Scheiß Bewölkung
Endlich habe ich es geschafft, mir mal wieder einen Nachmittag frei zu schaufeln. Momentan nicht einfach. Aber wo ein Wille ist…
Auf jeden Fall möchte ich unbedingt mal wieder eine Runde in den Schwarzwald fahren, zumindest ein wenig am Rande entlang. Mal wieder einige klassische Strecken unter die Räder nehmen und vielleicht auch noch ein oder zwei neue Ecken kennen lernen.
Strecke
Also gleich auf die Maschine und ab in Richtung Freiamt, quasi zum warmwerden. Ich fahre (wie fast immer, wenn es möglich ist) die L106 hoch bis zum Streitberg und biege dort nach rechts auf die L110 ab. Nach einigen Kilometern geht es links in Richtung Brettental. Dort zwar abbiegen, aber an der folgenden Kreuzung nicht in Richtung Brettental halten, sondern nach rechts,. Erst zum „Sägplatz“, dann immer weiter der Straße folgen bis nach Keppenbach. Dort links ab, die Gscheidstraße hoch.
Ich komme in Gutach heraus, begebe mich direkt voraus auf die B294 und fahre dort in Richtung Waldkirch. Bevor ich dort bin geht des die Kandelstraße hinauf. Hier muss ich leider feststellen, dass die Straße den Kandel hinauf jedes Jahr in einem schäbigeren Zustand ist.
Klar. Das ist eine gute Möglichkeit, die bösen Motorradfahrer zu vertreiben, oder? Man kann aber alles übertreiben.
Auf jeden Fall beginnt es den Weg hinauf so langsam zu regnen. Nicht stark, nicht übermäßig, es wird einfach nur naß. Macht aber nichts, ich will mit oben ja zumindest was heißes gönnen und in der dortigen Wirtschaft einkehren.
Wie ich feststellen muss, ist der Laden heute zu. Manchmal hat man kein Glück. Und wenn dann noch Pech dazu kommt…
Macht aber nichts. Bei der Abfahrt vom Kandel herunter biege ich mit meinem Motorrad mal nach links ab, in Richtung Neuwelt. Kenne ich noch nicht. Ist aber auch keine richtige Ortschaft, es handelt sich dabei lediglich um eine handvoll Aussiedlerhöfe. Zumindest eine reizvolle Motorradstrecke. Die Straßenbreite beträgt irgendwie gerade mal 2,5m, zum Glück gibt es hier keinen Gegenverkehr (nur Regen). Der Regen wird inzwischen immer stärker und dichter. Das ist also die Bewölkung, die meine Wetter-App so bescheiden angekündigt hat.
Und ein offenes Cafe findet sich immer noch nicht.
Also wieder weg von diesen (zwar reizvollen aber nassen) Nebenstrecken. Ich komme nahe St. Peter wieder zurück in die Zivilisation und halte mich auf der Landstraße nach links. Durch St. Märgen hindurch, immer mehr Regen, Bis hin zum Thurner. Dort gibt es auch eine kleine Wirtschaft mit der Möglichkeit zum Einkehren. Nur halt heute nicht. Obwohl ich das inzwischen dringend brauche. Irgendwie hat nämlich der Regen einen Weg in meine Motorradhose hinein gefunden. Ein ekelhaftes Gefühl.
Vom Thurner aus fahre ich weiter zum „Spirzen“. Wird aber auch nicht besser. Inzwischen möchte ich wirklich dringend mal irgendwo einkehren und vielleicht das Ende der „Bewölkung“ abwarten. Zu diesem Zweck nutze ich gleich mal eine der Funktionen meines tollen neuen Navis. Oder will es zumindest nutzen. Bis ich bemerke, dass sich der ekelhafte Regen auch irgendwie seinen Weg in das Innere meines Motorradnavigationssystems gebahnt hat. Sollte ja eigentlich nicht passieren, ist ja eigentlich wasserdicht.
Auf jeden Fall habe ich inzwischen die Schnauze voll. Ich habe Wasser im Navi, Wasser in meiner Motorradhose, Wasser um mich herum, es sieht irgendwie nicht so aus, als würde die ständig um mich herum niederprasselnde „Bewölkung“ in nächster Zeit nachlassen.
Ein schneller Entschluss, ich drehe die BMW und halte mich zügig die Spirzenstraße hinunter in Richtung Buchenbach.
Ungefähr auf halber Strecke das Tal hinunter dann ein Wunder. Der Regen hört auf. Jetzt, wo ich friere und nass bin.
Egal. Durch Freiburg durch und auf dem schnellsten Weg (schnell? Immerhin beginnt gerade der Berufsverkehr) wieder nach Hause.
Ergebnis
Die kleine Motorradtour fiel im Wortsinne komplett ins Wasser. Meine Klamotten sind naß, ich freue mich schon darauf, am nächsten Tag damit wieder zur Arbeit zu fahren. Mein Navi hat auch einen Wassereinbruch zu vermelden, das tausche ich aber auch gleich morgen aus.
Die Idee, mal die eine oder andere Nebenstraße auszuprobieren, bei denen ich keine Ahnung habe, wo sie hinführen (z.B. nach Neuwelt) ist eigentlich recht gut, macht aber bei Sauwetter (Bewölkung) irgendwie keinen Spaß. Und dass die Kandel-Gaststätte zu hat, war auch nicht geplant.
Und ich musste feststellen, dass es eben doch schlechtes Wetter gibt, nicht nur ungeeignete Kleidung.
Ich entschließe mich, nächste Woche dasselbe nochmals zu versuchen.