Gepäck auf dem Motorrad: Sonstige Möglichkeiten

Neben den bisher vorgestellten Varianten, sein Gepäck auf dem Motorrad zu transportieren, bieten sich auch noch andere Optionen, sein Urlaubsgepäck mitzunehmen auf eine Motorradtour.

Rucksack

Als ganz einfaches Beispiel sei hier der klassische Rucksack genannt. Dieser ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Dies gleich aus mehreren Gründen. Einen Rucksack zur Gepäckbeförderung zu nutzen, hat gleich mehrere Nachteile.

Zunächst einmal gilt es, die Größe zu beachten:

Rechnet man sein Gepäck zusammen, kommt man schnell, selbst bei minimalistischer Ausstattung zu dem Punkt, an dem selbst ein mittlerer Rucksack schlichtweg zu eng wird, d.h. Es geht nur noch, indem man alles stopft.

Hat man dann schließlich alles irgendwie eingepackt, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass ein Rucksack, selbst beim Sitzen auf dem Motorrad, auf Dauer zu schwer ist. Es wird einfach unbequem, so ein Teil den ganzen Tag auf dem Rücken zu spüren.

Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Punkt ist die Bewegungsfreiheit, die je nach Schnitt, Beladung und Größe des Rucksacks eingeschränkt sein kann. Es ist nun mal so, dass, selbst bei wenig ambitionierter Fahrweise, das Motorrad eben mit Körpereinsatz bewegt werden muss, mal mehr, mal weniger. Ist nun jede Bewegung nur noch mit Mühe möglich, die Arme unter Umständen behindert durch Gurte und selbst ein Drehen des Kopfes nur noch schwer möglich, wird das Ganze nicht nur unbequem, sondern geradezu gefährlich.

Fazit:

Rucksack gerne, jedoch zum Motorradfahren eher nur leicht beladen, nicht zu groß auswählen und eher als Ersatz für eine Handtasche benutzen. Den ernsthaften Gepäcktransport anders regeln.

Satteltaschen

Wer kennt sie nicht: Irgendwelche Chopper und Cruiser, welche am Heck zwei wichtige Leder-Satteltaschen mit ewig langen Fransen baumeln haben. Wer darauf steht, bitteschön.

Satteltaschen gibt es jedoch auch in praktischer Ausführung. Aus Nylon oder Mischgewebe, bieten sie gleich mehrere Vorteile. Zunächst einmal der Preis. Ein vernünftiger Koffersatz mit Träger schlägt so ab 300 Euronen zu Buche. Zwei Satteltaschen erhält man für bescheidene 30 Oken. Macht schon einen Unterschied. Die günstigen Nylon-Satteltaschen werden in aller Regel mittels Klettbändern sowohl über als auch unter der Sitzbank und am Ausleger der Beifahrerfußrasten befestigt. Einmal nachgezogen halten sie in aller Regel bombenfest. Die Taschen sind insgesamt recht robust. Zu guter Letzt lassen sich die Taschen nach beendeter Tour auch noch recht gut zusammenfalten und verstauen.

Nachteile haben sie jedoch ebenfalls:

Ihre Größe ist (konstruktionsbedingt) recht begrenzt. Es lassen sich halt nicht einfach 2 mal 40 Liter Volumen mit Klettbändern befestigen. Weiterhin sind sie in aller Regel nicht wasserdicht. Dies bedeutet, der Inhalt wird beim ersten Regenguss klatschnass. Diebstahlschutz ist schlichtweg nicht vorhanden, wer will, kann die ganze Tasche vom Motorrad abnehmen, oder zumindest mal aufmachen und gucken, was so drin ist. Ein anderer Punkt ist die Stabilität der Geschichte. Man kann(!) sie recht flatterfrei montieren. Nur muss man es tatsächlich können. Und selbst unter besten Umständen eignen sich Satteltaschen halt nicht dazu, mit der Maschine auf einer Motorradtour halt mal mit 200 km/h Kilometer auf der Autobahn runter zu spulen.

Fazit:

Meiner Meinung nach erfüllen Satteltaschen ihren Zweck. Sie sind billig, praktisch und für Minimalisten durchaus geeignet. Man sollte jedoch nicht eine 4-wöchige Wüstentour damit durchziehen.

Sonstige Taschen, Fächer und Rollen

Was ich auch schon beobachtet habe, sind Motorradfahrer, die ihr gesamtes Bordwerkzeug auf großer Tour in eine Werkzeugtasche am Lenker oder an der Gabel unterbringen. Bei irgendwelchen Choppern sieht man öfters mal so ein rundes Ledertäschchen unter der Hupe hängen.

Unterbringung von Material an der Gabel mag ja ganz nett sein, sollte sich jedoch auf einige Kleinigkeiten beschränken. 10 kg Bordwerkzeug mit Ersatzteilen gehören meiner Meinung nach eindeutig nicht dazu. Hier wird das Lenkverhalten eines Motorrads sofort ganz erheblich beeinträchtigt, bei jeder Kurvenfahrt ist eben auch dieses Gewicht herumzuwuchten. Also wohlüberlegt einsetzen.

Was auch immer mal wieder zu sehen ist, sind Leute, die ihren Tankrucksack nach unten erweitert haben. Je nach Modell lassen sich dabei an der Seite noch Taschen anzippen, welche links und rechts am Tank herunterlaufen und zusätzlichen Stauraum bieten. Eigentlich keine schlechte Idee, zusätzliches Gewicht wird dabei um Schwerpunkt der Maschine drumherum gestapelt, sollte also das Fahrverhalten nicht weiter beeinflussen. Ich selbst habe mit diesen Teilen jedoch noch keine Erfahrungen sammeln können. Mal schauen.