Es ist kalt, herbstlich und ungemütlich draußen. Die Motorradsaison ist definitiv vorbei. Der Gedanke, jetzt eine ordentliche Motorradreise zu unternehmen kann nicht ferner liegen. Und was mache ich, wenn ich eben nicht mit dem Motorrad in Urlaub fahren kann? Ichträume von Motorradreisen. Ich lese vielleicht sogar mal den einen oder anderen Reisebericht.

Und ich bin vor kurzem beim herumstöbern mal wieder auf ein nettes Buch gestoßen, was ich mir dann gleich mal gegönnt habe:

„Siegen – Bangkok: Ein Abenteuer mit dem Motorrad“

Der Name ist bei dem Buch Programm:

Der damals 27-jährige Autor brummelt mit einer 20 Jahre alten Super Tenere los, um auf dem Landweg innerhalb von gut sieben Monaten von Siegen nach Bangkok zu reisen. Und in dem Buch schildert er eben seine Reiseerlebnisse.

Ich bin ja inzwischen ein Fan von Ebooks. Sind einfach besser zu lagern, meist günstiger und praktischer zu verwalten als klassische Bücher aus Papier (von bestimmten Ausnahmen abgesehen). Und weil das Buch als Ebook-Version nicht mal 5 € kostet, habe ich halt einfach mal zugelangt und bestellt.

Und nun habe ich eben die Reisegeschichte von Max Hitzschke durchgelesen.

Was das Buch nicht ist

Gleich vorneweg:

Diese Buch ist keine Anleitung zum Fernreisen. Du findest hier keine Adressen, keine Kontaktdaten und auch keine Packlisten und Merkblätter. Auch irgendwelche Anleitungen für den Zoll zum verschiffen des Motorrads fehlen hier.

Auch ein Reiseführer ist das Buch nicht. Es gibt keine Seite mit den Top-10-Sehenswürdigkeiten, die in jedem Land zu entdecken sind.

Und ein Technik-Ratgeber ist das Buch eben auch nicht.

Was das Buch ist

Es handelt sich bei dem Werk um die persönliche Reisegeschichte des Autors. Seine Überlegungen vor, während und auch teilweise nach der Reise, Einblicke in seine Gedanken und Erlebnisse während der Fahrt.

Es sind eher locker zu lesende Geschichten und Erlebnisse, die ihn während seiner Reise beschäftigen.

Beim Lesen ist recht gut zu erkennen, dass der Autor eher keiner dieser durch jahrelange Erfahrung gestählten „Berufsweltreisenden“ ist. Da wird dann recht schnell klar, dass da in vielen Bereichen die Erfahrungen im „Normalbereich“ liegen.

Es werden die Geschichten über das alltägliche Chaos in eher locker-flapsigen Ton vorgetragen, was sich insgesamt recht flüssig und locker lesen lässt.

Und auch, wenn sich das Buch recht angenehm durchblättern lässt, die Geschichten oftmals ein Schmunzeln verursachen, gibt es dann auch wieder Abschnitte, da gruselt es mich wirklich. Nicht im positiven Sinne, sondern wegen der teilweise schon rech schwülstigen Formulierungen. Da werden Landschaften in Sätzen beschrieben, zusammen mit den aufwallenden Gefühlen, die mich dann mehr an Fantasy-Literatur erinnern. Und zwar nicht die gute Fantasyliteratur. Um dann einige Seiten weiter das Erlebnis zu schildern, wie sich die Suche nach einem Ersatzteil, was irgendwie per UPS seinen Weg in die Türkei finden sollte, zu einer Odysse entwickelt…

Der Blog zum Buch

Im gesamten Buch finden sich praktisch keine Bilder. Muss aber heutzutage auch nicht sein. Die Bilder (und zwar teilweise recht sehenswerte) gibt es nämlich im Blog zur Motorradreise.

Dafür sind die Texte hier recht übersichtlich.

Schreibfaul gewesen während der Tour?

Fazit

Ich mag Reiseberichte. Und gerade in der kalten und dunklen Jahreszeit umso mehr. Insofern bin ich immer wieder zufrieden, wenn ich ein neues Reisebuch finde, was sich dann auch so nebenbei mal durchblättern lässt.

Klar, bei „Siegen-Bangkok“ finde ich jetzt keinerlei praktische Anleitungen. Suche ich auch nicht. Ich habe einfach eine nette Reiseerzählung gesucht und hier auch gefunden. Insofern geht das Buch vom Preis-Leistungs-Verhältnis für mich vollkommen in Ordnung und kann ich auch gut weiterempfehlen.