Schlafsäcke für den Motorradurlaub

Allgemeine Informationen zu Schlafsäcken

Wer mit dem Motorrad im Rahmen einer mehrtägigen Motorradtour nicht im Hotel übernachten will, sondern sein Zelt irgendwo aufbaut, der wird nicht herumkommen, auch einen Schlafsack zu benutzen. Schlafsäcke gibt es in allen möglichen Bauarten und Preisen.

Wer sich ein wenig tiefer mit der Materie beschäftigen möchte, wird schnell feststellen, dass die technischen Details, die der Schlafsack so aufweist, schnell zur Wissenschaft werden kann. Dies hier soll nun keine erschöpfende Erklärung solcher Detailfragen werden, dazu gibt es schon genügend Informationen bei diversen Outdoorausrüstern.

Nichtsdestotrotz ist es jedoch auch hier nicht schlecht, ein wenig Grundwissen zum Thema Schlafsackkauf zu besitzen, insbesondere deshalb, weil es hier auch die Möglichkeit gibt, richtig viel Geld zu vergraben. Daher sollte man schon vorher wissen, was man denn möchte oder was der Schlafsack bringen soll.

Nun hat natürlich jeder seine eigene Meinung zu der Sache. Ich für meinen Teil versuche hier nur darzustellen, was ich bisher an Erfahrungen gemacht habe und versuche dann, diese darzustellen. Hierbei ist zu sagen, dass meine Meinung recht oft vom Mainstream abweichen, der Eine oder Andere wird dabei Zeter und Mordio schreien, damit muss ich dann leben. Wer mag, kann hier gerne seine Kommentare loslassen, ich kann damit leben.

Was für Anforderungen stellt ein Motorradfahrer?

Als Motorradfahrer hat man es eigentlich ziemlich einfach. Als Backpacker oder Fahrradfahrer muss man ja jedes Gramm, was man dabei hat, auch selbst bewegen, da überlegt man es sich zwei mal, ob man ein Kilogramm mehr oder weniger mit sich führt. Dies führt dazu, dass man entweder beim Schlafsack Kompromisse eingehen, oder eben mehr in Richtung High-Tech (natürlich zu einem entsprechend hohen Preis) überlegen muss.

Wir auf dem Motorrad können uns auf weniger Anforderungen begnügen. Der Schlafsack sollte unsere Schlafanforderungen erfüllen und nicht allzu voluminös im Packmaß sein. Selbst das Packmaß kann vernachlässigt werden, wenn man alleine auf der Maschine sitzt, da ist dann immer noch genügend Gepäckraum übrig. Nur im Zweipersonenbetrieb kann es auf dem Motorrad eng werden mit dem Gepäck, wenn der Schlafsack zu viel Platz wegnimmt.

Was für Schlafsäcke gibt es denn nun?

Anstatt jetzt hier in endlose technische Beschreibungen zu verfallen, teile ich Schlafsäcke ganz grob mal in drei Kategorien ein:

Die billigen Schlafsäcke aus dem Discounter, eine Art „Mittelklasse“ vom Fachhändler oder schließlich das High-End-Daunenprodukt, mit dem man selbst arktische Temperaturen durchstehen will.

Die Temperaturbereiche an einem Schlafsack

Was bedeuten die Temperaturangaben?

Schlafsack mit einem "Komfortbereich" bis +5°C, ist aber schon kalt darin bei dieser Temperatur

Schlafsack mit einem „Komfortbereich“ bis +5°C, ist aber schon kalt darin bei dieser Temperatur

Wer sich heutzutage einen Schlafsack kauft, selbst einen billigen aus dem Discounter, findet an jedem Schlafsack Temperaturhinweise. Diese stellen die Komfort-, die Grenz- und die Extremtemperatur dar. Das eine bezeichnet die Temperatur, bei welcher eine „Standart-Frau“ (die Bezeichnung habe nicht ich mir ausgedacht) gerade noch nicht friert, das andere der Bereich, bei dem ein „Standart-Mann“ noch nicht friert und der letzte Wert zeigt den Bereich, bei dem die „Standart-Frau“ noch nicht erfriert.

Diese Temperaturangaben sind (theoretisch) nach einem standardisierten Prüfverfahren nach vorgegebenen Abläufen (Norm: EN 13537) ermittelt und sollte damit eine Vergleichbarkeit von Schlafsäcken möglich machen. Eine etwas ausführlicherer Erklärung zu den Temperaturangaben ist natürlich auch im Netz zu finden.

Für uns ist wohl vor allem die Komforttemperatur von Interesse.

Ultraleichtschlafsack Temperaturskala

Temperaturbereich eines Ultraleicht-Sommerschlafsack, 11°C ist schon ein wenig „sportlich“ als Komforttemperaturbereich

Welcher Temperaturbereich ist nun nötig?

Es ist nun mal eine Binsenweisheit, dass man am ehesten noch im Sommer einen Campingplatz mit dem Motorrad ansteuert. Auf Spezialfälle, wie die notwendige Ausrüstung für eine Winter-Motorradtour durch den bayerischen Wald möchte ich hier also nicht eingehen.

Insofern sollte man sich von vornherein überlegen, welche Temperaturen denn im Sommer nachts herrschen. In unseren gemäßigten Breiten kommt es eher selten vor, dass wir bei einer sommerlichen Motorradtour nachts eine Temperatur von 10°C oder weniger haben. Daher können wir unsere Auswahl auf die klassischen Sommerschlafsäcke beschränken. Irgendwelche Spezialprodukte für den arktischen Winter (oder so) fallen damit raus.

Und jetzt noch etwas, mit dem ich mir wahrscheinlich keine Freunde (unter den Profis) machen werde:

Den Schlafsack nur nicht zu warm auswählen. Man kann ihn immer irgendwie „tunen“, so dass man nicht friert (natürlich in gewissem Rahmen). Ein „zu warmer“ Schlafsack wird jedoch immer bei warmen Temperaturen, selbst wenn er als Decke genutzt wird, zum Schwitzen führen.