änderungen in der StVO, insbesondere im Bereich der Reifenvorschriften, sind einige Motorradreifen nun nicht mehr so einfach erlaubt. Vor allem der Heidenau K60 ist mehr oder weniger „herausgefallen“.

Allgemeines zu den Reifen der BMW

Für die BMW F800GS besteht eine Reifenbindung. Dies bedeutet, dass an dem Motorrad nur Reifen montiert werden dürfen, für welche entweder vom Motorradhersteller oder vom Hersteller des Motorradreifens ein Unbedenklichkeitsbescheinigung besteht. Ob dies nun so von allen eingesehen wird, oder auch nicht, mag zwar an Motorradstammtischen für immer wiederkehrende Diskussionen gut sein, ist aber schlichtweg bindend. Auf Motorrädern, für die eine Reifenbindung existiert, dürfen nur die freigegebenen Reifen gefahren werden. Alles andere kann im schlimmsten Fall zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen. Im einfachsten Fall verweigert einfach der TÜV die nächste Plakette, was auch schon ärgerlich ist.

Bei der BMW kommt noch hinzu, dass man nicht nur einen Satz Motorradreifen austauschen muss, wenn die alten „fertig“ sind, sondern auch gleich noch zwei Schläuche bezahlen muss. Dies liegt daran, dass die F800GS mit Drahtspeichen ausgestattet ist. Da bekommt man Schlauchlosreifen einfach nicht dicht. Auf den Tausch der Schläuche sollte beim Reifenwechsel soweit möglich nicht verzichtet werden. Auch wenn diese augenscheinlich noch „gut sind“, ist es doch so, dass ein Schlauch innerhalb des Mantels im Laufe seines Lebens auch ordentlich arbeitet, so dass hier auch ein gewisser Verschleiß auftritt. Nach Auskunft meines Reifenfritzen empfiehlt dieser zwar Grundsätzlich den gemeinsamen Austausch von Schlauch und Mantel, er gibt aber auch zu, dass man durchaus probieren kann, den Schlauch noch eine zweite Reifenlaufzeit zu nutzen. Dies sei zwar nicht zu empfehlen, in aller Regel sei es jedoch möglich. Eigene Erfahrungen habe ich dazu jedoch bislang nicht sammeln können.

Reifenempfehlungen

Im folgenden werde ich die von mir ausprobierten Reifenpaarungen für die BMW F800GS beschreiben. Diese Liste wird von mir sukzessive erweitert, sinnigerweise nach jedem Satz neuer Reifen.

Pirelli Scorpion Trail

Mit diesem Reifen wurde meine BMW ausgeliefert. Alles in allem habe ich damit eine Laufleistung von ca. 10.000 km erreicht, was schon mal ganz ordentlich ist, insbesondere, wenn man die Umstände seiner Nutzung bedenkt.

Der Reifen bietet bei Trockenheit ordentlichen Grip und flößt viel Vertrauen ein. Der Reifen sorgt für ein agiles Handling der BMW.

Im Bereich der Nasshaftung habe ich die Erfahrung gemacht, dass hier noch ein wenig Verbesserungsbedarf besteht. Ich finde, hier punktet der Reifen nicht so gut.

Der Reifen ist zwar laut Beschreibung ein „Enduroreifen“, im Gelände sollte man damit aber jetzt nicht unbedingt herumwühlen. Selbst eine wenig anspruchsvolle Schotterpiste bringt ihn (gefühlt) an seine Grenzen.

    Pirelli Scorpion Trail

Bridgestone Battlewing 501

Hier handelt es sich ebenfalls um einen Für Straßenenduros entwickelten Motorradreifen. Die Laufleistung ist mit ca. 10.000 km ebenfalls recht hoch.

Beim Handling kann sich dieser nicht so ganz mit dem Gegenpart von Pirelli messen, ist aber noch immer handlich genug, um durchaus als Empfehlung für die F800 GS durchzugehen.

Die Nasshaftung des Reifens ist eigentlich recht ordentlich, alles in allem kann der Reifen auch in dieser Hinsicht durchaus empfohlen werden.

Auch hier sollte man sich ein wenig fern halten von Schotterpisten oder gar richtigen Geländefahrten, hierfür ist er schlichtweg nicht geeignet.

 Bridgestone battlewing 501

Heidenau K60 Scout

Diesen Reifen habe ich jetzt schon zum zweiten dritten Mal aufgezogen und ich glaube, ich bin so zufrieden damit, dass er noch ein drittes Mal beschafft wird.

Der Reifen ist schon ein wenig grober als die bisher gezeigten. Ich hatte auch schon Gelegenheit, ihn in etwas schlammigerer Umgebung zu testen, er macht hier eine recht gute Figur.

Auf der Straße zeigt der Heidenau ein recht neutrales Fahrverhalten, unscheinbar in jeder Hinsicht, das Handling ist zufriedenstellend, die Naßhaftung des Heidenau auch okay.

Eine wirkliche Sensation an dem Reifen ist meines Erachtens jedoch seine Haltbarkeit. Der hier abgebildete Reifen hat bereits eine Laufleistung von etwa 10.000 km hinter sich, das Maximum waren für mich 15.000 km.

Heidenau K60 Scout

Metzeler Tourance Next

Nach einigen Irritationen bezüglich der Reifenauswahl im Jahr 2018 bin ich jetzt mal zu Metzeler gewechselt. Kein „grober“ Reifen, absolut nicht. Der Reifen hat keinerlei Geländeambitionen, selbst Gras oder auch nur Schotter sind nichts für ihn.

Auf der Straße bin ich jedoch damit extrem zufrieden, die F800GS wedelt absolut stabil durch die Kurven, auch bei höheren Geschwindigkeiten zeigt sich Stabilität ohne Ende.

Die Naßhaftung ist ordentlich bis gut, ich bin insgesamt recht zufrieden.

Bezüglich der Haltbarkeit: Ich habe es auf etwa 9.000 Kilometer geschafft, dann war er reif für einen Wechsel.

Metzler Tourance Next

Metzeler Tourance Next

Mitas E-07

„Öfter mal was Neues“ dachte ich mir und habe ihn letzte Saison mal ausgetestet.

Angeblich für 50% Gelände gedacht handelt es sich hier nur um einen Straßenreifen mit der Fähigkeit, im Notfall auch mal eine Runde auf Schotter zu überstehen.

Auf der Straße recht ordentlich und stabil. In Kurven rutscht er aber bei starker (!) Schräglage dann unvermittelt weg. Muss man wissen, sonst kommt es zu aufregenden Situation.

Bei Nässe mittelmäßig bis ordentlich, nichts zu klagen.

Die Haltbarkeit ist sehr gut, mit knapp 13.000 Kilometern meiner Meinung nach ausreichend.

Hinterreifen Mitas E-07

Mitas E-07