Noch mehr aufgeschobene Dinge
Ja, ich hatte ja schon erwähnt, dass ich mich manchmal nicht intensiv genug um meine persönliche To-Do-Liste kümmere. Und eines dieser Dinge, dieser notwendigen Wartungsarbeiten hat eben mit der Motorradkette an meiner Suzuki DR650RSE.
Die Kette hat mir ja schon von Beginn ein wenig Sorgen bereitet, weil zu locker und ein wenig ungleichmäßig gelängt. Und immer wieder habe ich mir vorgenommen, mal endlich die Kette wieder passend einzustellen. Nach jeder längeren Fahrt, wo ich mich dann darüber geärgert habe, dass die Maschine ein wenig hakt, die Kette peitscht oder das Motorrad immer ein wenig auf Zug gehalten werden muss.
Und immer wieder habe ich mir vorgenommen, jetzt gleich, sobald ich in der Garage angekommen bin, mal die Kette nachzuspannen.
Und jetzt endlich, auch vielleicht deshalb, weil ich den neuen Motorradheber austesten möchte, nehme ich mir die Zeit, die Motorradkette nachzuspannen.
Exzenter an der DR650RSE
Die Motorradkette musste ich bislang bei jedem meiner Motorräder nachspannen. Insofern bin ich in der tollen Lage, die Unterschiede zwischen einzelnen Motorrädern festzustellen.
Bei meiner Suzuki habe ich jetzt zum ersten Mal mit einem Exzenter zum Einstellen der Kettenspannung zur Verfügung. Das ist mal was Neues. Bisher musste ich immer mit rgendwelchen kleinen Stellschrauben arbeiten, um die Motorradkette nachzuspannen.
Die Motorradkette nachspannen
Kann es mir diesmal einfach machen. Keine Probleme, an die Schrauben heranzukommen, Hauptständer brauche ich nicht (weil Motorradheber) und putzen ist vorher auch unnötig (weil soieso einigermaßen sauber).
Die Menge an Werkzeug zum Kette spannen ist ebenfalls überschaubar:
Einfach ein 24er Gabelschlüssel, ein kleiner Schraubendreher, ein Hammer sowie ein paar Werkstatthandschuhe. Optional noch ein Bleistift.
Sobald die Maschine aufgebockt ist, einfach die Mutter der Steckachse lösen. Dazu mit dem Schraubendreher (durch das Loch auf der anderen Seite) gegenhalten. Sobald die Mutter gelockert ist, kann ich den Exzenter dort ein wenig bewegen. Einfach eine, in meinem Fall zwei (immerhin war die Kette stark gelängt) Rasten weiterdrehen. Und zwar auf beiden Seiten.
Normalerweise würde ich jetzt sagen, einfach die passende Stelle am Exzenter markieren. Aber mir ist (heute zum ersten Mal) aufgefallen, dass schon Markierungen vorhanden waren. Das macht es natürlich wesentlich idiotensicherer.
Dabei muss ich mich dazu anhalten, die Kettenspannung zu stark anzuziehen. Das lockt nämlich immer. Zumindest bei mir. Schön nur eine oder höchstens zwei Rasten weiter drehen. Dann Kettenspannung prüfen.
Wenn alles passt, mit dem Hammer noch zwei mal von hinten an die Steckachse klopfen, dass diese ordentlich am Exzenter anliegt.
Wenn die Kettenspannung eingestellt ist und der Durchhang der Motorradkette passt, einfach wieder die Mutter der Steckachse zudrehen. Dabei wieder kurz mit dem Schraubendreher gegenhalten.
Fertig ist die Kiste.
Endkontrolle
Viel verkehrt kann ich natürlich beim Einstellen der Kettenspannung nicht machen. Die Achsmutter muss wieder einigermaßen fest gedreht sein. Da ich kein Anzugsdrehmoment habe, wird halt einfach fest geknallt.
Der Schwachpunkt beim Spannen der Motorradkette ist die Problematik des Geradeauslaufs. Wenn nicht beide Seiten gleichmäßig nachgezogen werden, läuft die Maschine nicht ordentlich geradeaus.
Wobei ich dieses Problem erst ein mal hatte, vor gefühlten hundert Jahren. Seitdem wird bei mir die Stellung der Schraube mit einem Bleistift markiert, weswegen ein solcher von mir oben erwähnt wurde.
Fazit
Das Spannen der Motorradkette ist meiner Meinung nach die einfachste aller Tätigkeiten. Die Menge an benötigten Werkzeugen ist überschaubar (nur ein 24 Schraubenschlüssel ist nicht im Standard-Schlüsselsatz). Die Arbeiten sind in wenigen Minuten erledigt und erfordern kein größeres handwerkliches Geschick.
Ich finde, die Wartung der Motorradkette kann also immer ohne Werkstatt erfolgen.