Trolley

Wenn ich mal in der Nase bohre

Ich bin ja ein großer Freund von eher unkonventionellen Problemlösungen. Auf diese Weise habe ich die alte Schultasche von Schatzi für mich als Motorrad-Topcase entdeckt, wollte meine Munitionskiste zum Seitenkoffer ummünzen.

Und auch wenn ich im Großen und Ganzen nur „Mainstream“-Lösungen für viele Motorradprobleme sehe, halte ich immer mal die Augen auf nach besonders interessanten Motorradumbauten. Vielleicht nicht bewusst, aber ich achte eben darauf.

Und so stehe ich im schönen Freiburg, warte, so schnell ich kann und bohre mir, metaphorisch gesprochen, in der Nase.

Und dabei fällt mir ein geparktes Motorrad auf. Ein geparktes Motorrad, dessen Besitzer wohl auch eine Vorliebe für eher individuelle Lösungen für Probleme am Motorrad hat.

Ein „Motorradkoffer“

Triumph Tiger mit Trolley

Mal ein anderer Anblick, nicht gerade Mainstream

Ein echter Motorradkoffer auf einer Triumph Tiger. Also Koffer im engeren Sinne. Nicht eine Alu- oder Kunststoffbox, welche mit speziellen Halterungen an einem Kofferträgersystem montiert sind. Nein, ein Koffer, wie man es sich bei dem Wort eben vorstellt.

Ein Trolley, montiert auf den Gepäckträger der Triumph.

Montage des Trolleys mittels Schrauben in einer Latte

Mittels insgesamt vier Schrauben durch eine Holzlatte ist der Trolley am Gepäckträger befestigt

Ich habe mir die ganze Geschichte näher angeschaut. So wie es aussieht ist die Unterseite des Koffers mit einer Platte stabilisiert, dort sind insgesamt vier Schrauben zur Befestigung in eine unter dem Gepäckträger durchgezogenen Holzlatte gedreht.

Trolley auf der Triumph Tiger

Auch die Seitenwände des Trolleys sind ein wenig versteift

Und so wie es weiter aussieht, sind die Seitenwände dieses Koffers noch ein wenig stabilisiert… zumindest würde ich das jetzt einfach mal behaupten.

Das Ergebnis:

Ein selbstgebautes Motorrad-Topcase, Nutzinhalt wohl über 60 Liter, für den Preis von einem ausgemusterten Trolley, zwei Holzlatten und einigen Schrauben. Eigentlich eine klasse Idee. Spottbillig, geräumig und auf jeden Fall etwas, was nicht jeder hat.

Klar, Nachteile gibt es natürlich auch. Das improvisierte Topcase ist (zumindest nicht so einfach) abnehmbar, bei voller Beladung verschlechtert sich auf Grund des ungünstigen Schwerpunkts (wie bei jedem Topcase auf dem Motorrad) das Handling und von Wasserdichtigkeit kann ja wohl auch keine Rede sein.

Aber was soll‘s, die Idee ist irgendwie klasse.

Zumindest so gut, dass ich die Konstruktion vielleicht mal ausprobieren, sprich kopieren, sollte an meiner Suzuki Dr650.