Mittelmeer

Wenn Corona endlich vorbei ist

Ich glaube ich bin nicht der einzige, dem Corona einen Strich durch die Urlaubsplanung gemacht hat. Auch wenn ich das Gefühl habe, einer der wenigen zu sein, die sich tatsächlich ein wenig an die einschlägigen Regeln gehalten haben. Und deshalb ist für mich meine übliche Motorradtour, ein verlängertes Wochenende, dass ich immer im Mai ins Warme starten möchte, dieses Jahr im ausgefallen.

Umso besser ist es, dass dieses Jahr endlich die Grenzen am 15. Juni geöffnet wurden und ich gleichzeitig auch noch eine gute Woche Urlaub zu verbraten habe. Mein Problem ist recht einfach zu beschreiben. Im Urlaub sowohl mit dem Motorrad eine ordentliche Tour machen und gleichzeitig einige Tage mit Schatzi und meinem Jüngsten zu verbringen.

Und daher ein (meiner Meinung nach grandioser) Plan: Ich brummle mit dem Motorrad ein paar Tage herum, danach treffe ich mich mit Frau und Kind auf einem netten Campingplatz, wo ich ein kleines Mobile Home anmiete. So weit, so gut.

Was das Ziel des Kurzurlaubs angeht, bin ich dieses Jahr ein wenig schlauer, als in den vergangenen Jahren. Bisher war es nämlich fast jedes Jahr so, dass ich an dem verlängerten Wochenende, an dem ich meine kleine Frühjahrestour mit dem Motorrad unternehme, ordentlich eingeregnet wurde. Das soll dieses Jahr ein wenig anders werden.

Im schönen Süden, nahe der Mittelmeerküste sind die nächsten Tage bis zu 30° angesagt, der Weg dorthin, mit Regenwahrscheinlichkeit von 10-20% wird wohl auch trocken genug für mich. Und ja, ich will es warm und trocken haben. Das auf jeden Fall. Also passt das.

Tag 1

Start der Motorradtour

Motorrad ordentlich beladen, alles dabei und der die Wettervorhersage sieht gut aus. Perfekter Start in den Tag.

Meine Route für die Motorradtour gen Süden habe ich diesmal ein wenig besser organisiert. Nachdem ich letztes Jahr auf gut Glück losgefahren bin und nicht mal eine Landkarte mitgenommen habe, wird es dieses Jahr ein wenig besser. Am Vorabend mit dem Vorsatz, auch den Weg schon zum Ziel zu machen über den Landkarten gehockt. Ein paar nette Ecken notiert und diese dann jeweils als Zwischenziel in das Navi eintippen. Die Routenoption „Adventurous Routing“ leistet hierbei recht gute Arbeit.

Eigentlich hatte ich vor, nach dem Aufstehen kurz zu frühstücken, um dann gleich loszubrummeln.

Eigentlich.

Aber es könnte ja sein, dass ich ein „wir müssen noch…“, „wir brauchen…“ und natürlich „wollten wir nicht…“ zu hören bekomme. So ist es dann kein Wunder, dass ich anstatt 07.00 Uhr schon auf der Piste zu sein, erst gegen halb elf endlich auf das Motorrad zu sitzen komme.

Ich mache mich recht schnell auf den Weg gen Westen, mein Einstieg in die erste „richtige“ Motorradtour dieses Jahr soll ganz einfach in den Vogesen liegen. Ich muss nach Süden und da passt es doch ganz hervorragend, dass die „Route des cretes“ schon mal ganz grob meine Fahrtrichtung bietet.

Und das klappt auch ganz gut, bis ich dann tatsächlich am Fuße der Vogesen stehe und die ersten dunklen Wolken aufziehen. Klar, die Wettervorhersage lügt nicht. Den Tag durch bedeckt und immerhin 10% Regenwahrscheinlichkeit. Sicher ist sicher, ich quäle mich in meine Regenhose.

Beim Aufstieg in die Vogesen fallen dann auch tatsächlich erste Regentropfen, gut, kann ich mit leben.

Als ich dann oben auf der Kammstraße ankomme, ist aus dem leichten Regen ein ausgewachsener Wolkenbruch geworden. Starkregen, das Wasser steht auf der Straße, überall prasselt es herunter und nirgendwo eine ordentliche Ecke, wo ich mich unterstellen kann. Und es nimmt einfach kein Ende.

Innerhalb von einer Viertelstunde hat es das Wasser dann auch in meine Motorradjacke und die Regenhose geschafft. Wobei ich hier auch zugeben muss, dass ich beim Anziehen nicht ganz so sorgfältig war, wie ich es hätte sein müssen. Ich konnte aber auch nicht ahnen, dass ich die vollen 10% Regenwahrscheinlichkeit einschließlich der Bewölkung innerhalb kürzester Zeit ganz persönlich abbekommen würde.

So macht die Fahrt in den Vogesen definitiv keinen Spaß mehr.

Kurz umdisponieren.

An der nächsten Bushaltestelle eine kurze Zigarettenpause, während um mich herum der Himmel herunter kommt. Komischerweise ist die Tasche mit den Zigaretten noch absolut trocken. Ich kann mich aber auch über Kleinigkeiten freuen…

Ich berate mich kurz mit der Landkarte, dem Navi und schließlich mit mir selbst. Nach intensiver Abstimmung mit mir selbst komme ich schließlich zu dem Entschluss, dass eine ordentliche Motorradtour bei dem Sauwetter eigentlich keinen Sinn macht. Was nützen mir auch die schönsten Kurven in den Vogesen, wenn ich bei andauerndem Regen und einer entsprechend darauf abgestimmten Fahrweise keinen Spaß daran haben kann?

Kleine Planänderung: Das Wetter wird definitiv nicht mehr besser. Also einfach noch ein paar Kilometer machen, möglichst weit in Richtung Süden kommen und zusehen, dass ich diesen grausligen Beginn meiner Motorradtour bald vergesse.

Ich halte mich an die Hauptverkehrsstraßen (zu Autobahnen kann ich mich noch nicht durchringen) und bummle durch den Regen weiter in Richtung Süden. Die starken Schauer von vorher haben inzwischen zum Glück aufgehört und wurden ersetzt durch einen erfrischenden Landregen.

Die nächste Gegend, die ich durchquere, Jura, ist für mich normalerweise auch eine angenehme Motorradecke, wo ich auch beim Durchreisen bestimmt einige wunderschöne Motorradstrecken finden würde. Lohnt sich allerdings nicht, das Sauwetter vermiest mir auch hier jede Kurve.

Ich bummle weiter Richtung Süden…

Das mache ich dann ungefähr mit bis etwa 16.30 Uhr. Dann habe ich für heute die Nase voll. Inzwischen in der Ortschaft Rumilly angekommen (der Dauerregen hat nachgelassen, inzwischen kommen die Güsse nur noch in regelmäßigen Abständen), beschließe ich, meinen Tag für heute zu beenden. Es ist nicht einfach, die Motivation zu behalten, wenn alles an Bekleidung naß an mir klebt.

Die Suche nach einem Campingplatz spare ich mir auch gleich auf, ich will irgendwo ins trockene.

Das erstbeste Hotel, an dem ich vorbei komme, ist auch gleich schon frei. Ein Zimmer für 60€? Geht, ist günstig genug für mich. Ich gebe aber zu, dass ich zu diesem Zeitpunkt definitv jeden Preis bezahlt hätte, um ins Trockene zu kommen.

Das Hotel ist recht bescheiden, aber gleich um die Ecke gibt es ein klasse Burger-Restaurant, wo ich mir für kleines Geld den Abend mit einem BBQ-Burger und zwei Pils verschönere.

schäbiges Hotel

Das Hotel hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen, aber in der Not frisst der Teufel fliegen.

Mit vollem Bauch und dem Gefühl, dass es jetzt nur noch besser werden kann, falle ich recht früh ins Bett.

Tag 2

(471 km)

Gestern früh zu Bett, heute wieder früh raus. Immerhin habe ich gestern mitgedacht und das Frühstücksbuffet mit gebucht. Und hier lasse ich es mir zunächst mal gut gehen. Ich will nämlich warten, bis der immer noch ausdauernd fallende Regen ein wenig nachlässt und erst dann aufbrechen.

Die 8€ für das Frühstück sind ein angemessener Preis, ich gönne mir einige Croissants, mehrere Kaffee und auch noch ordentlich Orangensaft, bis ich mich wieder auf die BMW schwinge. Der Regen ist tatsächlich ein wenig schwächer geworden und ich kann es kaum erwarten, endlich in den sonnigen Süden zu gelangen.

Aber das zieht sich. Auch wenn der Regen weniger wurde, manchmal sogar komplett aufhört, bleibt es ungemütlich und zäh.

Gegen 13.00 Uhr passiert es dann. Ganz urplötzlich und unerwartet. Ich bin zutiefst misstrauisch. Ich kann es kaum glauben.

Tatsächlich hört das Sauwetter auf. Die bislang recht widerlichen Temperaturen klettern über die 20-Grad-Marke.

Zeit, die Gummihose auszuziehen.

Und urplötzlich und unerwartet fahre ich durch eine frühlingshafte Landschaft. Die Ausläufer der Provence haben mich schon umzingelt, überall grünt es und ich muss erst mal anhalten, um mich neu zu orientieren.

Blitzschnell die Karte heraus gesucht und nun, wo ich dann auch mal wieder „richtig“ fahren kann, bieten sich die kleinen, grün markierten (bedeutet „sehenswert“) gleich im Dutzend an.

Ich lasse mich überraschen. Ich suche mir ein Ziel an der Cote d‘Azur und programmiere das Navi auf das „Adventurous Routing“, schau mer mal, wo ich am Ende landen werde.

Um es ganz klar zu sagen: Die Technik hat mich definitiv nicht enttäuscht. Auf kleinen Sträßchen, die ich auf der Karte garantiert nicht mal beachtet hätte, bummle ich durch die wunderbare Landschaft der Provence, fern von jedem Verkehr und mit so vielen Kurven, Steigungen und Gefällen, dass es mir auf jeden Fall reicht. Die anderthalb Regentage bisher sind schon so gut wie vergessen.

Und es wird immer besser.

Zumindest, bis ich dann tatsächlich in die Gegend von Frejus komme. Hier sollte sich ja irgendwo noch ein passender Campingplatz für mich finden, oder?

Da mir Frejus und die nähere Umgebung nicht so wirklich gefallen (recht viel Verkehr), halte ich mich ein wenig weiter in die Ortschaft Saint Aygulf, wo direkt am Strand auch schon ein ordentlich großer Campingplatz auf mich wartet.

Dort angekommen folgt dann gleich die nächste Überraschung: Ich kann mir mein radebrechendes Französisch sparen, an der Theke spricht man Deutsch.

Der Campingplatz bietet mir für einen erstaunlich niedrigen Preis (15€) einen Platz auf der Zeltwiese (na ja, keine richtige Wiese, eher ein Platz unter den Bäumen) und dort mache ich mich gleich mal breit.

Der Campingplatz, gewaltig in seinen Ausmaßen, ist noch gar nicht aus dem Corona-Schlaf erwacht, wie es aussieht. Die wirklichen Touristenströme kommen erst noch, ist recht wenig los hier.

Auf jeden Fall gönne ich mir, sobald das Zelt steht, ein angenehmes Pils am Strand. Das Wasser ist zwar noch ein wenig kühl, aber um in der untergehenden Sonne ein Bier am Strand zu trinken, dafür reicht es.

Endlich im Warmen angekommen…

Tag 3

(894 km)

Blöd. Gestern Abend kam noch die neueste Weisung meiner allerhöchsten Regierung bei mir an.

Ich brauche mich nicht um ein Mobile-Home hier auf dem Campingplatz zu kümmern. Im Gegenteil. Schatzi hat beschlossen, dass die Corona-Gefahr im feindlichen Ausland noch zu groß ist. Sie hat stattdessen eine Ferienwohnung im schönen Moseltal für uns ab morgen angemietet. Ich möge doch in den nächsten zwei bis drei Tagen bitte dazu stoßen.

Klar. Fast genau so, wie ursprünglich abgesprochen.

Und ist ja auch kein Aufwand, von der französischen Mittelmeerküste ins Moseltal zu kommen. Ja.

Aber gut. Dann muss halt ein Abend am Mittelmeer reichen.

Nach einem eher frugalen Frühstück, bestehend aus Butterkeksen und Kaffee (ich wollte nicht in das Bistro am Campingplatz, die haben mir bescheidene 8€ für ein Bier abgeknöpft, was mag da erst ein Frühstück kosten?), packe ich meinen Krempel wieder zusammen. War nur ein kurzer Aufenthalt im Sommer.

Immerhin kann ich es mir leicht machen. Ich muss immerhin nicht hetzen. Ob ich jetzt einen, zwei oder drei Tage in die Ferienwohnung benötige, ist vollkommen wurscht.

Also nehme ich zumindest noch ein paar Alpenpässe mit. Immerhin bin ich ja sowieso gerade in der Nähe. Oder so ähnlich zumindest.

Aber zu meinem Erstaunen brauche ich erst mal gar nicht so weit zu fahren. Gleich die Verbindungsstraße DN7, von Frejus nach Cannes lohnt schon einen Abstecher in die Gegend. Knapp 20 Kilometer, aber alles dabei, was für mich das Motorradfahren ausmacht. Noch ein Pluspunkt: Da ich so früh aufgebrochen bin, herrscht noch kein Verkehr und ich habe die Straße großteils für mich alleine.

Fahrtechnisch weniger schön, aber auf jeden Fall interessant ist dann die Strecke zwischen Antibes bis nach Nizza. Dort brummelt man direkt am Strand entlang. Hat schon was, wenn direkt neben der Straße ein wenig Kiesstrand und dann gleich das Mittelmeer kommt. Es geht zwar kaum voran, aber die Aussicht hat natürlich was.

Von Nizza halte ich mich dann gleich mal in nördlicher Richtung. Hier führt die Straße zunächst autobahnähnlich ausgebaut, später dann sehr malerisch hoch zum Cime de la Bonette. Wenn schon Alpen, dann gleich einer der hohen Pässe.

Klar, oben ist nur Mondlandschaft, aber dafür ist die Auffahrt von Süden her halt wirklich eine Wucht. Die Schleife ganz oben rum erspare ich mir, auch das obligatorische Passschildfoto lasse ich bleiben. Tatsächlich zeigt nämlich das Thermometer auf Passhöhe nur noch bescheidene 5° an. Klar, der ganze Pass hat ja auch erst vor zwei Wochen aufgemacht.

Was ganz interessant ist: Oben auf Passhöhe existieren Befestigungsanlagen, ein wenig unterhalb die ehemalige Garnison. Ich frage mich wirklich was das früher für Truppen waren, die zu einem Dienst hier verurteilt worden sind.

Befestigungsanlagen auf dem Col de la Bonette

Befestigungsanlagen auf dem Col de la Bonette.

Auf jeden Fall bin ich jetzt richtig in den Alpen angekommen und arbeite mich weiter in Richtung Norden vor.

Dies bedeutet für mich, als nächsten Pass den „Col de Vars“. Recht unspektakulär, auch wesentlich niedriger und eigentlich ganz bequem zu fahren. Keine Verrenkungen mehr nötig und vor allem hat es auf der Passhöhe doch noch ein paar Grad mehr. Inzwischen bereue ich es nämlich, nur im T-Shirt unter der Motorradjacke losgefahren zu sein. Auch hier schenke ich mir das klassische Passschildfoto, insbesondere auch deswegen, weil sich auf Passhöhe kaum Motorrad-, dafür aber jede Menge Fahrradfahrer tummeln. Und ich behaupte jetzt mal, dass die ihr Erinnerungsfoto wesentlich mehr verdient haben, als ich.

Dann noch ein kurzes Stück durch Italien (wollte ich ja wegen der lauernden Pandemiegefahr eigentlich vermeiden), dann geht es hoch auf den Mont Cenis.

Auch hier überhole ich doch wieder eine ganze Menge Fahrradfahrer. Merkwürdig. Wenige Motorräder unterwegs, aber Legionen von Rennrädern.

Ein Passschildfoto gibt es hier gar nicht mehr, ich kann nämlich gar kein Passschild finden.

Oben auf der Passhöhe ist aber für mich wieder umrüsten angesagt. Der Himmel hat sich inzwischen in eine etwas graue Suppe verwandelt, die umliegenden Gipfel sind schon in dicke Wolken gehüllt und die Temperaturen fallen. Und schlau wie ich bin (und eingedenk der bisherigen Erfahrungen), rechne ich mit weiteren Regengüssen.

Meine Erwartungen werden nicht enttäuscht.

Inzwischen kann ich das aber mit einem gewissen Maß an Gleichmut hinnehmen. Ist halt so. Keine starken Gewitter mehr, sondern eine Art langsames stetiges einregnen.

Für mich das Zeichen, dass ich aus den Alpen heraus muss. Pässe brauche ich mir bei dem Wetter nicht mehr geben, wozu auch?

Regen auf der Fahrbahn

Der dauernde Regen begleitet mich wohl die gesamte Tour hindurch

In der Ortschaft Les Marches (nahe Chambery) gönne ich mir den Campingplatz „La Ferme du Lac“. Recht klein, gemütlich und der Besitzer spricht zwar kein Wort Deutsch, wir unterhalten uns aber trotzdem ganz prächtig. Ich glaube er hat irgendwie Mitleid mit mir…

Kleiner Bonus: Als ich meinen Seitenkoffer öffne, muss ich feststellen, dass er aus irgendwelchen Gründen nicht dicht gehalten hat. Die Hälfte meiner Kleidungsstücke ist nass. Die andere Hälfte nur feucht.

Noch ein kleiner Bonus: in meinem anderen Seitenkoffer ist die kleine Flasche mit Spülmittel ausgelaufen, die ich dabei hatte… aber ich habe ja Zeit, alles ein wenig zu „entseifen“.

Tag 4

(1370 km)

Ich werde vom Geräusch des ruhig fallenden Regens geweckt.

Meinen Kaffee (und die restlichen Kekse) nehme ich unter einem Vordach auf dem Campingplatz ein, nachdem ich feststellen musste, dass es in der Dusche nur für etwa zwei Minuten warmes Wasser gibt. Zumindest bin ich jetzt richtig wach.

Zelt wird sowieso nicht trocken, also brauche ich gar nicht lange herum machen. Einfach alles zampacken und los gehts.

Inzwischen hat sich bei mir ein gewisses Maß an Frust entwickelt. Es reicht einfach.

Was ist das nur für eine Motorradtour, die zum größten Teil bei Regen und Sauwetter stattfindet?

Das Navi wird noch ein letztes Mal umgestellt, ich möchte so schnell als irgend möglich zu Frau und Kind in die (trockene?) Ferienwohnung. Nur blöd, dass die Mosel noch knapp 700 km entfernt liegt.

Ich kann mich aber zumindest den größten Teil des Weges an große, teilweise autobahnähnlich ausgebaute Nationalstraßen halten. Und so öde das normalerweise für mich als Motorradfahrer ist, so komme ich doch wenigstens vorwärts.

Und tatsächlich gibt es einen Lichtblick: der Regen hört schon gegen 14.00 Uhr auf. Da bin ich schon kurz vor Metz.

graue Wolken

Der Regen hat aufgehört, das Wetter ist fast schon wieder sonnig (hüstel)

Als ich am Abend gegen 18.00 Uhr schließlich an der Mosel stehe, hinter mir die Ferienwohnung, muss ich recht nüchtern Bilanz ziehen. Die Tour in Richtung Süden war ein klassischer Wasserschlag.

Durch die recht lange Schnellstraßen- und Autobahnetappe am letzten Tag habe ich meinen Hinterreifen komplett herunter gerubbelt und der Fahrspaß ist auch zu großen Teilen auf der Strecke geblieben.

Immerhin habe ich aber ein paar Erkenntnisse gesammelt: Mein Motorradkoffer ist irgendwo undicht, die Mosel sieht nach einem wirklich schönen Motorradgebiet aus und auf 10% Regenwahrscheinlichkeit können immer noch zu viel sein.

Tachostand bei Ankunft in der Ferienwohnung: 2037 km

Heimreise & Co

Mose, Eifel, Hunsrück. Ist ja eigentlich alles nahe beisammen. Und ich bin da. Und es ist ein ordentliches Motorradrevier. Oder wäre es zumindest.

Tatsächlich ist mein Hinterreifen jedoch definitiv fertig. Was besonders deprimierend ist: Insbesondere mittig ist der Reifen ordentlich runter. Gerade die letzte Autobahnetappe hat ihm nicht gut getan. Und während meines Urlaubs noch kurz einen Reifenhändler auftreiben, der meiner BMW eine neue Pelle aufzieht? Aussichtslos.

Und so beschließe ich meine Motorradtour nach dem Heimweg.

Der Tacho zeigt nun übrigens 2401 km an. Ich habe den Heimweg wenigstens noch auf möglichst kurvigen Straßen verbracht…