Schlafsackzubehör: Die billige aluminiumbeschichtete Isomatte
Wenn du mit dem Motorrad auf dem Campingplatz nächtigen willst, ganz klassisch mit dem Schlafsack, dann brauchst du eine Isomatte. Da kommst du nicht drum herum. Warum? Wenn du im Schlafsack nächtigst, bist du durch das Futter des Schlafsacks rundherum gut gegen die nächtliche Kühle geschützt. Nur eben nicht dort, wo du drauf liegst. Unten hast du das Problem, dass das Schlafsackfutter durch dein eigenes Körpergewicht zusammengedrückt wird. Da strahlt dann die Bodenkälte direkt durch.
Und täusche dich nicht. Die Bodenkälte kann auch im Hochsommer zum Problem werden. Selbst wenn es eigentlich noch recht warm ist draußen, kann es doch recht unangenehm werden, wenn um vier Uhr in der Nacht alles unangenehm feuchtkalt wird. Von daher kommst du kaum um diese Anschaffung herum.
Wie war das denn bei mir?
Jeder fängt mal klein an. So auch ich, als ich zum ersten Mal mit dem Motorrad auf Campingtour ging. Und damals hatte ich die Wahl, die klassische Camping-Isomatte (das dicke zusammengerollte Ding), oder eben eine solche kleinere aluminiumbeschichtete Isomatte. Diese klassische Isomatte (auch als „Gymnastikmatte“ bezeichnet) war für mich eher nicht so praktisch. Recht sperrig ist so ein Teil einfach zu unhandlich, als dass ich das hinten auf die Maschine schnallen könnte.
Aus diesem Grund habe ich mal so eine aluminiumbeschichtete Isomatte zum unter den Schlafsack legen angeschafft. Eigentlich mit der Zeit sogar zwei davon. Ich habe diese Dinger zusammen mit meiner Frau zu mehreren Motorradtouren mitgeschleppt, teilweise auch längere Zeit genutzt (10-14 Tage) und schleppe diese Dinger auch jetzt noch mit, wenn ich mit meinem Sohn einige Tage wegfahre. Von daher traue ich mir zu, eine recht objektive Beurteilung der Vor- und Nachteile dieser Isomatten abzugeben.
Bewertung der Isomatte
Isolierung
Nun, jede Isomatte muss zunächst mal eines leisten. Sie muss gegen die Bodenkühle schützen. Bei diesem Modell handelt es sich um eine recht dünne Matte aus Schaumstoff (etwa 4mm), die auf einer Seite mit Aluminium beschichtet ist. Die Alubeschichtung soll wohl ein wenig die Körperwärme von oben reflektieren.
Meine Motorradtouren finden großteils im Sommer statt. Irgendwann zwischen Juni und September. Naturgemäß herrschen dann keine besonders niedrigen Temperaturen, wenn es mal unter 15° C hat, ist das schon die Ausnahme. Daher kann ich zum Isolationsvermögen dieser Matten gar nicht so viel sagen. Unter den sommerlichen Bedingungen reicht die Isolation locker aus, man kommt nicht zum frieren. Sollten die Temperaturen jedoch weiter fallen oder du speziell eine Isomatte für Frühjahres- oder Herbsttouren suchst, würde ich mir jedoch überlegen, diese Teile zu nutzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Aluminiumbeschichtung viel bringt, und die 4mm Schaumstoffmatte ist halt schon recht wenig, um die Bodenkälte abzuhalten.
Also merke: Für den Sommerbetrieb ausreichend, mehr würde ich aber nicht versuchen.
Bequemlichkeit
Auch wenn eine Isomatte eigentlich nur gegen die Bodenkälte schützen soll, schadet ein wenig Bequemlichkeit bestimmt nicht. Zumindest schadet es mir nicht. Hier ist die Matte jedoch nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss. Die Isomatte ist halt schon extrem dünn. Baust du dein Zelt auf einem Grasboden oder feinem Sand auf, geht das noch durchaus an. Ich war aber auch schon auf Campingplätzen, das waren die einzelnen Stellplätze gekiest. Das war dann schon ein wenig eklig. Ich habe jedes einzelne Steinchen gespürt. Du kennst vielleicht das Märchen von der Prinzessin auf der Erbse? Genau so habe ich mich mehr als einmal gefühlt. Wenn ein wirklich winziges Steinchen ständig in deinen Rücken drückt.
Also merke: Komfort geht anders.
Packmaß und Gewicht
Nun, hier kann so eine aluminiumbeschichtete Isomatte punkten. Die Dinger sind so schon recht klein zusammenzurollen und zu falten. Und wenn das nicht reicht, sind diese Teile auch noch resistent gegen knautschen, knicken und zusammendrücken. Klein zusammengequetscht ist eine aluminiumbeschichtete Isomatte wohl die beste Alternative für dich, wenn du nur noch wenig Stauraum auf dem Motorrad hast.
Das Gewicht kann sich auch sehen lassen. Ich habe eine „große“ Matte. Bei einer Größe von 195cm mal 120cm hat dieses Teil kein halbes Pfund Gewicht. Ich denke, damit dürfte diese Matte für dich prädestiniert ein, wenn du in deinem Motorradgepäck mit jedem Gramm geizen musst.
Preis
Ich habe es schon oben erwähnt. Ich habe früher auch mal klein angefangen. Und damit war ich bei diese Isomatte recht gut aufgehoben. Im Preisbereich von lockeren fünf Euronen bin ich wohl mit dieser Matte noch am günstigsten aufgehoben. Billiger geht es fast nicht mehr. Für Sparfüchse also auf jeden Fall zu empfehlen.
Was sonst noch auffällt
Als ich mal mit einem Bekannten über unser Motorrad-Campinggepäck diskutiert habe, war der ganz entsetzt darüber, dass ich noch immer solche Isomatten zu Hause herumliegen habe und sogar benutze. Zumindest, dass ich sie als Schlafunterlage nutze. Er selbst hat so ein Teil im Motorradurlaub zwar auch dabei, breitet sie aber zusätzlich zu der eigentlichen selbstaufblasenden Isomatte auf dem gesamten Zeltboden aus, um um Zelt nirgends eine kalte Stelle zu haben. Und wenn es auf nassem Boden halt mal das Wasser durch den Zeltboden drückt, hilft so eine Matte halt auch noch. Sie ist immerhin noch dicht.
Für mich zumindest ein weiterer Nutzungszweck.
Wer, auch im Sommer, in den Alpen in höheren Lagen sein Zelt aufstellen möchte, braucht meistens mehr Isolierung nach unten. Aber, seien wir ehrlich, auf dem Mopped sind Platz und Gewicht nicht so entscheidend, wie beim wandern. (Selbstaufblasbare) Luftmatratzen sind ein deutlicher Gewinn an Bequemlichkeit. Wenn isolierung wichtig wird, weil es gegen Hebrst oder winter geht, dann sollte man auf den R-Wert (je höher, desto besser) der Unterlage achten.
Ich geb dir recht, diese selbstaufblasenden Isomatten sind schon eine ganz andere Hausnummer. Habe selbst für meine Frau und mich welche angeschafft.
Ber Gewicht, eher noch Packvolumen sind halt doch nicht ganz unwichtig. Campingausstattung und Klamotten für zwei Personen mitschleppen? Da muss ich schon ein wenig auf das Volumen achten. Auch als Motorradfahrer.
„Auch als Motorradfahrer“ …
Ich würde sagen: gerade als Motorradfahrer – bei Verwendung eines Campers fällt die Frage der Schlafunterlage bekanntlich weg, bei einem Pkw mindestens die Frage des Gewichtes.
„Campingausstattung und Klamotten für zwei Personen mitschleppen?“
Diese Frage stellt sich vernünftigerweise nicht, falls man nur ein Motorrad dazu benutzt – sie ist analog zur Frage „alubeschichtete Isomatte versus Thermarest“ zu beantworten: sehr klein aber ungeeignet bzw ungeeignet weil zu klein … mir ist unverständlich, wieso mann+frau sich derart leichtsinnig in Gefahr begeben, wenn sie glauben, mit Pütt und Pann einen Motorradurlaub durchziehen zu müssen; und durch ihr Unvermögen die Grenzen der Fahrbarkeit des am Heck überladenen Vehikels erkennen zu können, darüberhinaus Dritte fahrlässig gefährden. In solchen Fällen empfiehlt sich wohl ein Anhänger – diese Lösung gäbe es immerhin auch…
Nebenbei: meine Thermarest-Matte hat ein kleineres Packmaß, als die von dir gezeigte Alumatte – wobei immer die Länge das entscheidende Kriterium ist, weniger der Durchmesser.