Das schönste Hobby der Welt

Du bist Motorradfahrer. Zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit bist du Motorradfahrer, wenn du diesen Blog liest. Zumindest statistisch gesehen.

Hast du dir überhaupt schon einmal überlegt, aus welchem Grund du Motorrad fährst? Also nicht, wie du zum Motorrad gekommen bist, sondern was dich noch bei der Stange hält. Welchen Grund hast du, was findest du am Fahren so schön? Warum fährst du nicht mit dem Auto in den Urlaub, mit dem Bus zur Arbeit?

Tatsächlich habe ich mir mal in einer stillen Stunde überlegt, was mich persönlich am Motorradfahren so begeistert, welche Gründe es für mich gibt, eher auf die Maschine zu steigen, als in mein Auto.

Dazu taugt am besten die Überlegung, was eigentlich die größten Vorteile des Motorrads im Vergleich zu allen anderen Fortbewegungsmitteln darstellt. Was kann ich mit dem Motorrad besser machen, als mit dem Auto?

Natürlich ist das für jeden eine recht subjektive Sache, was mir besonders wichtig ist und am ehesten gefällt, könnte für dich absolut zweitrangig sein und gar nicht als Argument ins Gewicht fallen.

Die Gründe, Motorrad zu fahren

Mobilität

Ich bin mit keinem anderen Fortbewegungsmittel so mobil wie mit einem Motorrad. Klar, auch mit einem Auto oder auch mit dem Bus komme ich gut von A nach B. Aber wirklich mobil fühle ich mich nur mit dem Motorrad.

Auf Grund der Tatsache, dass ich wesentlich kleiner und leichter (und damit auch, je nach Maschine geländegängiger) bin als mit dem Auto, komme ich wirklich an jedes Fleckchen, welches mich interessiert. Keine Straße ist zu schlecht, kein Weg zu schmal als dass ich nicht irgendwie durchkommen könnte.

Das macht für mich wahre Mobilität aus, die Möglichkeit wirklich überall hinzukommen. Und das schaffe ich auf keine andere Art als mit meinem Motorrad.

Spaß in der Kurve

Ja. Das gehört natürlich (wahrscheinlich bei jedem) zum Motorradfahren dazu. Du brummelst eine Landstraße entlang, sie windet sich den Berg nach oben, dann wieder nach unten, hin und wieder schrammelt die Fußraste am Boden, was will ich mehr?

Wenn ich im Auto sitze werde ich das nie so erleben. Da ist das Kurvenfahren einfach ein Muss, ohne, dass ich besonderen Spaß dabei empfinde. Und auf zwei Rädern? Da ist es eben anders, kaum zu verstehen für jemanden, der es noch nie erlebt hat, absolut logisch für jeden, der schon selbst ein Motorrad gelenkt hat.

Nah dran sein

Nur mit dem Motorrad bin ich wirklich nah dran. Nah am Verkehr, nah an meiner Umwelt.

Bei welchem Verkehrsmittel habe ich das schon, dass ich beim Vorbeifahren an einem Auto mal kurz die Hand ausstrecken und an der Scheibe klopfen kann. Nur auf dem Motorrad kann ich direkt am Straßenrand mal kurz jemanden nach dem Weg fragen, ohne dass ein Blechkäfig um mich herum ist.

Ich bin während der Fahrt mitten im Geschehen, spüre Fahrtwind, Regen, auch mal eine Fliege, wenn sie auf das Helmvisier klatscht, merke es gleich, wenn ich vom schattigen Wald in sonnige Bereiche gerate. Und dann fahre ich im sonnigen Süden durch Lavendelfelder und atme noch die passenden Gerüche ein.

Näher kann ich einfach nicht dran sein an meiner Umwelt.

Das Gefühl von Freiheit

Unmittelbar mit dem Motorrad ist für mich das Gefühl persönlicher Freiheit verknüpft. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sich Großenduros verkaufen wie geschnitten Brot. Das Gefühl draufsitzen zu können, um damit dann direkt quer durch Afrika zu touren.

Auf jeden Fall geht es mir so. Wenn ich auf dem Motorrad sitze, kommt das Gefühl, überallhin fahren zu können, alles tun zu können, wo auch immer ich hin möchte könnte ich hinkommen.

Auf dem Motorrad verschwinden die Alltagssorgen, die Probleme werden kleiner und unbedeutender, ich konzentriere mich auf das Fahren und sonst nichts.

Das gibt es halt beim Auto nicht.

Gemeinschaft

Ja. Das gibt es beim Motorradfahren auch. Wenn du mit dem Motorrad irgendwo im Urlaub ankommst, findest du recht schnell Anschluss an gleichgesinnte. Irgendwie finde ich immer einen Draht, immer eine Möglichkeit in Kontakt zu kommen.

Schnell entwickeln sich Gespräche über das tollste Hobby der Welt und ehe man es sich versieht, hockt man dann gemeinsam mit Leuten, die vor einigen Stunden noch vollkommen fremd waren gemeinsam an einem Tisch und albert herum.

Die Möglichkeit, schnell in Kontakt mit anderen Fahrern zu treten ist halt auch auf dem Motorrad so groß wie nirgends sonst.

Kosten

Motorradfahren ist günstig. Zumindest wenn du im Hinterkopf behältst, wieviel ein vergleichbarer Pkw einer ähnlichen Klasse kosten würde im Laufe des Fahrzeuglebens.

Motorradfahren ist auch ganz speziell im Urlaub recht günstig. Ich fahre, so lange ich Lust dazu habe, suche mir (weil ich eben so mobil bin) in einer Ortschaft eine nette kleine Pension und kann so günstig urlauben.

Motorradfahren ist auch auf dem Weg zur Arbeit günstig. Wesentlich geringerer Spritverbrauch, kein Bedarf, irgendwo einen „richtigen“ Parkplatz zu mieten, besser geht es fast nicht in städtischer Umgebung.

Geschwindigkeit / Beschleunigung

Schnell fahren macht Spaß. Ein Überholmanöver in kürzester Zeit zu schaffen, macht auch Spaß. Wozu denn um den heißen Brei herumreden? Es ist doch schön, mal den Hahn aufzuziehen und über eine leere Landstraße zu pfeifen, oder?

Ich wüsste niemanden, dem es nicht gefällt, du etwa?

Motorradfahren ist die beste aller Fortbewegungsarten

Ich denke, ich habe ausreichend Gründe, Motorrad zu fahren. Es gibt keine Möglichkeit, besser von A nach B zu kommen. Und Motorradfahren ist eben auch mehr, mehr als reine Fortbewegung. Es macht Spaß und geht definitiv über den Bedarf hinaus, einfach nur irgendwo hin zu kommen.

Nur beim Motorradfahren ist auch der Weg das Ziel.