Tankrucksäcke

Gepäck auf dem Motorrad: Tankrucksack

Brauche ich einen Tankrucksack?

Selbst bei nur kleinen Touren ist die Mitnahme eines Tankrucksacks eigentlich immer empfehlenswert. So bietet dieser die Möglichkeit, Kleinigkeiten, Kartenmaterial und schnell greifbare Gepäckteile sicher am Motorrad zu verstauen. Weiterhin bietet ein Tankrucksack, je nach Modell, die Möglichkeit ein Navigationssystem sicher, wasserdicht und ablesbar mitzunehmen.

Ich selbst habe den meinen ersten Tankrucksack angeschafft, nachdem ich die erste Motorradtour im Lederkombi hinter mir hate. Geldbeutel, Schlüssel, Zigaretten und die Million anderen Kleinteile, die man so mit sich herumschlept, haben schlichtweg nicht in meinen Kombi gepasst. Da habe ich dann mal herumgeschaut, wie das andere Menschen machen… und schwup wusste ich, dass ich nicht alleine bin mit meinem Problem.

Egal, was man vorhat, man kommt beim Motorradfahren auf Dauer eigentlich nicht um die Anschaffung eines Tankrucksacks herum. Die wichtigste Grundregel lautet dabei: Kann ich den Tankrucksack so montieren und beladen, dass er stabil befestigt ist? Ein wackeliger Turm, der die Sicht auf die Instrumente und den Lenkeinschlag beeinträchtigt, den man auf holprigen Passagen mit einer Hand festhalten muss (alles schon gesehen)und der dazu noch besch****en aussieht, sollte man sich ersparen.

Welche Anforderungen habe ich?

Wer sich einen Tankrucksack (oder eigentlich bei jeder Art von Zubehör) zulegen möchte, sollte sich vorher einige Fragen selbst beantworten. Zunächst einmal ist zu klären, was das gewünschte Teil können muss.

Hier unterscheiden sich die einzelnen Tankrucksäcke in der Art der Befestigung (Riemen– oder Magnettankrucksack), dem Packvolumen (nur eine einfache kleine Kartentasche oder gleich ein mehrstöckiges „Bauwerk“), dem Material (billiges einlagiges PVC oder mehrlagiges verstärktes Nylon-Mischgewebe), der Passform (passt ein rechteckiger Kasten auf einen tropfenförmigen Tank?), der Wasserdichtigkeit (gar nicht? vielleicht ein bischen dicht? richtig dicht?) sowie dem Preis (14 € bis 180 €).

Was für Tücken erwarten mich?

Zunächst gilt das Problem der Befestigung. Ein Magnettankrucksack wird mit Magneten auf dem Tank befestigt (was für eine Erkenntnis). Dies bedeutet, man sollte auch einen Tank aus Metall haben. Da die eine oder andere Maschine inzwischen mit Kunststofftanks ausgestatet ist, sollte man dies bei der Anschaffung im Hinterkopf behalten.

Das Packvolumen variiert ebenfalls. Entgegen der Landläufigen Meinung (viel hilft viel) würde ich sagen, eher mal eine Nummer kleiner kaufen. Wer so viel Zeug dort reinpacken möchte, dass man das Volumen vollständig ausreizt, der macht meiner Meinung nach etwas falsch. Das Gewicht muss ja auch noch irgendwie halten.

Ein nicht ganz unwichtiges Detail ist die Passform des Tankrucksacks. Je „runder“ der Tank, desto schwerer wird es, dort einen rechteckigen Grundriss zu befestigen. Dafür gibt es natürlich auch Alternativen, die muss man aber dann auch kennen.

Ganz allgemein ist darauf zu achten, dass Tankrucksäcke entweder eine (gut fixierbare!) Regenhülle mitbringen oder zumindest einigermaßen wasserabweisend konstruiert sind (Reißverschlüsse). Eine hundertprozentige Wasserdichtigkeit wird es jedoch selten geben, weshalb man, insbesondere bei längeren Touren, darauf achten sollte, bei Starkregen die empfindlichen Inhalte nochmals extra in einer Plastiktüte zu verpacken.

Praktische Tipps

Tankrucksäcke sind in den unterschiedlichsten Preisregionen erhältlich. Von 9,95 bis 189,90 Euronen ist fast alles vertreten. Und Grundsätzlich gilt, dass man genau das bekommt, was man bezahlt. Meiner Meinung nach erfüllen eigentlich alle uneingeschränkt ihren Zweck. Ganz klar ist jedoch auch, dass hier die Unterschiede wie so oft im Detail liegen. Der oben abgebildete Tankrucksack „Touring Twin“, von mir bei Wunderlich für bescheidene 150 Oken angeschafft, ist der teuerste, meiner Meinung nach aber auch der am besten durchdachte Tankrucksack, den ich je ausprobiert habe (hellblaues Innenfutter, damit man alles darin gut erkennen kan, wasserdichte Reißverschlüsse, großes Kartenfach, angepasste Grundplatte speziell für meine BMW F800GS passend, Durchführung für Handy-Ladekabel). Das 14,95-Teil, was ich unmittelbar davor angeschafft hatte, war auch stabil, jedoch nicht mal mittels Regenhülle wasserdicht zu bekommen, ziemlich „labbrig“ nach der Montage und hat eigentlich nie schön satt gepasst. Es ging aber auch, war halt nur nicht so aus einem Guss.

Wirkliche Wasserdichtigkeit ist eigentlich nur zu bekommen, wenn man sich eine außenligende Regenhülle anschafft und diese sowohl einmal umlaufend horizontal als auch umlaufen vertikal mit einem Gepäckgummi fixiert. Da wackelt dann nichts und hält recht gut.

Noch ein Hinweis:

Wer einen Tankrucksack längere Zeit nutzt, wird mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit über kurz oder lang Lackschäden am Tank feststellen. Dies liegt daran, dass sich immer Staub und Schmutzteilchen zwischen Blech und dem Gepäckstück befinden, welche dann immer wieder durch die Vibrationen während der Fahrt am Tank „arbeiten“. Abhilfe kann hier eine transparente Folie Schaffen, für ein paar Euro aus dem Zubehörhandel. Ist recht praktisch, benötigt aber viel Geduld zum „blasenfreien“ aufkleben.

Noch ein Hinweis: mein letzter Magnet-Tankrucksack (für die Suzuki V-Strom 650) war für 24,99 aus dem Versandhandel, hielt 6 Jahre und ich war bis zum Ende hochzufrieden… es geht also auch wirklich günstig.