Sonntagsrunde vom 28.08.2016

Schon wieder mit dem Motorrad in den Schwarzwald? Ja. Muss ich sogar. Wenn nicht ich, wer kümmert sich denn dann darum, dass jemand im Schwarzwald unterwegs ist?

Nachdem diese Woche endlich der Sommer bei uns Einzug gehalten hat, die Temperaturen sommerlich warm sind, musste ich natürlich zunächst den einen oder anderen Nachmittag am Pool verbringen. Aber man kann halt nichts machen. Irgendwann kommt der Punkt, da fehlt das Motorrad schon ein wenig. Daher habe ich mir den Sonntag für eine schnelle Runde vorgemerkt. Auf Grund der hohen Temperaturen war mein genialer Plan, gleich am frühen Morgen aufzubrechen. Aber die besten Pläne von Menschen und Mäusen gehen ja bekanntlich schief. Deshalb hat sich mein Aufbruch auf den frühen Nachmittag verschoben.

Um 14.00 Uhr, lockere 31° C, setze ich mich endlich auf die BMW. Noch kurz tanken, dann kann es losgehen, ein wenig in den mittleren Schwarzwald, vielleicht eine etwas kühlere Ecke finden.

Hoch durch das Bleichtal auf den Streitberg, Schweighausen und dann wieder runter nach Elzach. Dort ein wenig auf der B294 entlang (viel Ausflugsverkehr), dann nach rechts ab in Richtung Prechtal. Schon besser, kaum Autos vor mir. Von dort aus rechts halten auf der L109 in Richtung Schonach, die Straße bleibt frei für mich. Ein angenehmer Luftzug bis ich dann endlich zu meiner Lieblingskurve komme.

Kurvenfahren zum Zuschauen.

Kurvenfahren zum Zuschauen.

Lieblingskurve? Ja. Ein wenig Alpenfeeling bei uns vor der Haustüre. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz (heute gut besucht), dort bietet es sich an, seine Zigarettenpause einzulegen und andere Motorradfahrer beim „durchgleiten“ der Kurve zu beobachten.

Heute sieht es nur mäßig aus. Die meisten sind wohl von den recht hohen Temperaturen abgeschreckt. Macht aber nichts. Ein paar vereinzelte Motorräder kommen durch, bei dem einen kann man beobachten, wie er „hart am Limit“ die Kurve nimmt, der nächste wiederum schleicht geradezu und muss aufpassen, dass ihm die Maschine nicht umfällt. Manche wissen, wo die Ideallinie verläuft, andere fahren so dermaßen schlecht durch, dass ich nur den Kopf schütteln kann. Na ja, für ein Foto reicht es.

Nach der Zigarettenpause geht es gleich weiter. Eigentlich bin ich ja noch praktisch auf meiner Hausstrecke, heute schaue ich mal weiter. Kurz vor dem Ortsbeginn Schonach biege ich einfach mal links ab. Sieht aus, wie eine Zufahrt zu einem Hof, führt tatsächlich aber weiter in Richtung Wald (Beschilderung „Rensberg“ und „Schöne Aussicht“). Auf einem kleinen Sträßchen geht es durch den Wald, an einem gar nicht so schlecht besuchten einsamen Restaurant vorbei (ich bin wohl nicht der einzige, der den Weg gefunden hat), bis ich nahe Hornberg wieder auf die Bundesstraße stoße. Dort halte ich mich links (Richtung Gutach).

Soll ich noch was für meine Bildung tun und bei den Vogtsbauernhöfen vorbei fahren? Nö. Zu heiß heute. Kurz vor dem Freilichtmuseum biege ich wieder nach links in Richtung Elzach ab, auf der L107 geht es wieder über den Buckel, danach komme ich wieder auf die B294. Und wieder mit viel Verkehr. Für den Heimweg biege ich in Winden rechts ab nach Unterspitzenbach und folge dem immer kleiner werdenden Weg nach Freiamt. Und hier, mitten im Nirgendwo macht es mal wieder „klatsch“, offenbar hat sich eine Fliege in meinen Kragen verirrt. Und dann kommt der Schmerz. War keine Fliege. In meinen Kragen hat sich gerade eine Biene verirrt und die hat sicherheitshalber erstmal in meine Halsbeuge gestochen. Sehr schmerzhaft am Hals. Zum Glück war ich am Arsch der Welt. So schnell habe ich glaube ich noch nie angehalten. Sehr unangenehm. Ich konnte tatsächlich dann noch den Stachel einzeln herausziehen, habe ich auch noch nie gesehen. Unangenehm.

Die Temperaturanzeige lügt nicht.

Die Temperaturanzeige lügt nicht.

Die Tour ist für mich jetzt praktisch gelaufen. Der Hals tut weh. Über den Hühnersedel geht es jetzt wieder nach Freiamt, von dort herunter nach Malterdingen, auf die B3 und wieder nach Hause. Daheim lasse ich mich erstmal von meiner Frau bedauern, und beende grummelnd meine Nachmittagsrunde.

Die gesamte Tour besteht aus lediglich 120 km. Wer flott fährt, kommt in knapp zwei Stunden durch. Möglichkeiten zur Einkehr auf einen Kaffe oder ein Radler bieten sich gleich mehrere. Meine ganz persönliche Empfehlung ist das Wanderheim Kreuzmoos (bei geeignetem Wetter) oder der Kiosk auf dem Hühnersedel. Für Kulturinteressierte würde ich auf jeden Fall noch einen Besuch beim Freilichtmuseum Vogtsbauernhöfe empfehlen. Mir war es diesen Sonntag eindeutig zu warm dazu, ich hatte keine Lust bei über 30°C in den Motorradklamotten dort herumzulaufen. Spätestens im Herbst, habe ich mir vorgenommen, möchte ich jedoch mit meinem Junior mal dorthin. Ein wenig Kultur und Geschichte beim Motorradfahren vermitteln.

Die kurze Motorradtour gibt es als GPX-Datei zum Download:

Download GPX-Track