Passknacker-Logo, DIN-A4, laminiert

Kennst du eigentlich den Vogelsang-Pass?

Blick vom Vogelsang-Pass am Kaiserstuhl

Vogelsang-Pass am Kaiserstuhl

Nein? Macht nichts. Ich auch nicht. Und das, obwohl der quasi direkt vor meiner Haustüre liegt. Und ich ihn schon x-mal gefahren bin. Und dies führt mich nun doch direkt wieder zu diesem Passknacker-System. Das ist nämlich, obwohl recht klug durchdacht, im Detail hin und wieder ein wenig knifflig.

Also, wo liegt das Problem?

Die Grundidee ist gut, sogar sehr gut. Da nicht alle Motorradfahrer Alpenpässe direkt vor der Haustüre haben, sind in der Passknacker-Karte auch recht häufig irgendwelche anfahrbahren Hochpunkte aufgeführt, die eben keine Pässe sind. Einen Pass erkennst du ja recht einfach. In aller Regel fährst du nach oben, bevor es dann wieder herunter geht, kommt irgendwann ein Passschild, dies identifiziert diesen Pass, dann geht es wieder runter.

Und da du bei Passknacker ein Beweisfoto fertigen musst, mit dem Passschild drauf, ist das dann die einfachste Möglichkeit. Aber jetzt haben wir die Situation, dass insbesondere im Schwarzwald oder hier am Kaiserstuhl eben „Pässe“ ohne Passschild existieren. Und die musst du dann erst mal finden und als solche identifizieren. Manchmal weniger einfach, als du denkst. Ich habe mir diesbezüglich ein wenig Mühe gemacht und ein wenig herumprobiert.

Die klassische Art: mit Landkarte

Ich bin in vieler Hinsicht altmodisch. Wenn ich die Wahl habe, eine Landkarte oder ein Navi zu benutzen, wird fast automatisch die Landkarte bevorzugt. Und wenn ich anfahrbare Hochpunkte nahezu vor meiner Haustüre suche, muss ja eigentlich auch die Landkarte ausreichen. Denke ich zumindest.

Also habe ich mir einige Ziele mithilfe der Passknacker-Seite herausgesucht und zusammengestellt. Eigentlich eine feine Funktion, dass du dir das als PDF anzeigen und ausdrucken lassen kannst. Und das habe ich genutzt.

Einige der dann aufgeführten Punkte konnte ich ohne Weiteres identifizieren und mich, sogar ohne die Karte zu benutzen, auf den Weg machen. Kurz einen Fotostopp eingelegt, zum nächsten Ziel. Aber dann kommt eben der Punkt, an dem es nicht mehr so klar ist. Da lese ich dann beispielsweise was vom „Vogelsang-Pass“. Und ja, den kann ich kennen. Ist ja nicht weit von mir. Den kenne ich sogar. Aber eben nicht als „Pass“. In Wahrheit handelt es sich um einen kleinen Wanderparkplatz in der Pampa. Und mit der Ortsbeschreibung ist das auch so eine Sache. Die passt nämlich nicht so ganz.

Also muss ich leider zugeben: nur mit einer Karte bewaffnet, hätte ich diesen Punkt niemals gefunden.

Ein weiteres Problem stellt sich an punkten, die praktisch mitten auf der Strecke liegen. Wenn du in einem Wald einen Wanderparkplatz suchst, wird das nicht so ganz einfach. Den passenden Fotopunkt für den „Kreuzweg“ (ebenfalls Passknacker, heißt bei uns aber anders), wird dann schon ein wenig verzwickt. Da fahre ich dann schon mal drei bis vier mal vorbei auf der Suche nach dem richtigen Parkplatz, der da auch gemeint ist. Und das als „Eingeborener“

Die moderne Variante: das Navi

Also bin ich am Abend zu Hause hingegangen und habe mein neues Navi mal gepimpt. Die Liste mit den anfahrbaren Punkten liegt nämlich auch als gpi-Datei für das Navi vor. Das Format ist eines von Garmin für POIs. Ich besitze zwar kein Garmin-Navigationssystem, mein Tourmate kann mit diesem Dateiformat nichts anfangen, aber wozu gibt es denn auch GPS-Babel? Also kurz mal konvertiert und dann nochmals probiert.

Am nächsten Tage, bei einer neuen Runde nochmals den Vogelsang-Pass ausgewählt, dann hat mich das Navi ordentlich auf den Wanderparkplatz geführt. Dort noch schnell das Nachweisfoto gefertigt, dann war gut.

Vorteil der GPS-Variante: Ich finde auch die passenden Nachweispunkte und muss nicht auf der Suche danach mehrfach hin und her fahren. Das sorgt ungemein dafür, dass die Motorradtour ein wenig flüssiger läuft.

Also Erkenntnis:

Wenn ich, lediglich mit Landkarte bestückt, die kleineren Punkte in der Passknacker-Datenbank abfahren möchte, klappt das nicht besonders gut. Ich muss mir dann immer wieder die Karte zu Rate ziehen, um mich dem gewünschten Punkt zu nähern. Sobald ich nämlich diese klassischen Pässe mal beiseite lasse und die eher unscheinbaren Ecken anfahren will, brauche ich ein gesundes Maß an Glück, um den richtigen Punkt zu finden.

Das Problem mit dem Nachweis

Ein eher nebensächliches, aber doch ganz schön nervendes Problem. Du brummelst die einzelnen Passknacker-Ziele an. Auf Grund der Lage bist du meist auf Straßen unterwegs, die wirklich zum Motorradfahren einladen. Das ist gut. Aber immer wieder hältst du eben an und machst dein Nachweisfoto. Und auf das Nachweisfoto muss eben das diesjährige Passknacker-Logo.

Paskknacker-Logo mit Karabinerhaken am Spiegel befestigt

Paskknacker-Logo mit Karabinerhaken am Spiegel befestigt

Ich habe mir dieses Logo ausgedruckt und in die Kartentasche des Tankrucksacks gepackt. Hat nicht so toll funktioniert, ist nicht für ein Foto geeignet. Die Kartentasche spiegelt nämlich, es ist nichts von dem Logo zu erkennen. Also das Blatt herausnehmen und irgendwie an die Maschine frickeln. Auch blöd. Der kleinste Wind, dann fliegt das Blatt davon. Also habe ich mehrere Ausdrucke gemacht und sie einlaminiert. Schon besser. Aber ich kann diese Karte auch nicht irgendwie am Motorrad festklemmen. Hält einfach nicht ordentlich.

Martin hat sich das Logo auf eine Baumwolltragetasche drucken lassen. Die dann für das Nachweisfoto an den Lenker hängen, gut ist.

Nicht ganz meine Lösung, für mich ein wenig zu aufwendig. Ich versuche jetzt einfach mal, die Nachweiskarten zu lochen und per Karabiner an den Seitenspiegel zu hängen. Mal schauen, wie sich das dauerhaft bewährt.

Man darf gespannt sein.

Fazit zu Passknacker.com

Zusammenfassend bin ich von der Idee einer Schnitzeljagd mit dem Motorrad inzwischen recht begeistert. Die Ziele führen mich in Ecken, die ich zwar teilweise schon kenne, aber schon ewig nicht mehr angefahren habe. Daher denke ich, ich werde die ganze Geschichte noch ein wenig weiter spinnen und mal schauen, wie weit ich damit komme.