Den Herbst genießen
Es wird so langsam eng. Kaum noch Gelegenheit, eine ordentliche Motorradtour zu unternehmen. Es ist recht kalt und nass, im Hochschwarzwald (meiner bevorzugten Tourengegend) kann schon Schnee fallen. Das Jahr nähert sich dem Ende zu, die Motorradsaison ist auch schon so gut wie gelaufen. Aber eine Runde drehe ich jetzt noch.
Die Möglichkeiten sind begrenzt. Schwarzwald zu kalt, Jura zu weit weg (und auch zu kalt), bleibt nur noch der Kaiserstuhl. Ist groß genug, um zumindest ein Stündchen rumzubringen. Zwar nicht mit einer „richtigen“ Tour zu vergleichen, aber am Samstag Nachmittag besser als gar nichts.
Aber ich muss ehrlich bleiben. Der Sommer ist auch hier im Südwesten definitiv vorbei. Es ist auch hier unten in der Rheinebene eklig. Andererseits habe ich auch keine Lust, die Maschine jetzt für den Rest des Jahres in der Garage verschwinden zu sehen. Daher entschließe ich ich dieses Wochenende (als es mal nicht regnet) recht kurzfristig, noch eine kleine Runde auf der BMW zu drehen. Immerhin ist vor kurzem erst die Maschine durch die Inspektion.
Also gibt es gar keine andere Möglichkeit, ich bin praktisch gezwungen, eine Runde zu drehen, selbst wenn ich noch Vorbehalte habe. Meine Frau erklärt mich auch schon für verrückt, bei diesen Temperaturen auf das Motorrad zu steigen, aber wie gesagt, es muss sein.
Also warm anziehen, auf das Motorrad und los geht’s. Ich breche auf in Herbolzheim und halte mich auf der B3 in Richtung Süden. Und im Nu stelle ich fest, was ich für den Tag brauche: eine heiße Wurst. Ja, genau. Erst mit einer Bockwurst im Bauch kann ich weiter fahren. Daher drehe ich kurzentschlossen ab in Richtung Weisweil, durch den Ort hindurch in Richtung Rhein. Dort angekommen zum Kiosk am Rheinufer und die erste Pause eingelegt. Eine Bockwurst und eine kleine Cola später sieht die Welt schon wieder viel freundlicher aus. Es ist zwar immer noch kalt, aber das interessiert mich nicht mehr so besonders. Ich sattle wieder die Hühner und fahre los. Zurück nach Weisweil, dort rechts abbiegen und in Richtung Wyhl. Dort angekommen folge ich der Beschilderung in Richtung Endingen. Ich quere die L113 und halt mich an die Beschilderung nach Königschaffhausen. Durch den Ort durch, der Beschilderung nach Leiselheim und dann nach Bischoffingen/Vogtsburg folgen.
Danach halte ich mich rechts, „Achkarren“ ist hier angeschrieben und danach folge ich der kleinen Kreisstraße nach Ihringen (immer den Schildern nach). Von Ihringen drehe ich eine Runde über Merdingen und Gottenheim, durchquere Bötzingen und fahre nach der Ortschaft dort wieder steil bergauf, in Richtung des „inneren Kaiserstuhls“. Immerhin ist hier recht wenig los. Über Schelingen komme ich dann nach Bahlingen wieder herunter. Dort rechts ab, nach Eichstetten, dort über die Brücke und links halten in Richtung Teningen.
Die Ortschaft durchquert, über die Elzbrücke und dort beim Kreisverkehr links halten. Hier beim Edeka-Markt steht gerade ein Hähnchenstand. Ich kann irgendwie nicht widerstehen und gönne mir noch unterwegs ein halbes Hähnchen, man muss sich ja auch ein wenig stärken. Für den Hähnchenverkäufer scheine ich so eine Art Besonderheit zu sein, offenbar bin ich doch der einzige, der sich an diesem recht kühlen Samstagmittag mit dem Motorrad zu ihm verirrt hat. Macht aber nichts, der halbe Guller schmeckt auch so.
Ich rolle weiter nach Köndringen, dort über die Kreuzung in Richtung Heimbach. Von hier aus beende ich die Runde über Bombach und Nordweil, so dass ich nach kurzer Zeit wieder zu Hause in Herbolzheim hocke.
Meine persönliche Einschätzung zu der Runde
Mit Fahren war heute nicht viel. Gebe ich offen zu. Es ist mir inzwischen schlichtweg zu kalt, um ordentlich vor mich hin zu rollen. Den gleichen Gedanken dürften auch alle anderen haben, ich habe nämlich kein einziges Motorrad gesehen. Für mich zeigt es sich ganz deutlich: die Saison ist vorbei, da kommt nichts mehr.
Wer diese Runde nachfahren möchte, der kann sich das alles als GPX: kaiserstuhl_11_2016 herunterladen. Wenn du eher fremd hier in der Gegend bist, würde ich dir empfehlen, noch in einer der Straußenwirtschaften einzukehren, auf einen Zwiebelkuchen und ein Gläschen neuen Wein. Wirklich zu empfehlen. Für ich persönlich reicht es aber. Ich bin, als ich heimkehre durchgefroren (aber zufrieden).