Was brauchen wir denn noch alles?

Ich mache keinen Hehl daraus: Ich bin ein großer Fan der Motorradgattung Enduro. Meiner Meinung nach handelt es sich dabei um die besten aller Motorräder. Die meisten Enduros sind leicht zu fahren, bequem, anspruchslos und in jeder Hinsicht praktisch. Und Spaß macht das fahren auch noch.

Nur musste ich feststellen, dass du mit einer „nackten“ Maschine frisch ab Werk vielleicht doch nicht so gut aufgehoben bist. Erst einige mehr oder weniger praktische Verbesserungen sorgen dafür, dass die typische Reiseenduro all die Eigenschaften aufweist, die ich so schätze.

Und bislang hat sich meine Meinung zu den notwendigen Zubehörteilen als richtig erwiesen. Nur dann, wenn du noch ein wenig Geld und Aufwand investierst und nicht deine Maschine in der Mindestausstattung orderst, hast du die Gewähr, später auch mal eine wirklich alltags- und reisetaugliche Maschine zu haben.

Jetzt bin ich nicht so sehr der Typ, der sein Geld für Carbonteile, Sportauspuffanlagen oder eine Sonderlackierung ausgibt. Ich stehe eher auf Zubehörteile, die den Gebrauchswert meines Motorrads erhöhen.

Und daher hier meine ganz persönliche Top-5-Liste.

Griffschalen / Handprotektoren

Eigentlich sind die Dinger ja dafür gedacht, deine Finger und Brems- / Kupplungshebel im Falle eines Sturzes im Gelände zu schützen oder dafür gedacht, dass keine Äste beim Durchfahren eines Gebüschs nach deinen Händen krallen.

Aber sind wir mal ehrlich. Die allermeisten, so auch ich, setzen eine Enduro nicht hauptsächlich im Gelände ein, sondern bewegen sich vor allem auf asphaltierten Straßen in zivilisierten Gegenden. Wozu also Griffschalen?

Ganz einfach. Die Teile haben noch einen weiteren Nutzen. Sie halten nämlich hervorragend den Wind ab. Kalten Wind, der sich immer dann einstellt, wenn du morgens zur Arbeit fährst, wenn du im Frühsommer einen Pass nach oben kurvst oder einfach bei Fahrten im Herbst und Winter.

Ich für meinen Teil habe seit meinem zweiten Motorrad (damals eine Pegaso) jede geeignete Maschine mit Griffschalen nachgerüstet, damit mir im kalten Wind nicht die Finger abfrösteln. Günstig anzuschaffen, leicht zu montieren… und außerdem passen sie gut zu jeder Enduro.

Heizgriffe

Ja. Heizgriffe liebe ich auch. Jedes meiner Maschinen war bislang mit Heizgriffen ausgestattet. Der Nutzen ist ja wohl klar. Warme Finger. Natürlich höre ich jetzt gleich wieder die Motorradfahrer die behaupten, dass sie die kühleren Temperaturen auch so aushalten können, dass es ja kein Problem sei, dass sie auch im Winter ohne Probleme mit den Sommerhandschuhen fahren können.

Quatsch. Ich fahre doch Motorrad, weil es mir Spaß macht, nicht, weil ich etwas „aushalten“ muss. Wenn ich an den Fingern friere, wenn ich im Winter zur Arbeit fahre, dann besorge ich mir wärmere Handschuhe. Ich spiele nicht den harten Mann, sondern versuche, eben nicht zu frieren.

Und das geht mit Heizgriffen eben viel einfacher. Auch diese Teile sind grundsätzlich nicht allzu teuer, nicht schwer zu montieren und halten auch ewig. Am besten übrigens in Kombination mit Handprotektoren.

Motorschutz

Auch wieder ein Teil, dass eigentlich vor allem für das Gelände gedacht ist. Trotzdem leistet es auch im Alltagsbetrieb gute Dienste. Ein Motorschutz sorgt dafür, dass Rollsplitt, Schotter oder andere Unannehmlichkeiten nicht von unten gegen deinen Motor geschleudert werden und mit der Zeit immer mehr unschöne Spuren hinterlassen.

Auch wenn es nicht unbedingt nötig und eigentlich sogar Luxus ist, finde ich es wesentlich angenehmer, wenn ich mal beispielsweise einen Ölwechsel durchführe und dabei nicht meinen total verrammelten Motor ansehe.

Es ist übrigens nicht unbedingt notwendig, die expeditionstaugliche Alu-Variante für dein Motorrad zu erwerben, das Basis-Modell aus schlagzähem Kunststoff reicht für die Alltagsbedürfnisse schon locker aus.

Gepäckträger

Damit ein Motorrad praktisch ist, muss es auch etwas transportieren können. Bei vielen Modellen findest du aber hinter der Sitzbank nur einen Haltebügel für den Beifahrer. Da kannst du dann natürlich nicht besonders viel drauf schnallen.

Ein ordentlicher Gepäckträger auf dem Motorrad bietet dir dafür die Möglichkeit, deine Gepäckrolle richtig zu verzurren, es wackelt nichts herum, du musst dir keine Sorgen um den Lack am Rahmenheck machen.

Und mal ehrlich, es sieht halt einfach lustig aus, eine Bierkiste hinten drauf zu schnallen.

Problem: Eine ordentliche Gepäckbrücke ist halt auch nicht gerade allzu günstig. Wenn du nur ab und an etwas hinten drauf schnallst, kann es sein, dass sich so ein Teil für dich nicht lohnt.

Scottoiler

Gehörst du auch zu den armen Menschen, die keinen Kardan, sondern einfach eine klassische Kette als Sekundärtrieb haben? Ich auch. Und eine Kette muss nun mal gepflegt werden. Regelmäßige Reinigung, immer wieder schmieren… die meisten kennen das.

Mit einem Scottoiler werden die Probleme etwas kleiner. Einfach einmal pro Monat (je nach Fahrleistung) Öl nachfüllen, gut ist. Die Kette bleibt ordentlich geschmiert, lebt viel (!) länger und spart dir dadurch Stress, Ärger und Geld.

Auch nicht allzu günstig, aber meiner Meinung nach eine Investition, die sich lohnt.

Fazit

Es handelt sich hier um meine ganz persönliche Must-Have-Liste. Dies sind die Zubehörteile, die ich auf jedem Fall an einem geeigneten Motorrad anstrebe.

Nun mag jeder seine eigenen Vorlieben habe, was an ein Motorrad verbaut werden muss. Ich habe hier den Fokus vor allem auf die praktischen Erfordernisse gelegt. Wenn du auch Um- oder Anbauten hast, die unbedingt rein sollten, bin ich natürlich immer gespannt.