BMW F800GS, voll beladen

Sommertour durch Süddeutschland 2016 mit Junior

Anmerkung: Auf Grund der Länge wurde der Beitrag von mir in zwei Teile gesplittet

Anfang August 2016:

Vorüberlegungen

Ich versuche, jedes Jahr einige Tage mit meinem Sohn zu verbringen. Früher mit dem Großen, der ist aber jetzt ein wenig zu alt. Er ist inzwischen in dem Alter, in dem es nicht mehr cool genug ist, mit dem eigenen Vater eine kleine Tour zu unternehmen. Irgendwie verständlich (wir waren ja alle mal Teenager), aber auch schade. Aber ich habe ja noch mehr Söhne 😀

Der Mittlere (liebevoll „Kind 2“ genannt), ist in genau dem richtigen Alter, hin und wieder eine mehrtägige Motorradtour mit seinem Vater zu unternehmen. So sehe ich das jedenfalls. Er ist da hin und wieder anderer Meinung. Er ist eher der „zu Hause hocken und rumgammeln“ Typ. Macht aber nichts. Ich bin ja noch da.

Daher habe ich mich mit ihm dieses Jahr mal wieder auf eine kleinere Tour geeinigt. Was aber gar nicht so einfach ist. Wir müssen dieses Jahr ein wenig in der Nähe bleiben, immerhin ist Schatzi schwanger, wenn was ist, möchte ich innerhalb eines halben Tages wieder zu Hause sein. Aber das sollte eigentlich nicht allzu schwer hinzubekommen sein. Im Süden der Republik gibt es ja jede Menge angenehmer Ziele, daher bleiben wir dieses Jahr wohl in Süddeutschland.

Also kurz zusammengesetzt, mit meinem Sohn unsere Motorradtour besprochen. Er stellt Forderungen. Nachvollziehbare Forderungen, gebe ich immerhin zu. Er erklärt, nicht ausschließlich fahren zu wollen (verständlich), sondern auch mal hin und wieder etwas zu unternehmen. Er möchte die Tagesetappen nicht allzu lang gestalten und auch mal etwas besichtigen. Und er möchte nicht auf der Autobahn die Kilometer runter rasseln, sondern gemütlich über Land. Schließlich einigen wir uns. Wir fahren dieses Jahr in den Südosten Deutschlands, wir möchten nach Bayern, vielleicht Passau, den bayerischen Wald anschauen und diverse Ziele ansteuern. Und ich erhalte die deutliche Weisung von meiner Frau, im Voraus schon einige touristisch interessante Ziele festzusetzen, die ich mit ihm besichtigen kann.

Gesagt, getan.

Tag 1: Abfahrt mit Hindernissen, 385 km, Freitag

Ich vereinbare mit Junior eine frühe Abfahrt. Wir möchten gegen 09.00 Uhr noch ein Fleischkäseweckle beim Metzger einwerfen und dann los brummeln. Und zwar in Richtung Passau. Dort möchte ich am ersten Abend unser Zelt aufschlagen, immerhin ist ja Sommer.

schlechtes Wetter

das Wetter bei der Abfahrt lässt zu wünschen übrig

Aber wie immer kommt es anders, als man denkt. Die Wettervorhersage ist recht konkret geblieben. Östlich von uns, praktisch dort, wo unser Weg hinführt, sind auf dem Wetterradar nur schwarze und graue Wolken zu sehen. Überall Regen. Mindestens noch die nächsten zwei Tage. Also sind schnell Ideen gefragt. Kurz auf die Wettervorhersage schauen, einen Blick auf die Deutschlandkarte werfen, dann steht die neue Richtung fest. Wir fahren nicht nach Passau, wir unternehmen eine Motorradtour in den Thüringer Wald. Ist eigentlich fats genau gleich…

Wir kommen irgendwie erst gegen 11.00 Uhr los. Und obwohl ich ein Freund von Karte und Zettel bin bei der Planung von Motorradtouren, muss es diesmal anders laufen. Es war einfach vorher keine Zeit, eine einigermaßen ansprechende Route festzulegen. Also zücke ich das Navi und programmiere einfach Weimar mal als Ziel ein. Und schon rollen wir los.

Und wir rollen eigentlich entspannt. Kind 2 ist recht vergnügt, und wenn er es ist, bin ich es auch. Eigentlich alles in Butter. Fast. Ein Blick zum Himmel verrät uns: es wird noch nass werden. Zumindest in manchen Ecken.

Bist du schon mal um den Regen herum gefahren? Musst du mal ausprobieren. Bei uns ist es ganz einfach. Ich weiß, dass östlich von uns Regenwolken lauern. Sehe ich im Wetterradar vorher, sehe ich am Himmel während der Fahrt. Somit halte ich mich unterwegs zwar grob an die Weisungen des Navis, rolle aber vor allem erst mal dorthin, wo der Himmel am wenigsten grau ist. Das alles macht die Motorradtour natürlich etwas spontaner und nicht besonders gut zu planen. Aber irgendwie macht das schon Spaß.

Wir touren grob Richtung Nordosten durch den Schwarzwald. Hier haben wir die wenigsten Wolken. Passt perfekt. Bald fällt mir auf, dass uns das Navi immer wieder auf die B294 leitet. Und auch wenn ich recht spontan (den blauen Flecken im Himmel hinterher) immer mal wieder abbiege, irgendwie werde ich immer wieder zurück auf die B294 geführt. Ist irgendwie nix mit kleinen Landstraßen, immer wieder diese verflixte Bundesstraße. Aber immerhin kommen wir vorwärts. Kind 2 ist auch zufrieden, auf einem Parkplatz vor einer Bäckerei nehmen wir noch ein weiteres Frühstück ein, für ihn gibt’s noch ein Schoki, die Welt könnte nicht schöner sein. Wenn nur nicht diese Bundesstraße wäre. Es muss doch noch Straßen außer der Bundesstraße geben, oder?

Irgendwann gebe ich es auf. Man muss wissen, wenn man verloren hat. Immer wieder werde ich auf die B294 zurückgeleitet. Na ja, die kann ja nicht ewig dauern. Also weiter der Bundesstraße bis Pforzheim folgen. Dort wechsle ich mal die Richtung, halte mich nördlich auf der B19. Hier kann ich dann wieder ein wenig variieren, auch mal auf kleinere Landstraßen wechseln.

Irgendwann am Nachmittag, wir machen gerade Pause, fragt mich mein Kleiner, was es denn so in Weimar alles gibt. Er will wissen, was wir denn dort machen, wenn wir mal eingetroffen sind. Und dann grüble ich. Weimar ist eine tolle Stadt, du kannst dort wirklich viel anschauen, besichtigen, bummeln. Nur für Kinder siehts dort im Großen und Ganzen recht dünn aus. Mit meinem Junior kann ich schlecht das Schillerhaus besichtigen. Er hat noch nie „die Räuber“ gelesen. Also neu nachdenken. Thüringer Wald… wohin? Eisenach. Dort gibt’s eine Art Technik-Museum. Also, neues Ziel ins Navi programmieren. Passt.

Wir halten uns nun in nördlicher Richtung. Ganz grob die B19 entlang. Und wir gelangen irgendwann nach Würzburg. Und das mag ja eigentlich eine schöne Stadt sein. Ich empfinde das aber anders. Überall Baustellen und Umleitungen. Mühsam lenke ich die BMW durch die Stadt. Unmengen von Staus, keine Chance sich irgendwie durchzuschlängeln. Eklig. Immerhin ist der Himmel jetzt frei, keine Regenwolken mehr zu sehen.

Als wir es endlich durch die Stadt hindurch geschafft haben, ist so langsam die Luft raus. Einfach keinen Bock mehr. Wir rollen noch ein wenig nach Norden, in Richtung Schweinfurt, dann, bei der nächsten Rast, schnappe ich mir mein Handy. Ja, es hat durchaus Vorteile, innerhalb der BRD seinen Motorradurlaub zu verbringen. Du brauchst nämlich kein Auslandsroaming, du kannst einfach mit dem Smartphone nach einem Campingplatz suchen. Der nächste, der mir auffällt, ist in Bad Kissingen. Gar nicht so weit entfernt. Passt. Junior ist auch froh, die Tagesetappe beenden zu können, also schnell die Maschine ausgerichtet und los.

Zelt für den Abend aufgebaut

Campingplatz Bad Kissingen

Gegen 18.00 Uhr sind wir da. Der Campingpark Bad Kissingen sieht gut aus. Ist auch auf den zweiten Blick recht gut. Wir checken ein, ich einige mich mit dem Kleinen auf eine Arbeitsteilung. Er bekommt den Auftrag, aufzuklären (Dusche, Toilette, Einkaufsmöglichkeiten), ich baue derweil unser Zelt auf. Alles sehr gesittet hier. Und keine Motorradfahrer außer uns. Wir werden von unseren Zeltnachbarn zunächst ein wenig beäugt, immerhin sind lederbekleidete Motorradfahrer immer „gefährlich“, aber egal.

Nach einiger Zeit, Zelt steht schon, kehrt Junior zurück zum Zelt und bestimmt mich dazu, ihm Geschnetzeltes zu machen, er würde derweil (während ich einkaufe), das Zelt im Auge behalten… von der Spielwiese am anderen Ende des Geländes. Aha.

Na ja, geht ja. Im Supermarkt kurz Zutaten eingekauft und tatsächlich meinem Junior Geschnetzeltes kredenzt. Und für den Papa gabs noch lecker Bier dazu.

Wir beschließen den Tag satt und zufrieden.

Tag 2, 655 km, Samstag

Wir haben uns eine kleine Ruhepause verdient und bleiben lange liegen. Irgendwann krabbeln wir doch aus den Schlafsäcken und gönnen uns ein leckeres Frühstück, bestehend aus Fertigkuchen und Schoki bzw. Kaffee. Ein entspannter Tag.

Junior ist auch guter Dinge, er freut sich auf Eisenach und das dortige Technikmuseum. Gut so.

Wir machen uns ausgehfein (na ja, duschen und Zähne putzen), stellen fest, dass das Duschen hier 50 Cent kostet (für den Kleinen gibt’s warm Wasser, ich habe leider kein Kleingeld mehr… brrr) packen unsere Wohnung zusammen und brummeln gegen 11.00 Uhr endlich los. Und alles läuft heute Vormittag recht gut. Wenig Verkehr, vor allem kaum Lkw, ein klares Ziel vor Augen. Das Navi wird auf „kürzester“ Weg gestellt und führt uns auch ordentlich in die Richtung. Na ja, interessante Strecken haben wir jedenfalls.

Schotterpiste nahe Eisenach

Schotterpiste auf dem Weg nach EIsenach

Einige der angezeigten Abzweigungen führen uns über sehr schäbige Schotterpisten. Ich wusste gar nicht, dass es solche Strecken legal befahrbar in der BRD noch gibt. Mit dem Auto wäre ich auf jeden Fall dort nicht entlang gefahren. Mit der Enduro geht’s. Macht auf jeden Fall Spaß.

Wir sind etwa eineinhalb Stunden von Eisenach entfernt, als wir dann dort sind passt auch alles. Das Technikmuseum dort ist gut ausgeschildert.

Es handelt sich dabei um ein Gebäude in der ehemaligen Wartburg-Fabrik. Alles drumherum ist ein wenig heruntergekommen, wahrscheinlich absichtlich so gelassen. Einige der Gebäude sehen aus, wie man sich alte Ost-Industriegebäude so vorstellt.

altes Fabrikgebäude

ehemaliges Fabrikgebäude, Eisenach

Das Technik-Museum dort ist recht gut. Pro Nase zahlen wir 6€ Eintritt, fotografieren kostet nochmal 1€, können aber unsere Helme und den Tankrucksack an der Theke bunkern. Sehr nett hier. Die Ausstellung ist auch wirklich schön anzuschauen, sowohl Autos als auch Motorräder aller Art. Und zwar tolle Motorräder; prähistorische Maschinen. Am meisten hat es mir eine Weltkriegs-BMW mit Beiwagen angetan, praktisch ein Urahn meiner jetzigen 800er.

Nur schade, dass die Ausstellung nicht besonders groß ist. Innerhalb von eineinhalb Stunden sind wir durch. Ist auch besser so. Junior hat seine Aufmerksamkeitsspanne erschöpft. Also ist es Zeit für uns, zu gehen.

Auf dem Parkplatz besprechen wir, wie es weiter gehen soll. Der Kleine hat genaue Vorstellungen, wie unser nächster Stopp aussehen soll. Er möchte auf einen Campingplatz im Wald, mit viel Platz. Und der Campingplatz soll nicht allzu weit entfernt sein. Und davor möchte mein Kleiner noch etwas essen. Und da er mit mir schon mal im Thüringer Wald unterwegs war, hat er auch schon hierbei genaue Vorstellungen. Ein „Rostbrät“ soll es sein. Ich möge mich darum kümmern…

Also machen wir uns auf den Weg. Immer mit offenen Augen auf der Suche nach einer Imbissbude halte ich mich ganz grob in Richtung Oberhof, was für mich die Mitte des Thüringer Walds darstellt. Chancenlos. Die üblichen Imbissbuden an Supermärkten und Parkplätzen haben natürlich am Samstagnachmittag zu. Da ist nichts zu machen.

Eine letzte Möglichkeit bleibt noch. Der Imbiss „Grenzadler“ bei Oberhof. Der hat immer auf. Zwar ein Touri- und Ausflugsziel, aber wer sind wir, wenn nicht Touristen? Als wir dort eintreffen, gönne ich mir zwei Rostbratwürste, Junior sein Steakwecken, danach geht’s ans eingemachte. Wo soll unsere heutige Tagesetappe enden. Der Kleine möchte nicht mehr viel weiter, also suchen wir einen Campingplatz in der Nähe. Und werden fündig, Internet+Smartphone machen es möglich.

Wir machen uns auf den Weg zum Campingplatz Meyersgrund bei Illmenau.

Camping Meyersgrund

unser Plätzchen auf dem Campingplatz Meyersgrund

Der Campingplatz ist schon was besonderes. Abgesehen davon, dass er wirklich am Ende der Welt liegt, muss ich zugeben, dass ich von unserer Unterkunft sehr angetan bin. Ein riesiger Platz, nur mäßig belegt in einem kleinen Tal. Der Platz ist schön angelegt, mit einem Grill- und Freizeitbereich in der Mitte. Der Kiosk ist nur sehr spärlich bestückt, ich muss etwa 10 km zurück fahren zum nächsten Supermarkt. Danach bereite ich uns ein kleines Abendessen zu. Junior hat sich in der Zwischenzeit mit anderen Camping-Kindern angefreundet und überlässt mir freundlicherweise den Abwasch.

Irgendwann, als ich gemütlich vor unserem Zelt herumgammle, kommt einer der Campingplatzbetreiber vorbei und sagt mir Bescheid. Das Wetter sei heute gut genug, es wird gegrillt. Ich horche auf. Gut, dass ich das erfahre, nachdem ich gekocht habe…

Trotzdem bin ich neugierig. Außerdem ist der Kleine immer noch unterwegs auf dem Platz, wird Zeit, mal nach ihm zu schauen. Und ich kann den Grillbereich kaum verfehlen. Dieses Grillen ist schon klasse. Der Grillplatz besteht aus mehreren Tischen und Bänken aus Blockbohlen, einer kleinen Kneipe (war anfangs, als ich auf den Platz kam noch zu), in der Mitte eine riesige Feuerschale und einer Art Imbiss, wo ich für kleines Geld Bratwurst und Co erwerben kann. Klasse. Und mein Junior mit einigen neuen Freunden mittendrin.

Wir beschließen den Abend mit einem Spezi für den Kleinen und einem hiesigen Pils für mich.

Tag 3, Sonntag, 889 km

Keine schöne Nacht. Es wird kalt. Richtig kalt. Bei der Vorbereitung unserer Motorradtour haben wir uns auf die dünnen Sommerschlafsäcke beschränkt. Das rächt sich jetzt. Wir liegen beide fröstelnd im Zelt, unser Schlaf ist nur leicht.

Irgendwann muss dann Junior nachts auf die Toilette. Als er zurückkehrt rächt sich seine Faulheit. Anstatt die Schuhe anzuziehen ist er barfuß los. Und auf dem Rückweg erst mal an einen der Zeltheringe getreten. Ein ordentliches Geschrei. Da hilft ein „ich habs dir ja gesagt“ auch nicht weiter. Fuß kühlen, Junior beruhigen, gegen 03.00 Uhr ist wieder alles gut.

Dementsprechend gönnen wir es uns, auch heute ein wenig auszuschlafen. Und nach dem Frühstück erhalte ich meine Tagesbefehle. Junior möchte irgendwie Mineralien sehen. Hier muss es doch was in der Art geben. Ich verspreche, mir etwas zu überlegen. Also das Motorrad wieder beladen und weiter.

Gar nicht mal so viel weiter. Wir sind keine halbe Stunde unterwegs, als mir ein Hinweisschild auffällt. Das Schaubergwerk „Schwarze Krux“ ist gar nicht mal so weit weg. Gleich abgebogen, dort eingekehrt und eine Führung gebucht. Wir nehmen gleich das Luxusprogramm mit Fotos und Museum. Na ja, Museum ist schon recht großzügig gesagt. Es handelt sich dabei um zwei Nebenräume der Wirtschaft. Wobei ich auch sagen muss, dass die Führung echt klasse war. Unser Guide hat sich wirklich mühe gegeben und wusste auf alles eine Antwort. Für mich waren die 14€ Eintritt hervorragend investiert. Jederzeit wieder.

motorradstrecke thueringer wald

im thüringer Wald gibt es klasse Motorradstrecken

Als wir irgendwann aus den dunklen Tiefen der Mine herauskommen, stellt sich die Frage nach unserem nächsten Ziel. Kurz beratschlagen, dem Kleinen ist es jetzt egal, wohin. Immerhin hat er bislang jeden Tag ein wenig Touristenprogramm geboten bekommen, da zeigt er sich recht zufrieden. Also fahre ich einfach mal drauflos. Ohne bestimmtes Ziel halte ich mich im Großen und Ganzen ein wenig südöstlich. Macht auch mal Spaß, einfach mal der Nase nach zu fahren. Angenehmes Wetter, die Ausläufer des Thüringer Wald um uns herum. Das ist die Art von Motorradfahren, die mir am ehesten gefällt.

Wir tingeln durch kleine Dörfer und haben dann irgendwann sogar Glück. Wir stoßen auf ein „Steinofenfest“, wo wir einkehren und uns wieder einmal mit Rostbratwürsten stärken können. Ich bin geradezu süchtig. Weniger schön ist die Tatsache, dass es zumindest heute recht heiß ist und wir mit voller Motorradbekleidung über das Fest schleichen. Insofern ernten wir auch einige verwunderte Blicke.

Irgendwann wird es einfach zu heiß. Wir haben beide keine Lust mehr auf eine weitere lange Tagesetappe und da es bereits 16.00 Uhr ist, beschließen wir, für die Nacht einen netten Campingplatz zu suchen. Irgendwo an der Strecke wird es bestimmt was geben.

Eine knappe Stunde später bin ich mir nicht mehr so sicher. Bislang war unsere Suche entlang der Route eher nicht besonders erfolgreich…

Aber wir haben schließlich Glück. Im schönen Neuschleichach (na ja, Metropole ist anders…), liegt übrigens in der Region Steigerwald/Haßberge, sehen wir endlich ein passendes Schild. Werbung für den dortigen Campingplatz. Gleich dem Schild nach. War halt ein Schildchen für Fußgängerverkehr. Und so sieht uns der geneigte Anwohner mit der BMW über Fußwege bis zum dortigen Campingplatz tuckern. Kurz noch mit dem Betreiber verhandelt. Wir bekommen zu einem Top-Preis die gesamte Zeltwiese für uns. Sie ist auch jetzt nicht gerade soooo groß. Um genau zu sein sogar eher klein. Der Campingplatz ist eigentlich ausschließlich für Dauercamper. Macht uns aber nichts aus.

Die bisherige Arbeitsteilung funktioniert inzwischen hervorragend, wir entladen das Motorrad, ich stelle das Zelt auf, während sich Junior auf dem Campingplatz umsieht. In der Zwischenzeit kommen immer wieder andere Campingplatzbewohner vorbei und bestaunen uns wie Paradiesvögel. Die sind es hier halt nicht so gewohnt, auf dem Campingplatz Zeltgäste zu treffen. Und dann auch noch mit dem Motorrad. Andererseits ist der Platz sauber, ruhig und günstig, da will ich bestimmt nicht meckern.

Für den Abend beschließen wir, in einer Wirtschaft im Dorf zu Essen. Schnell ist was passendes gefunden, für leckere 8,50€ nehmen wir am Schnitzelabend teil.

Kleine Bemerkung am Rande: Junior bestellt sich ein Schnitzel „schweizer Art“ und ist erstaunt, dass es mit Käse und Schinken überbacken ist (was mein Sohn halt gar nicht so mag). Lektion: Bestell, was du kennst, ansonsten frag vorher nach…

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