diverse Online-Portale für den Fahrzeugverkauf

Das Motorrad online verkaufen

Ich bin jetzt zu Jahresbeginn erpicht drauf, das Motorrad meiner Frau zu verkaufen. Dies vor allem deshalb, damit ich ein wenig mehr Platz in der Garage erhalte. Platz für ein neues (gebrauchtes) Motorrad für mich dann.

Und wenn du dir auch überlegst, dein Motorrad zu verkaufen, wirst du auch auf die verschiedensten Möglichkeiten stoßen, deine Maschine loszuwerden. Ich habe diesbezüglich schon mehrere Optionen ausprobiert, manches klappt gut, anderes eher nicht. Oder eben nicht mehr. Wir leben ja immerhin im 21. Jahrhundert.

Während ich mein erstes Mopped noch ganz klassisch über den Kleinanzeigenteil meiner Tageszeitung gefunden habe und später über Mundpropaganda wieder verkauft habe, bin auch ich inzwischen im Internet angekommen. An diversen Online-Portalen komme auch ich nicht mehr vorbei.

Und der Verkauf von Schatzis Suzuki ist doch wohl die beste Möglichkeit, einige der Optionen zu prüfen.

Online-Verkaufsportale

Allgemeines zum Online-Verkauf

In den letzten Jahren ist der Verkauf von Kraftfahrzeugen über das Internet immer bedeutender geworden. Angefangen mit dem Urvater, Ebay, laufen heute die meisten Kraftfahrzeugverkäufe neben Ebay noch auf den einschlägigen Verkaufsportalen sowie Ebay-Kleinanzeigen. Sonstige Möglichkeiten, kleinere Verkaufsplattformen oder der Online-Anzeigenteil diverser Motorradmagazine oder Communitys.

Kraftfahrzeug-Verkaufsportale

Mobile und autoscout24 (mit dem Ableger motorradscout24) sind wohl die bedeutendsten Vertreter dieser Art. Beide sind ähnlich aufgebaut und bieten ähnlichen Service.

Der Vorteil dieser Portale ist auf jeden Fall, dass diese speziell für den Verkauf von Kraftfahrzeugen designt wurden. Es werden schon in den Grundeinstellungen alle notwendigen Einstellungen und Optionen vorhanden, sogar Hilfestellung für die Fertigung der Fotos wird geboten. Ein Rundum-Sorglos-Paket für den Fahrzeugverkäufer.

Die Fahrzeugbörsen werden, logisch, von Fahrzeuginteressierten besucht, also von Publikum, welches ja am Kauf / Verkauf Interesse haben. Also passendes Publikum. Und, was natürlich auch noch hinzu kommt, die Inserate sind für Privatleute gratis. Zumindest bis zu einem bestimmten Punkt (mobile.de beispielsweise bis zu zwei pro Jahr).

Nachteile ergeben sich aber auch.

Für mich ganz persönlich ist eines der Mankos die eher begrenzte Möglichkeit, eine umfassende Fahrzeugbeschreibung abzugeben. Für mich ist der Motorradkauf oder -verkauf eine emotionale Geschichte. Und die Geschichte besteht eben aus mehr als technischen Beschreibungen, sondern eben auch aus den tausend Besonderheiten, die es bei jeder Maschine so gibt.

Dann treiben sich auf den einschlägigen Verkaufsseiten viele Profis herum. Und zwar mehr oder weniger dubiose Profis. Bei meinem letzten Inserat (Verkauf von Schatzis GSX600F) haben sich mehrere halbprofessionelle Händler bei mir gemeldet. Und zwar von der weniger tollen Sorte. Die Gespräche liefen da meist so, dass anstatt eines „Guten Tag“ eher ein „mache letzte Preis“ kam. Auf solche Gespräche verzichte ich dann gerne.

Wobei ich auch schon meine alte V-Strom 650 auf diese Art verkaufte. Und zwar einem seriöseren Händler, der vorbei kam, alles objektiv betrachtete und dann mit mir einen „normalen“, wenn auch recht niedrigen Preis verhandelte. Das ist halt so, Händler verkaufen dein Motorrad weiter und wollen ja auch noch ihre Marge haben, dabei dann gleich noch die Kosten für eine technische Überprüfung und die Gewährleistung zu tragen.

Also spezielle Fahrzeugbörsen können schon gut passen, wenn du dein Motorrad verkaufen möchtest. Du musst allerdings durchaus mit einigen Mühen und Rückschlägen rechnen.

Ebay

Bei Ebay habe ich (vor gefühlten 100 Jahren) mal meine alte XJ600 verkauft. Und zwar auf die ganz klassische Art, per Auktion.

Von Vorteil ist definitiv, dass genügend potentielle Kunden auf der Plattform herumstöbern. Die ordentliche Reichweite stellt sicher, dass deine Verkaufsanzeige zumindest ausreichend gelesen wird.

Was gleich zum nächsten Vorteil führt. Du hast die Möglichkeit, dein Fahrzeug neben den trockenen technischen Daten ausreichend zu beschreiben, eine Geschichte zu deinem Motorrad zu erzählen oder einfach nähere Beschreibungen zu tippen.

Ebay ist der Klassiker unter Online-Verkaufsplattformen. Hier findest du alles, für jeden Zweck kannst du fündig werden. Das ganze stellt sich im Kraftfahrzeugbereich jedoch für mich ein wenig als Nachteil dar. Bei den originären Kraftfahrzeug-Verkaufsportalen hast du jede Menge Suchoptionen, kannst nach allen möglichen Spezialitäten (ABS, E-Starter, was auch immer) suchen und auch ganze Fahrzeugklassen ausschließen. Und bei Ebay ist das alles halt ein wenig „grober“, die Sucheinstellungen sind nicht ganz so ausgefeilt.

Dann besteht noch das Problem, dass Ebay eben Gebühren abruft, wenn dein Motorrad verkauft wird. Kommt ein Verkauf via Ebay zustande, werden zwischen 19 und 99 Euro als Provision abgerufen. Ist zwar jetzt nicht die Welt, aber immerhin, im Vergleich zu den Gratis-Alternativen erwähnenswert.

Zu Guter Letzt bleibt noch das allgemeine Problem von Versteigerungen. Wenn du deine Maschine mit einem geringen Startpreis inserierst, könnte (und kann) es durchaus sein, dass eben keine besonders hohen Gebote eingehen. Und dann hast du deine ordentliche Gebrauchtmaschine für den bescheidenen Preis von 300 € verkauft. Auch nicht gerade prickelnd.

Zusammenfassend würde ich jetzt mal behaupten dass ein Verkauf über Ebay für hochwertigere Maschinen meiner Meinung nach zu kritisch ist, die Möglichkeit eines finanziellen Verlusts durch nur bescheidene Gebote ist zu hoch.

Ebay-Kleinanzeigen

Das betrachte ich jetzt getrennt von dem klassischen Ebay. Ist ein ganz anderes Prinzip. Einige der genannten Nachteile des klassischen Auktionsportals treten hier verstärkt auf. Die Suchmatrix ist noch wesentlich „grober“ in Bezug auf Motorräder (meist finde ich nur Einzelteile anstatt kompletter Maschinen).

Andererseits fallen hier die Verkaufsgebühren weg. Weiterhin hast du auch hier genügend Raum für eine ordentliche Fahrzeugbeschreibung.

Nachteilig ist meiner Meinung nach jedoch die Mentalität vieler potentieller Motorradkäufer. Hier ein Motorrad zu inserieren, am besten vielleicht noch im unteren Preissegment, provoziert geradezu lästige Anrufe mit Bitten „zum letzten Preis“, geradezu lächerliche Preisangebote, oder was noch merkwürdiger ist, irgendwelche Nachfragen nach Tausch gegen was auch immer oder gar Schenkung. Und mal ehrlich, wenn ich mein Motorrad verschenken wollte, hätte ich das ja auch so hinein geschrieben.

Also alles in Allem bin ich der Meinung, dass es ein Fehler ist, ein Motorrad nur über Ebay-Kleinanzeigen verkaufen zu wollen, vor allem im unteren Preissegment. Der Nutzen ist fraglich, die Belästigung durch irgendwelche merkwürdigen Anrufer doch schon erheblich. Allerhöchstens als begleitende Maßnahmen, wenn du genug Nerven hast, Anrufe und Mails abzuwimmeln, kannst du hier mittun.

Sonstige Möglichkeiten für Online-Fahrzeugverkäufe

Wenn du dein Motorrad an den typischen großen Portalen „vorbei“ verkaufen möchtest, gibt es noch die Möglichkeit, dein Motorrad in einschlägigen Foren anzupreisen. Kann klappen, muss aber nicht. Die Reichweite ist begrenzt auf die Nutzerzahlen des Forums, was ausreichen kann, wenn du ein spezielles Fahrzeug verkaufen möchtest, was sowieso nur eine begrenzte Reichweite hat.

Eine weitere Option wäre der Verkauf über den Online-Kleinanzeigenteil diverser Motorradmagazine. Ob jetzt Motorradonline.de oder bmm.de, die meisten Magazine bieten einen Kleinanzeigenteil, meist gratis in der Online-Ausgabe. Wenn du dort mal herumschaust, wirst du aber auch nur ein begrenztes Angebot vorfinden. Würde ich allenfalls nur unterstützend anwenden.

Sonderfall Facebook

Facebook-Gruppen zum Verkauf von Fahrzeugen gibt es auch noch. Und das kommt immer mehr. Gut besucht von potentiellen Fahrzeugkäufern sind hier aber praktisch gar keine (!) erweiterten Suchoptionen vorhanden. Auch werden diese Gruppen von gar nicht bis sehr stark reglementiert, was dann doch schon teilweise bizarre Stilblüten treibt. Für mich ist der Motorradverkauf via Facebook keine Option. Das kann aber bei dir anders sein, wenn du dich tiefer mit Facebook verbunden fühlst.

Zusammenfassung

Im Gegensatz zu früheren Zeiten kann ich heutzutage auf viele verschiedene Arten mein Motorrad im Internet verkaufen. Das kann recht gut funktionieren und geht vor allem durchaus zügig.

Nachteilig ist nur, dass teilweise jeder Depp versucht, dich zu lächerlich niedrigen Preise herunterzuhandeln. Das kann echt nervig werden und führt nicht zum Ziel.